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Abgestoßen vom „Vulgärnationalsozialismus“

Abgestoßen vom „Vulgärnationalsozialismus“
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Was geht in einem Menschen vor, der sich zeitweise einer Bewegung angeschlossen hat, deren Ideologie und politische Praxis sich als menschenverachtend herausstellt? Dies ist eine der Fragen, die sich Fritz Heidegger in meinem Roman „Heimlicher König im Reich des Denkens“ von stellt. Er handelt von den Irrungen und Wirrungen im Leben seines Bruders Martin Heidegger, des weltberühmten Philosophen, der am 26. September 1976 starb.

Der Denker hatte kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung Ende Januar 1933 das Rektorat an der Universität Freiburg übernommen. Knapp elf Monate später trat er resigniert von diesem Amt zurück. Er fühlte sich abgestoßen vom „Vulgärnationalsozialismus“, wie er ihn erkannte. Vorausgegangen war der sogenannte „Röhm-Putsch“, in dessen Gefolge die Machthaber rund zweihundert innerparteiliche Gegner umbringen ließen.

Ich denke, dass es mir gelungen ist, diese Umstände ohne Ausschmückung darzustellen und die Zusammenhänge zu erschließen. Martin Heidegger erhoffte sich von den Nationalsozialisten zunächst die Rettung des Abendlandes vor den Gefahren der Epoche wie etwa dem Kommunismus. Es ärgerte Fritz Heidegger, den Ich-Erzähler, offenbar, dass viele Kritiker nach dem Zweiten Weltkrieg das Wirken seines Bruders auf diese Zeit reduzierten. Gleichwohl hat Martin Heidegger später im kleinen Kreis von der Übernahme des Rektorats als „der größten Dummheit seines Lebens“ gesprochen. Öffentlich hielt er sich mit einem Wort des Bedauerns zurück.

Fritz Heidegger hebt in seinem fiktiven Bericht insbesondere die positiven Leistungen seines Bruders auf dem Gebiet der Philosophie hervor. Besonders seine Auslegungen von Dichtern wie Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke oder Georg Trakl stechen dabei heraus. Auch Künstlern wie van Gogh hat Martin Heidegger viele bemerkenswerte Seiten gewidmet. In Erinnerung daran ist auf dem Buchcover dessen Gemälde „Ein Paar Schuhe“ abgebildet und im Text dessen Interpretation bei Martin Heidegger ausführlich zitiert. Viele Künstler haben die Deutung ihres Wirkens als „Ins-Werk-setzen-der-Wahrheit“, wie es bei Martin Heidegger im Band „Holzwege“ heißt, sich zu eigen gemacht. Damit hat der Philosoph Bleibendes geleistet. So erhält der Leser Einblick in das Leben und Wirken dieses wichtigen Denkers.

„Episoden aus Heideggers Leben“ – so war die Ankündigung einer Lesung aus dem Buch in der Ingolstädter Tageszeitung „Donaukurier“ überschrieben. Sie fand am 20. Februar statt und war gut besucht. Autor und Zuhörer kamen dabei auch ausführlich ins Gespräch über Leben und Wirken des Denkers. Ich konnte aus meinem erworbenen reichen Wissen schöpfen und die Umstände nahebringen, die das Dasein des Philosophen begleiteten. Gleichwohl habe ich in meinem Roman auf eine ausführliche Darlegung der Heideggerschen Lehren verzichtet. Dennoch werden die philosophischen Zusammenhänge deutlich. Besonders ist der Roman ein „who is who“ der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts geworden, wie ein Besucher erkannte und nach der Lesung sinngemäß bemerkte. Zahlreiche Namen tauchen auf, von Jean-Paul Sartre über Rudolf Bultmann, Paul Celan, Hannah Arendt und viele weitere. Auch der Titel des Romans stammt von der letztgenannten Philosophin und Freundin Martin Heideggers.

Der Leser erkennt die Zusammenhänge in den geistigen Debatten dieser Zeit. Das ist mehr als ein bloßes Namedropping, ein Aufzählen von Persönlichkeiten des kulturellen Lebens. Denn immer spielen auch ihre wichtigsten Aussagen in ihren Werken in dem Roman eine Rolle und ihre Beziehung zu dem Philosophen. Schließlich hob ein Besucher nach der Lesung in Ingolstadt hervor: „Martin Heidegger ist richtig lebendig geworden.“

Ich denke, dass einer der wichtigsten Denker des 20. Jahrhunderts mit all seinen Widersprüchen und Grenzen, aber auch mit Leistungen und bemerkenswerten Verdiensten eine gerechte Würdigung in dem Roman findet.

Sind Sie neugierig geworden und Sie wollen mehr? Kontaktieren Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Sie.

Herzlichst Ihr

Markus Herrmann

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