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Neue Studie: Das Leiden der Tiere im Krieg

Neue Studie:  Das Leiden der Tiere im Krieg
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Der IFAW hat die dramatischen Auswirkungen bewaffneter Konflikte auf die Tierwelt untersucht – und sieht dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik

Kriege bringen nicht nur unsägliches Leid über die Menschen, auch die Tierwelt bekommt den Terror bewaffneter Konflikte auf dramatische Weise zu spüren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des IFAW (International Fund for Animal Welfare): “Animals, People and War: The Impact of Conflict“ untersuchte die verheerenden Folgen für die Bevölkerung, die Haus- und Hoftiere sowie die Zoo- und Wildtiere.

Azzedine Downes, CEO des IFAW, wertet die Ergebnisse der Studie als klares Signal an die Politik: „Die Lebensbedingungen und das Schicksal von Tieren und Menschen sind eng miteinander verknüpft. Neben der humanitären Hilfe, die natürlich Priorität hat, brauchen wir dringend ein nachhaltiges und effektives Maßnahmenpaket zum Schutz der Tiere“.

Die zentralen Ergebnisse des Berichts untermauern seine Forderung.

Krieg und Zerstörung hinterlassen ihre Spuren vor allem bei Haus- und Hoftieren, die eng mit den Menschen verbunden sind. Sterben oder fliehen ihre Besitzer, steigt die Streunerpopulation verwaister Haustiere rapide an. Auf sich gestellte Hunde und Katzen sind besonders anfällig für Krankheiten, bei vielen zeigen sich posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).

Hoftiere wie Kühe oder Schweine verlieren ihr Leben oft auf grausame Weise durch Beschuss ihrer Stallungen oder Landminen. Ihr Verlust hat zudem gravierende Auswirkungen auf die Versorgungslage des Landes.

Dramatisch ist auch die Lage für Wildtiere. Viele verlieren ihre angestammten Lebensräume, gleichzeitig konkurrieren sie mit Menschen um Nahrung, Wasser und Obdach. Da viele Maßnahmen zum Tier-und Umweltschutz in Kriegszeiten eingestellt werden, nehmen Wilderei und Wildtierhandel zu.

Vielen Zootieren droht der Hungertod, nach der Auswilderung durch fliehendes Pflegepersonal können sie sich in freier Wildbahn nicht selbst versorgen.

Auf Basis dieser dramatischen Zustände für die von Krieg bedrohte Tierwelt hat der IFAW folgende Empfehlungen an die Politik formuliert:

  • Beschleunigte Verfahren zum grenzüberschreitenden Transport von Haus- und Hoftieren bei Konflikten.
  • Einbeziehung von Haus- und Hoftieren in alle Planungen zur Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten.
  • Bereitstellung angemessener Ressourcen wie Tierfutter, Wasser, tiermedizinische Versorgung an Grenzübergängen. Verabschiedung der von der Völkerrechtskommission formulierten Prinzipien zum Umweltschutz bei bewaffneten Auseinandersetzungen.
  • Anerkennung des Menschenrechts auf eine gesunde Umwelt.
  • Die Aufnahme von „Ökozid“ in das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), um die Verursacher von Umweltschäden zur Verantwortung zu ziehen.
  • Ausbau personeller Kapazitäten zur Bekämpfung der Wildtierkriminalität auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.
  • Einstufung des vorsätzlichen, böswilligen Schädigens von Tieren als Kriegsverbrechen.
  • Die Anerkennung von Naturzerstörung als strafbare Handlung nach internationalem Recht, da der Zugang zur Natur als Menschenrecht zu behandeln ist.

Vor diesem Hintergrund hat sich der IFAW für die Versorgung von Tieren Geflüchteter aus der Ukraine eingesetzt. Unser Tierhilfecamp am Grenzübergang Medyka und Veterinäre am Bahnhof Przemysl haben tierärztliche Versorgung, Haustierzubehör und Futter angeboten. Das Zelt ist mittlerweile abgebaut, weil die Zahl der Geflüchteten nachließ, die Tierärzte am Bahnhof sind weiterhin im Einsatz.

Achtung Bildredaktionen: Fotomaterial finden Sie hier.

Für weitere Infos oder Interviews kontaktieren Sie bitte:

Dörte von der Reith
Director of Communications
m: +49 (0) 160 904864 93
e:  dreith@ifaw.org
Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

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