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VNW-Direktor Andreas Breitner: Soziale Vermieter dürfen bei Hilfsmaßnahmen infolge der Energiekrise nicht vergessen werden

86/2022

Schwerin. Angesichts gravierender Preissteigerungen bei Strom und Heizung in den kommenden Monaten haben die sozialen Vermieter die Schweriner Landesregierung aufgefordert, bei allen Stützungsplänen die Wohnungsunternehmen mit zu berücksichtigen. Zugleich sprachen sie sich für kurzfristig anberaumte Gespräche über Hilfsmöglichkeiten aus.

„Neben den steigenden Baukosten, der Zinssteigerung, den Auswirkungen des Fachkräftemangels und den energetischen Anforderungen an den Neubau und Bestand sind es aktuell die Unsicherheiten in der Energieversorgung, die unseren 161 Mitgliedsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern Sorge bereiten“, heißt es in einem Brief von Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsnternehmen (VNW), an die Landesminister Heiko Geue (Finanzen), Reinhard Meyer (Wirtschaft) und Christian Pegel (Bauen).

Theoretisch könnten Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen die höheren Energiepreise an die Mieterinnen und Mieter weiterreichen, so der VNW-Direktor. Tatsächlich würde das aber gerade in Mecklenburg-Vorpommern viele Privathaushalte überfordern. „Sicher werden die Instrumente der staatlichen Subjektförderung (KdU, Wohngeld etc.) ihren Teil leisten. Hier bitten wir Sie dafür Sorge zu tragen, dass diese Instrumente im Ernstfall sehr schnell an ggf. dramatisch steigende Heizkostenbelastungen angepasst werden können“, heißt es in dem Brief.

Zudem äußerte VNW-Direktor Andreas Breitner die Sorge, dass es zu existenzbedrohenden Liquiditätsproblemen bei vielen Wohnungsunternehmen kommen werde. Sie müssten „für die gelieferten Energiemengen gegenüber den Versorgern in Vorleistung gehen“. Deren Höhe übersteige aber schon jetzt die Abschlagszahlungen der Mieterinnen und Mieter.

Die Politik richte ihr Augenmerk derzeit vor allem auf die regionalen Energieversorger. Er bitte, den Blick zu weiten und bei allen Hilfsaktionen die sozialen Vermieter nicht zu vergessen. „Unsere Mitgliedsunternehmen in MV garantieren seit Generationen niedrige, bezahlbare Mieten“, schreibt Andreas Breitner. „Der betriebswirtschaftliche Preis für die Übernahme dieser gesellschaftlichen Aufgabe ist es, dass sie über keine hohen Rücklagen und eine niedrige Liquidität verfügen.“ Schwere wirtschaftliche Erschütterungen, wie sie im Herbst drohten, würden die Unternehmen nicht einfach wegstecken können. „Diese gefährden sie in der Existenz. Darauf müssen wir uns heute gemeinsam einstellen.“

Im Einklang mit dem Städte- und Gemeindetag MV sei es jetzt wichtig, dass die Städte und Gemeinden als Eigentümer der kommunalen Wohnungsunternehmen die Möglichkeit bekämen, im Notfall rasch unterstützen zu können, „sprich ihrerseits Liquidität der Unternehmen sichern zu können, sei es in Form von Krediten oder auch Bürgschaften gegenüber Finanzinstituten“. Der VNW-Direktor forderte, dass erforderliche Genehmigungen kurzfristig und ohne weitere Prüfungen erfolgen könnten. „Langwierige Verfahren verbieten sich, damit eine kurzfristige Handlungsfähigkeit gegeben ist. Ebenso bedeutsam ist es, eine vergleichbare Regelung für die Wohnungsgenossenschaften zu entwickeln.“

2022/07/07

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 407 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,20 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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