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Soziale Vermieter: Wir brauchen kreativere und pragmatischere Lösungen

  1. VNW-Direktor Andreas Breitner kritisiert die Verlängerung der Mietpreisbremse und lehnt eine weitere Senkung der Kappungsgrenze ab.
  2. Wohnungsunternehmen benötigen mehr Zuverlässigkeit bei der Förderung des Bau von bezahlbaren Wohnungen.
  3. Mehr Experimentierfreude wagen und weniger detaillierte Vorschriften.

33/2024

Schwerin/Hamburg/Kiel. Die sozialen Vermieter Norddeutschlands haben von der Politik mehr Kreativität und Pragmatismus bei der Lösung der Probleme der Wohnungsbranche gefordert.

„Immer mehr von immer demselben wird unsere Probleme nicht lösen, sagte Andreas Breitner, Direktor des Verbands Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), am Donnerstag aus Anlass des Wohnungsgipfels in Berlin. „Die am Mittwoch verlängerte Mietpreisbremse und die Kappungsgrenze, die weiter reduziert werden soll, haben schon in der Vergangenheit nicht funktioniert und werden die Probleme nicht lösen.“

Es sei richtig, dass zuallererst darüber nachgedacht werden müsse, die Förderung des Baus bezahlbarer Wohnungen zu verstetigen, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner weiter. „Unsere Unternehmen benötigen nicht nur mehr Geld, sondern die Gewissheit, dass die Fördermittel auch in den kommenden Jahren fließen werden.“

Unternehmen, die bezahlbaren Wohnraum errichten wollten, planten über Jahrzehnte. „Sie können nicht alle ein, zwei Jahre ihre Finanzplanung über den Haufen werfen, nur weil die Bundesregierung in Berlin die Förderung zusammenstreicht.“

Weniger Auflagen können Baukosten senken

Allerdings gehe es nicht allein um Geld, sagte der VNW-Direktor weiter. „Die seit vielen Jahren versprochene Entbürokratisierung im Baurecht, die Vereinfachung von Baugenehmigungen und das Abschmelzen von Auflagen können helfen, die Wohnkosten signifikant zu senken. Experten haben ausgerechnet, dass zum Beispiel der Verzicht auf eine Tiefgarage und eine Unterkellerung die Baukosten um bis zu einem Drittel reduzieren kann.“

Derzeit müssen Andreas Breitner zufolge Wohnungsunternehmen beim Neubau in Norddeutschland zwischen 4000 und 5000 Euro pro Quadratmeter investieren. Eine Reduzierung der Baukosten um ein Drittel würde vor allem der Errichtung bezahlbarer Wohnungen dienen.

Daneben seien kreative Ideen gefordert, wenn wir den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum auf lange Sicht erfüllen wollten, sagte VNW-Direktor Andreas Breitner. „Dabei sollte die Politik der Experimentierfreude von Unternehmen und der Baubranche mehr Vertrauen entgegenbringen. Hier und nicht in den Amtsstuben sitzen die Experten, die mit innovativen und cleveren Ideen Lösungen für Probleme finden. Mehr Beinfreiheit für die Pragmatiker hilft mehr, als alles bis ins letzte Detail vorschreiben zu wollen.“

Landesregierungen im Norden haben die Zeichen der Zeit erkannt

VNW-Direktor Andreas Breitner nahm in diesem Zusammenhang die Landesregierungen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg in Schutz. „Das, was sie tun können, tun Sie. Alle drei Bundesländer haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Förderung für den Bau bezahlbarer Wohnungen deutlich erhöht. Hamburg hat am 1. April einen dritten Förderweg eingeführt, der es Unternehmen ermöglicht, Wohnungen zu bauen, die man für zwölf Euro pro Quadratmeter vermieten kann.“ Das seien hoffnungsvolle Zeichen.

Mit Blick auf die steigenden Anforderungen des Klimawandels mahnte VNW-Direktor Andreas Breitner an, dass weitere Auflagen den Bau von Wohnungen nicht verteuern dürften. „Wenn der Staat höhere Auflagen wie Gründach- und Solardachpflicht oder höhere energetische Standards beschließt, dann muss er ausreichend finanzielle Förderung sicherstellen.“

Auch soziale Vermieter könnten den Euro nur einmal ausgeben. „Wenn staatliche Auflagen die Baukosten weiter in die Höhe treiben, dann ziehen sich die am Gemeinwohl orientierten Vermieter aus dem Wohnungsneubau zurück. Das kann nicht im Sinne derjenigen sein, die eine bezahlbare Wohnung suchen.“

11/04/2024

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) vertritt in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein insgesamt 442 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften. In den von ihnen verwalteten 742.000 Wohnungen leben rund 1,5 Millionen Menschen. Die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter liegt bei den VNW-Unternehmen bei 6,41 Euro. Der VNW ist der Verband der Vermieter mit Werten.

V.i.S.P.: Oliver Schirg, Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Referat Kommunikation, Telefon: +49 40 52011 226, Mobil: +49 151 6450 2897, Mail: schirg@vnw.de

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