RTL/ntv Trendbarometer: Krieg in der Ukraine - 79% gegen ein Eingreifen der NATO
49% befürchten schwere Wirtschaftskrise in Deutschland
54% zufrieden mit Scholz' Krisenmanagement
Köln (ots)
Die Welt blickt weiter gebannt auf den Krieg in der Ukraine. Von einigen wird gefordert, dass die NATO der Ukraine nicht nur mit Waffenlieferungen helfen, sondern auch direkt in den Konflikt eingreifen sollte, z.B. mit der Schaffung einer sogenannten Flugverbotszone. Nur 12 Prozent der Bundesbürger sind laut einer aktuellen forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv dafür, dass die NATO direkt in den Krieg zwischen Russland und der Ukraine eingreifen sollte. Eine sehr große Mehrheit von 79 Prozent - quer durch alle politischen Lager - ist gegen ein direktes Eingreifen der NATO in der Ukraine.
Weiterhin befürchtet eine Mehrheit der Bundesbürger (60%), dass der Krieg in der Ukraine sich zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO ausweiten und in einen "dritten Weltkrieg" münden könnte. 31 Prozent befürchten das nicht.
50 Prozent gegen Energielieferungen aus Russland
Der Anteil der Bundesbürger, die sich dafür aussprechen, dass Deutschland und die EU auf Lieferungen von Gas, Öl und Steinkohle aus Russland verzichten sollten, auch wenn dies zu höheren Preisen führen wird, ist in den vergangenen Tagen von 61 auf 50 Prozent gesunken. 40 Prozent sind mittlerweile gegen einen vollständigen Verzicht auf Energielieferungen aus Russland. Gegen diesen Verzicht sind vor allem die Ostdeutschen (60%) und die Anhänger der AfD (73%).
Eine deutliche Mehrheit von 69 Prozent der Bundesbürger ist weiterhin der Meinung, dass man vor dem Hintergrund der zu erwartenden Engpässe in der Versorgung mit Gas die für dieses Jahr vorgesehene Abschaltung aller Kernkraftwerke in Deutschland überdenken sollte. 26 Prozent finden, die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke sollte wie vorgesehen stattfinden. Dass man dies nicht überdenken sollte, meinen mehrheitlich ausschließlich die Anhänger der Grünen (60%) und der Linkspartei (66%).
Eine große Mehrheit (85%) der Bundesbürger geht aktuell davon aus, dass ihr Haushalt durch steigende Energiekosten infolge der Sanktionen gegen Russland finanziell stark oder sehr stark belastet wird. Lediglich 14 Prozent befürchten dadurch weniger starke oder keine Belastungen.
49 Prozent befürchten schwere Wirtschaftskrise in Deutschland als Folge der Sanktionen gegen Russland
49 Prozent der Bundesbürger befürchten, dass es wegen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland zu einer schweren Wirtschaftskrise in Deutschland kommen wird. 43 Prozent gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft durch die Sanktionen gegen Russland nur geringfügig beeinträchtigt wird. Die Ostdeutschen (73%) erwarten deutlich häufiger eine schwere Wirtschaftskrise als Folge der Sanktionen als die Westdeutschen (45%). Von den Anhängern der einzelnen Parteien gehen vor allem die Anhänger der SPD (55%) und der Grünen (67%) von eher geringfügigen Folgen der Sanktionen für die deutsche Wirtschaft aus. Eine schwere Wirtschaftskrise erwarten dagegen mehrheitlich die Anhänger der FDP (51%), der Linkspartei (57%) und vor allem der AfD (77%).
54 Prozent mit der Arbeit des Bundeskanzlers in der Ukraine-Krise zufrieden
54 Prozent der Bundesbürger und damit ähnlich viele wie in der letzten Erhebung vom 28. Februar (56%) sind zurzeit mit dem bisherigen Umgang von Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Ukraine-Krise (sehr) zufrieden. 37 Prozent sind mit seinem Krisenmanagement weniger oder gar nicht zufrieden. Von den Anhängern der SPD sind 89, von den Anhängern der Grünen 69 und von den Anhängern der FDP 62 Prozent mit Olaf Scholz' Umgang mit der Ukraine-Krise zufrieden. Von den Anhängern der Union ist etwas mehr als die Hälfte (54%) mit seinem Krisenmanagement zufrieden. Die Anhänger der Linke sind in dieser Frage gespalten (48% zufrieden; 42% unzufrieden), von den AfD-Anhängern sind fast alle (93%) mit der Arbeit des Bundeskanzlers in der Ukraine-Krise nicht zufrieden.
Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 9. März 2022 erhoben. Datenbasis: 1.008 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.
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