Nein, zwei Rotkäppchen verkrafte ich nicht!
"Im Winter wurde aus dem Monbijoupark in Berlin eine Märchenwelt. Nur dann wurden in einer beschaulichen Holzhütte, mitten im Park, viele schöne Märchen präsentiert und es gab Vorstellungen und Erzählungen. Während sich die Besucher draußen an Feuerschalen wärmten, wähnte man sich fast schon in einem Hexenhaus, wie aus einem russischen Märchen. Jeder kam mit jedem sofort ins Gespräch. Es war ein illustres Publikum vor Ort", schwelgt Cornelia Krawczynski in Erinnerungen aus ihrem -nach ihrer Einschätzung- etwas "verrückten" Leben.
„Wo ist mein Rotkäppchen?“, rief der Wolf - ein großer breitschultriger Mann, der mit freiem Oberkörper herumstolzierte und einen guten Blick auf die vielen Tätowierungen zuließ. Seine Präsenz in diesem Stück und in dem Raum war beeindruckend und er wirkte furchteinflößend, als er sich so grimmig dreinschauend einen Weg durch die Menge bahnte. Doch als kein Rotkäppchen antwortete, so brüllte der Schauspieler erneut.
Ich habe erst nach meinem „Hier-Ruf" realisiert, dass ich den Mut dazu gefunden hatte, als ich mein Herz bis zum Hals schlagen spürte. Der Wolf baute sich vor mir auf und das Publikum grölte. Das war eben auch der Nachteil der ersten Reihe. Ich konnte Schminke und Puder riechen und den süßlichen Geruch von billigem Parfum wahrnehmen. In diesem Moment kam von der Bühne ebenfalls ein Ruf. „Hier ist dein Rotkäppchen.“
Der Wolf blickte in die Richtung seiner Kollegin und dann wieder zu mir zurück.
„Nein, zwei Rotkäppchen verkrafte ich nicht.“
Das Publikum jubelte, pfiff und lachte, so ausgelassen war die Stimmung. Ich habe viele nette aufregende Abende erlebt, aber diese Geschichte war die einzige, in der ich selbst aktiv wurde. Übrig geblieben sind 2 alte Blockhütten, die mitten in Berlin, besonders im Winter für Theatervorstellungen von Märchen genutzt wurden, mit den Besonderheiten, dass die Vorstellung um 15 Uhr Märchen für Kinder, die um 19 Uhr Märchen für junge Erwachsene und die um 21 Uhr Märchen für Erwachsene frivol darbieten.
Für mich war es die Geschichte, die mit in mein Erstlingswerk musste.
Ich habe es nach einer überstandenen bösartigen Erkrankung geschrieben. Dazu ist zu sagen, dass ich mich mit dieser Krebserkrankung arrangiert und den Krebs liebevoll "Hugo" genannt habe. Eigentlich wollte ich nur meiner Familie auf diese Weise von "Hugo" erzählen, doch dann sind viele Geschichten, die aus meinem "verrückten" Leben erzählen und voller Energie sind, hinzugekommen.
Nun möchte ich mit diesem Buch sagen: Das Leben ist lebenswert. Leute bewegt euch! Hört auf Trübsal zu blasen!
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Herzliche Grüße
Cornelia Krawczynski, Malerin und Autorin
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Frau Kathrin Kolloch
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