1941 wurde das Bernsteinzimmer nach Königsberg verbracht, aber was passierte danach?
Was passierte 1943 mit dem Bernsteinzimmer?
Wer in Micha H. Echts Roman "MI-SIX: Operation Bernsteinzimmer" genauer nachliest, erfährt wie das Bernsteinzimmer von Brandenburg nach Russland und von Leningrad nach Königberg kam.
Viel interessanter jedoch, was passiert danach?
Das Bernsteinzimmer wurde Ende 1941 an den Kurator des Königsberger Schlossmuseums, Dr. Alfred Rohde übergeben. Rohde, ausgewiesener Bernsteinexperte schrieb in einer Veröffentlichung dazu: „Das Bernsteinzimmer Friedrich I. war aus Sankt Petersburg nach Königsberg zurückgekehrt, in des Wortes bester und tiefster Bedeutung, zurück in die Heimat des Bernsteins.“
Rohde ließ Teile des barocken Bernsteinkabinetts im dritten Obergeschoß des Königsberger Schlosses ausstellen. Im November 1943 brach im Schloss ein Brand aus und das Bernsteinzimmer musste demontiert und verpackt werden. doch was geschah danach?
Laute Befehle schallten über den Schlosshof, als Friedrich Henkensiefken schwer atmend durch das Albrechtstor gehastet kam. Kurz zuvor hatten ihn die dröhnenden Feuersirenen aus dem Tiefschlaf gerissen. Von seinem Schlafzimmerfenster aus konnte er über den Dächern der Innenstadt, genau über dem Schloss, Flammen und Lichter erkennen. Der Schlossoberinspektor war in Sekundenschnelle aus seinem Bett in seine Sachen gesprungen. Als Henkensiefken später völlig erschöpft aus dem noch immer brennenden Südflügel auf den Schlosshof wankte, stand der Hof voller Fahrzeuge. Autos der Feuerwehr, der Wehrmacht, der Polizei und der Gauleitung parkten wild durcheinander am Albrechtsbau. Henkensiefken sah Doktor Rohde durch das offene Schlosstor in den Innenhof eilen. Seine kleinen, trippelnden Schritte unter dem großen Hut waren unverkennbar. Gaupropagandaleiter Joachim Paltzo schritt ihm diensteifrig entgegen. „Heil Hitler, Herr Direktor.“ Paltzo gab Rohde die Hand, jedoch ohne sich die Lederhandschuhe auszuziehen. Er zeigte auf den rauchenden Südflügel. „Wie es aussieht, brennt dort oben die Wehrmachtsausstellung. Genau neben ihrem Büro! Haben Sie dafür eine Erklärung?“ Paltzo baute sich direkt vor Rohde auf, „die neue Ausstellung unserer stolzen Wehrmacht steht in Flammen und ihre Ausstellungsräume sind nicht betroffen. Ein Zufall, der mich mehr als nur verwundert!“ Rohde schaute Paltzo verständnislos an. Sein Blick wechselte zur Südwand des Innenhofes und wieder zurück. „Herr Gaukulturverwalter, wollen Sie damit andeuten, Sie hätten lieber die Gemäldegalerie und das Bernsteinzimmer brennen sehen als ein paar Ausrüstungsgegenstände der Wehrmacht?“ Henkensiefken kam hustend auf die beiden Herren zu. Sein Mantel war völlig verdreckt, seine Haare aschgrau und seine Augen blickten traurig. „Guten Morgen, Herr Direktor“, und, als hätte er ihn erst jetzt entdeckt, begrüßte er auch Joachim Paltzo. „Heil Hitler, Herr Gaupropagandaleiter.“ Er hustete erneut und bemerkte, dass ihn die beiden anstarrten. „Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Die alten Meister sind unbeschädigt, ebenso die Prussia-Sammlung. Nur die Impressionisten und das Bernsteinzimmer sind völlig verqualmt. Der Corinth-Saal hat auch etwas abbekommen, aber nicht so viel. Am meisten Rauch war in den Fluren. Die Türen standen ja alle offen.“ „Und die Wehrmachtsausstellung?“, fragte Paltzo drängend...
Wer genaueres über das Schicksal und den Verbleib des legendären Bernsteinzimmers wissen möchte, dem sei die Lektüre von meinem Buch "MI-SIX: Operation Bernsteinzimmer" empfohlen.
Micha H. Echt, Selbständiger, Campingchef, Norddeutscher, Kaufmann oder Träumer… und natürlich Autor
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