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Telekomanbieter unter Zugzwang: Preise sinken, Investitionsbedarf steigt

Düsseldorf (ots)

Fehlwahrnehmung der Kunden verstärkt den Druck auf die Branche

Während die Preise für nahezu alle Konsumgüter in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind, sind die Kosten für mobile Konnektivität seit 2020 kontinuierlich um 6 Prozent gesunken.

"Das ist eine große Herausforderung für die Telekommunikationsbranche", so Moritz Tybus, Partner bei Kearney. "Die Branche steckt in einem Paradox: Die Inflation treibt die Kosten der Anbieter nach oben, aber die Preise bleiben niedrig. Trotz steigender Datennachfrage und massiver Investitionen in 5G, Glasfasernetze und KI-gesteuerte Technologie bleiben die Einnahmen unter Druck. Dieser Spagat wird auf Dauer nicht funktionieren", so Tybus. Letzten Endes führe dies zu einer gefährlichen Unterfinanzierung, die letzten Endes auch Europas digitale Wettbewerbsfähigkeit bedrohen könnte.

Preisparadoxon im digitalen Zeitalter

Während die allgemeine Inflation in Deutschland zwischen 2020 und 2024 um 19Prozent gestiegen ist, sind die Preise für Mobilfunkdienste im gleichen Zeitraum um 6 Prozent gefallen. Wirft man den Blick auf die Breitbandpreise, so verzeichnen diese lediglich einen moderaten Anstieg von 3,5%. Damit sind Telekommunikationsdienste eine der wenigen Bereiche, deren Preise nicht von der allgemeinen Teuerung betroffen sind - trotz kontinuierlich hoher Investitionen in die Netzinfrastruktur.

Diskrepanz in der Preiswahrnehmung

Darüber könnten Verbraucher sich freuen. Doch eine aktuelle Kearney-Verbraucherumfrage unter 1.000 Befragten zeigt eine erhebliche Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Preisentwicklung.

"Fast die Hälfte der Befragten glaubt, heute mehr für Mobilfunk zu zahlen als vor drei Jahren - obwohl die Preise tatsächlich gesunken sind", sagt Tybus. "Diese Wahrnehmungslücke deutet darauf hin, dass Telekommunikationsanbieter den Mehrwert ihrer Dienste besser kommunizieren müssen. Hier liegt eine große Chance für die Branche", so Tybus.

Die digitale Kluft zwischen Europa und den USA

Gleichzeitig steht die Branche vor einem "Freifahrtschein"-Dilemma: Große Technologieunternehmen profitieren erheblich von der Telekommunikationsinfrastruktur, tragen jedoch nicht proportional zu deren Kosten bei. Dabei steigt das Datenvolumen rasant: Im Netz der Deutschen Telekom stieg das mobile Datenaufkommen in Deutschland im Jahr 2024 um 30% auf 3,8 Milliarden Gigabyte.

Tybus betont: "Es ist an der Zeit, dass politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden sicherstellen, dass digitale Tech Player fair zur Finanzierung und zum Ausbau der Telekommunikationsnetze beitragen".

Konnektivität bleibt essenziell

Trotz aller Herausforderungen bleibt die Abhängigkeit von Konnektivität unbestritten. "Konnektivität ist unverzichtbar", so Tybus, "und Verbraucher wären bereit, dafür zu zahlen, um im Falle einer Unterbrechung schnell wieder Zugang zu erhalten." Dies würde Telekommunikationsanbietern die Möglichkeit bieten, die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für ihre stabilen und leistungsfähigen Dienste besser zu nutzen.

Weitere Informationen finden Sie unter https://ots.de/oc1o16

Über Kearney

Kearney ist eine der führenden globalen Unternehmensberatungen. Seit nahezu 100 Jahren vertrauen uns Führungsetagen, Regierungsstellen und gemeinnützige Organisationen. Das Erfolgsrezept, um unseren Klienten zum Durchbruch zu verhelfen? Unsere Mitarbeiter:innen mit ihren individuellen Interessen und Stärken. Und unser Antrieb große Ideen nicht nur zu Papier zu bringen, sondern auch umzusetzen.

www.de.kearney.com

Pressekontakt:

Verena Herb
Director Marketing & Communications DACH

A.T. Kearney GmbH
Dreischeibenhaus1
40211 Düsseldorf

Tel.: +49 175 2659 363
verena.herb@kearney.com

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