Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Soziale Vermieter zum neuen Förderprogramm für Klimaschutz
VNW-Direktor Andreas Breitner:
- Öffentliche Förderung für Klimsachutzmaßnahmen ist unverzichtbar.
- Wer die Zahl der Förderungen begrenzt, will vor allem Aufmerksamkeit.
- Notwendig ist eine auf mindestens ein Jahrzehnt angelegte Strategie, die mit ausreichend Fördergeld unterlegt ist.
89/2023
Für nicht-fossile Heizungen, Balkonkraftwerke, Ladesäulen und Batteriespeicher gibt es in Schleswig-Holstein wieder eine Landesförderung. Interessenten hätten aber nur kurz Zeit, ihre Anträge einzureichen, teilte das Umweltministerium am Dienstag mit.
Dazu erklärte Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW):
„Klimaschutz ist eine Jahrhundertaufgabe und im Bereich des Wohnens nicht ohne öffentliche Förderung umsetzbar. Insofern ist es richtig, dass die Kieler Landesregierung die Bundesförderung mit eigenen Programmen ergänzt.
Dabei sind aber eine ausreichende finanzielle Ausstattung und Kontinuität unverzichtbar. Wer die Zahl der Förderungen begrenzt – so ist Geld nur für 220 Ladesäulen und für 350 Batteriespeicher da -, der will keine umfassende Lösung des Problems, sondern vor allem Aufmerksamkeit.
Notwendig wäre eine auf mindestens ein Jahrzehnt angelegte Strategie, die mit ausreichend Fördergeld unterlegt ist. So ein grundlegendes Konzept sollte vorher mit den verschiedenen beteiligten Ministerien, Verbänden und Wohnungsunternehmen erarbeitet werden.
Die jetzt vorgelegte Förderung ist angesichts der Dimension des Klimaschutzes vom Umfang her viel zu gering. Angesichts fehlender Fernwärmepläne wissen zudem viele Wohnungsunternehmen nicht, welche Investitionsentscheidung sie treffen müssen.
Hinzu kommt der Zeitdruck. Wie stellt sich das Umweltministerium die Arbeit in Wohnungsunternehmen eigentlich vor? Dass man da mal eben mehrere Zehn- oder gar Hunderttausend Euro quasi „im Vorbeigehen“ ausgibt, ohne zu wissen, ob sich das Ganze lohnt?
'Gut gemeint' ist häufig das Gegenteil von gut. Ja, wir brauchen eine auskömmliche öffentliche Förderung von Klimaschutzmaßnahmen. Aber die muss in der Regierung und mit den Marktteilnehmern abgestimmt sein. So eine eratische Politik mit Ankündigungen mitten in der Ferienzeit ist eher kontraproduktiv.“
15/08/2023
Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 418 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 686.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.
V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de