Aber was sagt eigentlich ein 17 Millionen Volk dazu?
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Ostdeutsche bei der Gründung der DDR; Ostdeutsche protestieren am 17. Juni 1953 in Ost-Berlin; Ostdeutsche bauen am 13.08.1961 eine trennende Mauer; Ostdeutsche beim Aufbau des Sozialismus; Ostdeutsche werden von Honecker und Co. verwaltet; Ostdeutsche werden von Mielkes Stasi bespitzelt und verfolgt; ostdeutsche Wahlen wurden gefälscht, ostdeutsche Gerichtsbarkeit beugte Recht, ostdeutschen Ausreisewilligen wurden die Kinder entrissen und diese zwangsadoptiert, Spitzensportler sind des Dopings verdächtig; ostdeutsches Volkseigentum wurde verscherbelt...Fast alles ist nun gesamtdeutsch aufgearbeitet. Doch was sagt eigentlich ein 17 Millionen Volk dazu?
Reinhard Wosniak gehörte zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung zu den ostdeutschen Mittdreißigern, die auf dem "Sprung" in die Literatur waren. Bis auf wenige Ausnahmen verschwanden sie alle im Nichts. Dennoch hat Reinhard Wosniak nie aufgehört, nach der „Spur unserer Fußsohlen“ im Prozess der „Wiedervereinigung“ zu suchen, konnte sie aber so recht nicht finden. Doch was sind überhaupt ostdeutsche Spuren in einer seltsam zu Ende gekommenen Erhebung?
Schon „Felonie“, dem ersten Band seiner Trilogie "Die Villa", besonders aber „Die Kinder des Mondes“ und den kurz vor seinem Tod erschienenen, abschließenden dritten Band „Die Nacht der Ameisen“ hat der zuletzt vollständig an den Rollstuhl Gefesselte mühsam mit einer Hand geschrieben, ja, am Ende mit einem Finger seiner linken Hand. Aber er hat die Trilogie vollendet. 1500 Seiten. Zur deutschen Geschichte in Beziehung stehend und gegen den üblichen Strich gebürstet. Erstaunliche Entdeckungen im Schicksal einfacher Leute. Wahrheiten … auch und vor allem zur deutschen Einheit.
Eine Feststellung des Romans "Die Nacht der Ameisen" bleibt im Gedächtnis: „Die Sieger waren nicht die Gewinner“. – Das ist fesselnd zu lesen.
Ach so … die Ameisen. - Sie scheinen sich abzustimmen, kommen erst im Herbst aus ihren Löchern und ändern überhaupt ihre Abläufe, als rüsteten sie zu einer entscheidenden Schlacht um die Zukunft.…
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K.Kolloch
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