Alle Storys
Folgen
Keine Story von Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. mehr verpassen.

Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

VNW-Unternehmen bleiben in Hamburg Garant des bezahlbaren Wohnens

Ein Dokument

  1. Durchschnittliche Nettokaltmiete liegt bei 7,22 Euro pro Quadratmeter.
  2. Im Jahr 2022 wurden 2095 Wohnungen übergeben.
  3. Investitionen der VNW-Unternehmen lagen bei 1,26 Milliarden Euro.

84/2023

Hamburg. Mieterinnen und Mieter bei einem Hamburger VNW Wohnungsunternehmen mussten im vergangenen Jahr im Durchschnitt eine monatliche Nettokaltmiete von 7,22 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Gegenüber dem Jahr 2021 ist das ein Anstieg um 2,7 Prozent - 19 Cent pro Quadratmeter.

Damit liegt der Anstieg deutlich unter der allgemeinen Preissteigerungsrate von 7,9 Prozent und die Durchschnittsmiete mehr als zwei Euro unter dem mittleren Wert des Hamburger Mietenspiegels. Dieser beträgt derzeit 9,29 Euro pro Quadratmeter.

Bei öffentlich geförderten Wohnungen, die von VNW-Unternehmen angeboten wurden, stieg die Durchschnittsmiete im Vergleich zu 2021 um 1,7 Prozent auf 6,47 Euro. Bei den frei finanzierten Wohnungen stieg die durchschnittliche Nettokaltmiete um 2,9 Prozent auf 7,44 Euro pro Quadratmeter.

Das ergab die jährliche Umfrage unter Hamburger VNW-Mitgliedsunternehmen. Dem Verband gehören in der Hansestadt derzeit 51 Wohnungsgenossenschaften und 18 am Gemeinwohl orientierte Wohnungsgesellschaften und 83 Fördermitglieder an. Sie verwalten rund 300.000 Wohnungen. Das sind fast 43 Prozent aller Mietwohnungen in der Hansestadt.

Investitionen lagen bei rund 1,26 Milliarden Euro

Insgesamt investierten die VNW-Unternehmen 2022 rund 1,26 Milliarden Euro in den Neubau, die Instandhaltung und die Modernisierung von bezahlbarem Wohnraum. Das waren fast 13 Prozent weniger als im Jahr 2021.

Für den Bau von Wohnungen wurden rund 646,7 Millionen Euro (minus zwölf Prozent) ausgegeben. 44,7 Prozent aller Investitionen der VNW-Unternehmen flossen in den Neubau. Im Jahr 2021 waren es 50,7 Prozent. Auch die Investitionen in die Instandhaltung und die Modernisierung sanken im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt übergaben die VNW-Unternehmen im vergangenen Jahr für 2095 Wohnungen die Schlüssel. 2021 waren es 2243 gewesen. Die Zahl der Baubeginne sank von 1991 (2021) auf 1619 im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 140 Wohnungen von VNW-Unternehmen abgerissen.

71 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen

Deutlich mehr als zwei Drittel der fertig gestellten Wohnungen – 71 Prozent – wurden öffentlich gefördert. Gegenüber dem Jahr 2021 stieg dieser Anteil um sieben Prozentpunkte. Bei den Baubeginnen sank dagegen der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen von 76 Prozent (2021) auf 62 Prozent (2021).

Die Fluktuationsquote ist leicht gestiegen – und zwar von 6,24 Prozent (2021) auf 6,5 Prozent im vergangenen Jahr.

Zu den Zahlen erklärt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW): „Die VNW-Mitgliedsunternehmen bleiben auch in schwieriger Zeit der Garant des bezahlbaren Wohnens in Hamburg. Bei ihnen liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete mehr als zwei Euro unter dem Wert des Hamburger Mietenspiegels. Zudem lag der Anstieg der Mieten bei Hamburgs sozialen Vermietern mit 2,7 Prozent deutlich unter der allgemeinen Preissteigerungsrate von 7,9 Prozent.“

Marko Lohmann, Vorsitzender des VNW-Landesverbands Hamburg: „Das Gewicht dieser Zahlen wird durch die Tatsache erhöht, dass die Unternehmen mit einem beispiellosen Anstieg von Bau- und Grundstückspreisen sowie Zinsen konfrontiert sind. Diese Entwicklung stellt derzeit die Errichtung und Unterhaltung bezahlbarer Wohnungen grundsätzlich in Frage. Wer Spitzenmieten nehmen kann, kann Preissteigerungen verkraften. VNW Unternehmen, die sich dem bezahlbaren Wohnen verpflichtet fühlen, können das nicht. Die Folge: sie werden gar nicht mehr oder deutlich weniger bauen. Das zeigen leider auch die Aussichten.“

Peter Kay, Vorstand Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG: "Den VNW-Unternehmen gehe es nicht um den ‚schnellen Euro‘. Wenn sie Wohnungen bauen oder modernisieren, denken sie in Jahrzehnten. Deshalb achten sie bei allen Arbeiten auf hohe Qualität. Diese hat ihren Preis. Auch in der Wohnungswirtschaft gilt der Satz: ‚Wer billig kauft, kauft letzten Endes teuer.‘“

VNW-Direktor: Keine weiteren Auflagen

VNW-Direktor Andreas Breitner forderte vor allem die Hamburger Bezirksverwaltungen auf, angesichts der schwierigen Lage beim Wohnungsneubau bis auf Weiteres auf zusätzliche Auflagen zu verzichten. „Bezahlbare Wohnungen sind wichtiger als architektonische Solitäre.“

Der VNW-Direktor plädierte für modernen seriellen Wohnungsbau. „Dieser ermöglicht heute unterschiedliche Gebäudefassaden und ist am besten geeignet, die Baukosten wenigsten ein bisschen zu dämpfen.“

Die Lage sei wirklich ernst, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Wer immer noch nicht begriffen hat, dass beim Wohnungsbau ein dramatischer Einbruch droht, dem ist nicht zu helfen. Was heute nicht gebaut wird, fehlt in zwei, drei Jahren.“

VNW-Direktor Andreas Breitner würdigte die rasche Reaktion des Hamburger Senats bei der öffentlichen Förderung. „Das zeigt, dass die gute Zusammenarbeit im Bündnis für das Wohnen funktioniert. Auch die Ankündigung von Bürgermeister Peter Tschentscher beim jüngsten Wohnungsgipfel, dass sozialer Wohnungsbau nicht am Fehlen öffentlicher Förderung scheitern werde, ist gut und richtig.“

Leider könne die deutliche Erhöhung der Hamburger Fördermittel den Wegfall der Bundesförderung beim Neubau nicht wettmachen, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Ich frage mich schon manchmal, was Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck reitet? Glaubt er wirklich, das Problem aussitzen zu können?“

Allein öffentlich geförderter Wohnungsbau werde den Bedarf an Wohnraum in Deutschland nicht decken. „Wir laufen sehenden Auges in eine Situation hinein, die von erhöhte Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum und sprunghaft steigenden Mieten geprägt sein wird. Ich fürchte, bei den Wohnungsbesichtigungen werden die Schlangen noch länger werden.“

Die Verabredungen von SPD und Grünen, öffentliche Grundstücke vorrangig im Wege des Erbbaurechts zu vergeben und in einigen Quartieren einen Anteil von 50 Prozent Sozialwohnungen pro Wohnungsbauprojekt vorzuschreiben, seien zusätzliche Hürden beim Neubau bezahlbarer Wohnungen. „Hier hat sich Hamburg vergaloppiert.“

18/07/2023

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 415 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

Weitere Storys: Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Weitere Storys: Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.