Die Farbe Grün in der islamisch geprägten Welt
Als ich 2021 meinen Philosophischen Krimi „Just Love oder Scheinliebe?“ schrieb, lernte ich vieles über die arabische und islamische Kultur und beschäftigte mich dabei auch mit der Bedeutung der grünen Farbe. Im Anschluss an ein Gespräch Federicos, dem Neffen der Protagonistin Klara, welches dieser mit seinem saudischen Freund Said führt, findet sich folgende Passage im Roman:
„Die Farbe Grün findet sich oft im Islam. Mohammeds Soldaten trugen ein grünes Banner, als sie die Stadt Mekka eroberten. Mohammed soll gerne grün getragen haben und wurde unter einem grünen Dach begraben. Die grüne Oase ist das irdische Bild für die Gärten des Paradieses.
Denjenigen, die glauben und gute Werke tun, wird ein Paradies mit Bächen versprochen. „Darin werden sie geschmückt sein mit Armspangen von Gold und gekleidet in grüne Gewänder aus feiner Seide und Brokat, darin lehnend auf erhöhten Sitzen.“ Grün ist die Farbe einer Gemeinschaft der Mitte. Leider wird die Farbe Grün von den Islamisten oft missbraucht.“
Und ein weiteres Zitat aus dem Buch mit einer Frage an die Protagonistin Klara: „Was liest du da?“, wollte Karīm wissen. „Heute lese ich im Alten Testament der Bibel. Es ist bald Ostern.“ – „Bitte kannst du mir da ein bisschen vorlesen? Und erklären?“, bat Karīm. Also las Klara den Psalm 23, einen Psalm König Davids, laut vor.
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen und
führt mich zum Ruheplatz am Wasser
Schaut man sich die Religionen Christentum und Islam im Vergleich an, dann findet man hier Parallelen. Die grüne Oase, das Paradies mit Bächen auf der einen Seite und die grünen Auen bzw. der Ruheplatz am Wasser symbolisieren die Nähe zu Gott.
Die Bilder aus Syrien nach dem Machtwechsel zeigen den neuen Anführer Al-Scharaa mit grüner Krawatte. Es gibt feiernde Mädchen ohne Kopftuch mit grünen Sweatshirts und Männer mit grüner Jacke. Die Befreiung wird mit der Farbe Grün zum Ausdruck gebracht.
Dazu im Gegensatz steht Schwarz in der muslimischen Welt für Krieg und Kalifat und die schwarze Flagge mit dem islamischen Glaubensbekenntnis „Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Gesandter“, ist bei uns verboten.
Die grünen Stirnbänder, die die Hamaskämpfer bei der inszenierten Geiselübergabe tragen, sind ebenfalls mit dem islamischen Glaubensbekenntnis bedruckt und geben dem Machtanspruch und dem Siegeswillen der Männer zusätzlich eine heilige Aura.
Wie anders wirken da z. Bsp. die Zeilen von Rumi, dem bekannten Sufi, die auch die Farbe Grün enthalten:
Denk ich an den Geliebten
Wird die Laute in meiner Hand zum Klang
Wird ihre Saite zum grünen Zweig,
Auf dem die Liebe spielen kann
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Herzliche Grüße
Sabine Gabriele Thomas, Bauingenieurin und Autorin
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