Nur immer in den Abgrund hinein
Der Roman ist mehr als eine Coming-to-Age-Geschichte für Jugendliche. Er bricht dem Erzählen an sich ein Lanze, er appelliert an die Bereitschaft, sich schmerzhaften Erinnerungen zu stellen, Verantwortung zu übernehmen und darauf zu vertrauen, dass Hinschauen am Ende alles besser macht.
Meine Romanheldin Aslaug wird mit ihrer Herkunft konfrontiert – mütterlicherseits einer selbstbewussten skandinavischen, bis in mythische Urzeiten reichenden und kontinuierlich tradierten Geschichte. Diese Geschichte ist dunkel, blutig und voller Zumutungen. Das wöchentliche Erzählen eines Kapitels, das tagelange Alleinsein mit dem Abschnitt, dann ein Gespräch, haben geradezu initiatorischen Charakter. Die Aslaug-Geschichte ist im Kern die nach allen verfügbaren Quellen neu erzählte Völsungen-Saga – im Fokus stehen allerdings die Frauen.
Väterlicherseits klafft Leere, bewusst Verschwiegenes, das trotz – oder gerade wegen – des Nicht-Wissens drei Generationen ungut geprägt hat. Anlässlich des Erzählens der mütterlichen Geschichte, beginnt der Vater die Leerstellen seiner Familiengeschichte zu erforschen. Diese Geschichte ist ebenfalls dramatisch, historisch gesehen aber nahe an den Protagonisten dran. Sie erlaubt keinen Abstand. Der jüdische Urgroßvater ist keine Fiktion, er ist real. Die Verfolgung und Vernichtung der Juden hat in der Familie bis heute Spuren hinterlassen.
Aslaug hört die mütterliche Geschichte und ist Zeugin, wie aus den Bruchstücken, die ihr Vater findet, allmählich auch eine Geschichte wird. Sie sucht nach ihrer Rolle im Leben, nach dem, was wahr, was gut, was richtig ist, danach, wie Konflikte gelöst werden können, ohne sofort „zum Schwert“ zu greifen. Diese Suche spiegelt sich in der konfliktreichen Rahmenhandlung wider, in deren Mittelpunkt die glühende Feindschaft zwischen Aslaug und ihrer Mitschülerin Lisa-Corinna steht.
Die fiktive und die reale Familiengeschichte hängen nicht in der Luft, sie haben Bezug zur großen Geschichte: die schwedische Herrschaft über Rügen, die Situation der Juden in Greifswald oder das Schicksal der jugendlichen Werwölfe kurz vor dem Ende des 2. Weltkrieges sind nur einige Beispiele.
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Angelika Hirsch, promovierte Religionswissenschaftlerin, Märchenerzählerin und Autorin
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