Champions League mit Saudi-Arabien? Klare Absage von BVB-Boss Watzke auf dem BIG BANG DUP UNTERNEHMER-Festival in Essen
Hannover-Geschäftsführer Martin Kind fordert Einsatz von KI im Fußball
Essen (ots)
Hans-Joachim Watzke, Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees, lehnt eine Teilnahme der Saudi Pro League an der Champions League kategorisch ab und will beim europäischen Verband gegebenenfalls entsprechend auftreten. "Ich als Uefa-Exko-Mitglied, das kann ich ihnen jetzt schon sagen, werde dagegen stimmen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund beim BIG BANG DUP UNTERNEHMER-Festival und bezog sich damit auf die von ihm selbst genannte Möglichkeit, wonach "der Kronprinz in Saudi-Arabien zum Beispiel in zwei Jahren den Antrag stellen wird, vielleicht in der Champions League mitspielen zu dürfen", so Watzke im Essener Colosseum vor über 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauern.
Spieler wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Neymar waren in diesem Jahr nach Saudi-Arabien gewechselt - die Wahrscheinlichkeit, dass sie in der Bundesliga Nachahmer finden könnten, ist laut Watzke gering: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 23-jähriger Topspieler von Borussia Dortmund oder von Bayern München nach Saudi-Arabien geht - bei aller Liebe, dann stimmt mit dem auch irgendwas nicht. Dann kannst du froh sein, dass er weg ist."
In der kommenden Champions-League-Saison trifft Borussia Dortmund auf Paris St. Germain, AC Mailand und auf den von Saudi-Arabien kontrollierten englischen Klub Newcastle United. Die Stärke der Gruppe kommentierte Watzke so: "Schlimmer, als wenn du in die Geisterbahn gehst. Aber es nutzt nichts zu jammern"
Martin Kind kritisierte auf derselben Veranstaltung stark: "Der englische Fußball ist uns deutlich enteilt - sportlich und wirtschaftlich - und auch Spanien ist uns deutlich enteilt", sagte der Geschäftsführer des Zweitligisten Hannover 96 auf dem DUP UNTERNEHMERTAG. "Wenn wir weiter in der ersten Liga international spielen wollen, müssen wir aus meiner Sicht die Rahmenbedingungen verändern."
Auch auf DFB-Ebene sei das so: "Die Entwicklung der deutschen Nationalmannschaft in den letzten zehn Jahren, die U21, die Frauenmannschaft - alles keine Erfolgsgeschichten mehr."
Die Situation sei seiner Meinung nach "kein Zufall, es ist auch ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Entwicklung, und die ist aus meiner Sicht deutlich kritisch", so Kind. Man rede viel "über Umverteilung, soziale Gerechtigkeit und vieles mehr, aber was mir fehlt, sind Begriffe wie Leistung, Innovation, Wettbewerb - alles das, wofür eine starke Volkswirtschaft steht und was mir im deutschen Fußballmarkt zurzeit auch fehlt".
Kind, selbst erfolgreicher Unternehmer, forderte außerdem größere Technologieoffenheit: "Wir müssen den Fußball insgesamt weiterentwickeln in Deutschland. Ich will es mal runterbrechen auf Transferentscheidungen: Die erfolgen immer noch eher auf visueller Wahrnehmung und den Bauch. Ich glaube, da müssen wir uns deutlich weiterentwickeln. Wir müssen additiv KI (Künstliche Intelligenz, d. Red.) einsetzen, um zu objektiveren Entscheidungen zu kommen als heute."
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