Fließende Übergänge zum Spießertum sind naheliegend!
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Der von von Bodo Niggemann Lebenslauf veröffentlichte Lebenslauf, deutet bis 2017 eigentlich nicht viel auf eine künstlerische Tätigkeit hin. Präsent ist eine erfolgreiche Arztkarriere, zuletzt als kommissarischer Direktor der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie am Charité-Campus Virchow-Klinikum. Doch an den künstlerischen Arbeiten, die man auf seiner Website begutachten kann, lässt sich ablesen, dass Bodo Niggemann sein Leben lang auch künstlerisch tätig war. Nun offenbart er eine weitere Facette und tritt er als Autor von Unterhaltungsliteratur in Erscheinung.
Beim Alltags-Anankasmus handelt es handelt sich nicht um irgendetwas wie „Ordnung in der Wohnung halten“ oder bestimmte „Vorlieben“, sondern um ein ganzheitliches Innerstes, das keine Halbheiten zulässt. Als Beschreibung kann der Begriff „kopfgesteuerte Detailverliebtheit“ verwendet werden.
Es ergibt sich also die Frage und gleichzeitig die Schwierigkeit sowohl der Grenzziehung als auch der fließenden Übergänge. Kaum eine Grenze ist zwischen dem konsequenten Schonen von Gegenständen und einem (jedem theoretisch geläufigen) nachhaltigen und ökologischen Handeln erkennbar. Eher fließende Übergänge sind - aufgrund seines teilweise etwas spastischen Ordnungssinns - zum Spießertum naheliegend.
Bodo Niggemann verdeutlicht mit Anan K., dem Protagonisten seiner Handlung, dass es klare Grenzen und gut unterscheidbare Kriterien zwischen medizinischen Zwangsstörungen und Alltags-Anankasmus gibt. Er argumentiert, dass der wesentliche entlastende Punkt daran ist, dass bei bei einem Alltags-Anankasten die Lust am Planen seines Daseins in der gegebenen Umgebung dominiert und dieser mit Enthusiasmus an seinen Systemen feilt. Zudem kann er (fast) zu jedem Zeitpunkt seine - zum Teil mit Bildern von Lars Preisser detailverliebt illustriert- Prinzipien pausieren lassen oder gar ganz ändern.
Professor Bodo Niggemann oder vielleicht doch Herr Anan K. liebt aktive Kompromissfindungen. Vielleicht finden Sie nach der Lektüre "Der Alltags-Anankast" heraus?
In jedem Fall findet ein*e Leser*in dabei seine/ihre eine oder andere schrullig-liebenswerte Eigenheit wieder.
Herzlichst
Kathrin Kolloch
Spica Verlag GmbH
Frau Kathrin Kolloch
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