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Europäisches Gutachten bestätigt Grausamkeit der kanadischen Robbenjagd

Hamburg (ots)

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) veröffentlichte gestern einen wissenschaftlichen Bericht über die Tierschutzstandards bei Robbenjagden. Sie kam zu dem Schluss, dass es keine wissenschaftlichen Beweise für Kanadas Behauptung gibt, die Robbenjagd werde "human" durchgeführt. Das bestätigt die Einschätzung des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds), dass die kanadische Robbenjagd Tierschutzstandards nicht genügt.

Die kanadische Regierung behauptet, 98 Prozent der Robben werden möglichst schmerzlos getötet. Der EFSA-Bericht bezeichnet das als nicht haltbar. Die Experten bestätigen, dass die Robben Angst und Schmerz erleiden und häufig nicht "effektiv" getötet werden. Robbenjäger hielten sich häufig nicht an vorgeschriebene Methoden, den Tod eines Tieres vor dem Häuten sicherzustellen, außerdem solle die Robbenjagd für unabhängige Beobachter zugänglich gemacht werden. Zusammenfassend empfiehlt der Bericht, Robben sollten als empfindungsfähige Meeressäuger angesehen werden, die Schmerz, Stress und Angst erleiden können. Die kanadische Fischereibehörde klassifiziert Robben als Fische.

"Dieser objektive Bericht macht klar, dass die Jagd allen Tierschutzstandards wiederspricht und sofort beendet werden muss," so Dr. Ralf Sonntag, Direktor des IFAW-Deutschland. "Wir fordern deshalb auch unsere Bundeskanzlerin Frau Merkel noch einmal auf, endlich den einstimmigen Beschluss des Bundestages für ein Robbenhandelsverbot zu respektieren und umzusetzen."

Das Europäische Parlament forderte im September 2006 die Kommission auf, einen Gesetzentwurf für ein Handelsverbot für Robbenprodukte vorzulegen. Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, bat die EU-Kommission die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, eine wissenschaftliche Einschätzung über die Tötungsmethoden im Hinblick auf Tierschutzaspekte abzugeben.

Der IFAW hatte der EFSA-Behörde Video- und Fotomaterial übergeben, das zeigt, wie lebende Robben an Haken übers Eis geschleift werden, verwundete Tiere sehr lange leiden und nur sehr wenige Robbenjäger die vorgeschriebenen Tests vor dem Häuten durchführen.

Für weitere Informationen, Interviews oder Bildmaterial:

Dörte von der Reith,
Tel. 040-86650033,
mobil: 0160-90486493 oder dreith@ifaw.org

Original-Content von: IFAW - International Fund for Animal Welfare, übermittelt durch news aktuell

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