Der Mythos des Perfektionismus
Zur Frage, wie denn in Partnerschaften die sogenannte Care-Arbeit aufgeteilt sei, meldeten sich zunächst vor allem Hörerinnen, in einer kürzlich gehörten Radiosendung. Die Frauen beklagten sich vornehmlich, die meiste Arbeit in Haushalt und Kindererziehung allein stemmen zu müssen, auch wenn sie selbst einem Beruf nachgingen.
Dann meldeten sich aber auch Männer. Sie diskutierten ihre Frustration darüber, den Erwartungen ihrer Partnerinnen im Haushalt und bei der Kindererziehung nicht gerecht zu werden. Gemeinhin wird angenommen, Männer litten an einer Art von Staub-Blindheit – sie würden Dreck und Chaos nicht so wahrnehmen können wie Frauen, sehen die anstehenden Arbeiten nicht und fühlen sich permanenter weiblicher Kritik ausgesetzt.
„Wenn ich unser Kind anziehe, ist die Kleidung zu warm oder nicht warm genug, oder es passt farblich so überhaupt nicht zusammen.“
Oftmals fühlen sich Männer überfordert und ziehen sich zurück, um Konflikte zu vermeiden. „Die Frauen sind ja selbst schuld“ konnte man in der Sendung als eine Art Fazit verstehen.
Auch die Redakteurin und ihr Gast, eine Psychologin, widersprachen diesem Fazit nicht wirklich. Die Ratschläge der Expertinnen in der Sendung lauteten, dass Frauen ihren Perfektionismus loslassen sollten, um Männer zu ermutigen, sich stärker zu beteiligen und mehr Verantwortung zu übernehmen...
Doch ist das wirklich die Lösung? Schön und einfach für den Mann: Wenn sie bei ihrem Perfektionismus bleibt, kann ich mich weiter beruhigt zurücklehnen.
Die unterschwelligen Tests:
Oft merken Männer gar nicht, dass sie von ihren Partnerinnen unbewusst auf die Probe gestellt werden. Frauen testen, ob ihre Männer ihre Potenz und Stärke zeigen können. Ein Rückzug wird oft als Schwäche ausgelegt. Frauen wünschen sich, dass Männer aktiv in Konflikte gehen und ihre Standpunkte vertreten, was als Stärke angesehen wird.
Die Rolle der Männer:
Statt sich zurückzuziehen, könnten Männer auch die Chance nutzen, aktiv an der Gestaltung des Haushalts und der Kindererziehung teilzunehmen. Indem sie ihre eigenen Vorstellungen und Stärken, und manchmal ein wenig mehr Gelassenheit einbringen, können sie zu einer ausgeglicheneren Partnerschaft beitragen.
Wenn Frauen dazu neigen, sich in der Hausarbeit und Kindererziehung zu verlieren, können Männer eine weitere entscheidende Rolle spielen. Indem sie ihrer Partnerin helfen, ihre Grenzen zu erkennen und sie daran erinnern, dass sie auch außerhalb von Haushalt und Kindererziehung attraktiv und wertvoll sind, können Männer dazu beitragen, das Selbstwertgefühl ihrer Partnerin zu stärken. Es geht darum, Frauen zu ermutigen, ihre Weiblichkeit in all ihren Facetten zu leben und sich geschätzt und geliebt zu fühlen.
Zusammenarbeit statt Konkurrenz:
Ein wichtiger Schritt ist die Anerkennung, dass es nicht darum geht, wer etwas besser kann, sondern wie man gemeinsam als Paar agieren kann. Kommunikation und Kompromissbereitschaft sind hier entscheidend. Männer könnten sich selbst ermutigen, ihre eigenen Sichtweisen und Methoden einzubringen, und auf Kritik angemessen und selbstbewusst reagieren.
Beide Partner können die Bemühungen des anderen anerkennen und schätzen. Kleine Gesten der Wertschätzung können einen großen Unterschied machen und das Gefühl der Partnerschaft stärken.
Perfektionismus im Haushalt muss nicht als Hindernis, sondern als Gelegenheit gesehen werden, gemeinsam zu wachsen. Indem Paare lernen, Kompromisse zu schließen und sich gegenseitig zu unterstützen, können sie eine harmonische und liebevolle Umgebung schaffen.
Hat Ihnen der Impuls gefallen und Sie wollen mehr? Kontaktieren Sie uns einfach -gerne auch direkt unter
https://www.horstmann-coaching.de/
Wir freuen uns auf Sie
Silvia und Rüdiger Horstmann, Beziehungsspezialisten und Autoren
Spica Verlag GmbH
Frau Kathrin Kolloch
Liepser Weg 8
17237 Blumenholz
fon ..: +49 (0)395 / 57 06 89 19 web ..: https://spica-verlag.de/ email : presse@spica-verlag.de