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Neue Show-Werft in Honfleur: Die Wiedergeburt der Mora, das Flaggschiff Wilhelm des Eroberers

Neue Show-Werft in Honfleur: Die Wiedergeburt der Mora, das Flaggschiff Wilhelm des Eroberers
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Frankfurt am Main, 27.03.2024. In Honfleur kann man dieser Tage Geschichte zum Anfassen erleben: Die Mora, das Flaggschiff der Kriegsflotte, mit der Wilhelm der Eroberer im 11. Jahrhundert den Ärmelkanal überquerte, wird in einem aufwendigen Verfahren originalgetreu nachgebaut. Seit diesem Monat können Besucherinnen und Besucher fünf Jahre lang in der Show-Werft an der Ostmole des Hafens von Honfleur der Rekonstruktion beiwohnen und im Besucherzentrum in die Geschichte der Schlacht von Hastings und der Eroberung Englands eintauchen.

Wilhelms Kriegsschiff, einzigartig und seiner Zeit vorausNachdem der Verein „La Mora – Wilhelm der Eroberer“ seit 2018 dem Mythos des bedeutenden Kriegsschiffes in der Theorie auf den Grund gegangen ist, gilt es jetzt, das legendäre Schiff mit Bautechniken des 11. Jahrhunderts wieder zum Leben zu erwecken. Zu sehen ist das imposante Schiff bisher nur ein einziges Mal, nämlich in einer Szene auf dem Teppich von Bayeux, der das ganze Epos der Eroberung Englands auf fast 70 Metern Leinentuch darstellt. 1066 stach Wilhelm der Eroberer an der normannischen Küste in See, um England einzunehmen und Harald II. vom Thron zu stoßen. In einer Rekordzeit von nur zehn Monaten stellte er eine Flotte von über 1000 Schiffen zusammen, darunter die Mora, ein Geschenk seiner Frau Mathilde und aufgrund seiner Größe und seiner Geschwindigkeit einzigartig in der mittelalterlichen Seefahrtsgeschichte.

Eine aufwendige Rekonstruktion und zugleich Ausbildungsprojekt für junge Menschen

Da die Rekonstruktion so authentisch wie möglich erfolgen soll, werden neben der Ikonografie des Teppichs von Bayeux auch das Fachwissen von Spezialistinnen und Spezialisten für normannische Seefahrtsgeschichte, Archäologie sowie Schiffsarchitekten herangezogen. Der Verein stützt sich außerdem auf die empirischen Erkenntnisse des dänischen Museums in Roskilde, das schon mehrere Repliken von Schiffswracks aus dem 11. Jahrhundert nachgebaut hat. Die Mora soll 34 Meter lang, zehn Meter hoch und fünf Meter breit werden, mit dem Ziel, dass die Schifffahrtsbehörde sie am Ende zur See zulässt. Der symbolische Termin für den Stapellauf des Schiffsrumpfes ist für 2027 vorgesehen, das Jahr, in dem sich der Geburtstag Wilhelms des Eroberers zum tausendsten Mal jährt. Zudem soll die Show-Werft Jugendlichen als Ausbildungsstätte für handwerkliche Berufe dienen.

Eintauchen in die normannische Seefahrtsgeschichte

Das Spektakel des Wiederaufbaus wird von einer immersiven und pädagogischen Ausstellung begleitet, die von dem Epos der Eroberung Englands sowie von der Seefahrtsgeschichte der Normandie erzählt. Hierfür wurde ein Backsteingebäude aus dem späten 19. Jahrhundert mit Blick auf den Hafen von Honfleur saniert, um einen Besucherrundgang mit fünf thematischen Räumen zu ermöglichen. Damit Interessierte vollständig in die damalige Welt, ihre Handwerkskunst, Kriegsführung und Mythologie eintauchen können, sorgen nachgebaute Kulissen, Touchscreens und Special Effects für ein Rundum-Erlebnis.

Die Ticketpreise liegen je nachdem, ob der Besuch ausschließlich die Schiffsrekonstruktion oder auch die immersive Ausstellung umfasst, zwischen neun und 15 Euro für Erwachsene und sechs bis neun Euro für Kinder. Kinder unter sechs Jahren zahlen keinen Eintritt, ermäßigte Tickets gibt es zu einem Preis von sieben bis elf Euro.

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