SGL Carbon/Pressemitteilung: Zweites Quartal der SGL Carbon erwartungsgemäß von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt - Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen im ersten Halbjahr 2020 deutlich gesunken
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Zweites Quartal der SGL Carbon erwartungsgemäß von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt - Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen im ersten Halbjahr 2020 deutlich gesunken
- Umsatz im zweiten Quartal rund 23 Prozent unter dem Vorjahresquartal; EBIT vor Sondereinflüssen mit rund 2 Millionen Euro etwas besser als bei Vorlage der Ergebnisse des ersten Quartals 2020 avisiert
- Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2020 mit knapp 457 Millionen Euro rund 19 Prozent unter Vorjahr; Umsatzrückgang aufgrund einer pandemiebedingt insgesamt schwächeren Geschäftsentwicklung sowie aufgrund erwarteter rückläufiger Entwicklungen in den Marktsegmenten Batterie und sonstige Energie (GMS) sowie Textile Fasern (CFM)
- Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen mit 11 Millionen Euro rund 71 Prozent unter Vorjahr
- Aufgrund frühzeitig ergriffener Maßnahmen und entgegen des normalen saisonalen Verlaufs entwickelten sich die liquiden Mittel mit nahezu 154 Millionen Euro zum 30. Juni 2020 sehr positiv gegenüber dem Jahresende 2019
- Entsprechend der Prognose vom 28. Juli 2020 wird im Gesamtjahr ein Konzern-Umsatzrückgang um 15 Prozent bis 20 Prozent und ein leicht positives operatives Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen erwartet
- Dr. Torsten Derr, Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon: "Mein Ziel ist es, mit der SGL Carbon nachhaltig erfolgreich zu sein. Seit zwei Monaten führen wir eine umfassende Analyse unserer Prozesse, Strukturen und Märkte durch. Daraus werden wir die Optionen ableiten, mit denen wir unsere Profitabilität nachhaltig steigern können. Die Corona-Pandemie zwingt uns, noch schneller zu handeln."
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben sich im zweiten Quartal wie erwartet in den Zahlen der SGL Carbon niedergeschlagen, jedoch nicht in dem Ausmaß wie im Mai bei Vorlage der Quartalsmitteilung zum 31. März 2020 avisiert. Während der Umsatz in den drei Monaten per Ende Juni im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 23 Prozent zurückging, lag das EBIT vor Sondereinflüssen bei rund 2 Millionen Euro und damit höher als erwartet. Insgesamt erzielte die SGL Carbon im ersten Halbjahr einen Umsatz in Höhe von 457 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von rund 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Rückgang setzt sich zusammen aus einer pandemiebedingt insgesamt schwächeren Geschäfts-entwicklung sowie aus erwarteten rückläufigen Entwicklungen in den Marktsegmenten Batterie & sonstige Energie (GMS) sowie Textile Fasern (CFM) aufgrund von Kapazitätsanpassungen. Das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen lag mit 11 Millionen Euro rund 71 Prozent unter dem Vorjahr.
Am 28. Juli 2020 hat das Unternehmen unter gewissen Annahmen wieder eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Demnach erwartet das Unternehmen einen Konzern-Umsatz, der rund 15 bis 20 Prozent unter dem Vorjahr liegen soll. Das operative Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen soll leicht positiv ausfallen. Insbesondere eine zweite Corona-Welle und ein hiermit eingehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerückgang sind in der aktuellen Prognose nicht berücksichtigt.
Aufgrund der früh ergriffenen Maßnahmen und entgegen des saisonalen Verlaufs lagen die liquiden Mittel mit nahezu 154 Millionen Euro zur Jahresmitte deutlich über dem Wert von 137 Millionen Euro zum Jahresende 2019.
"Mein Ziel ist es, mit der SGL Carbon nachhaltig erfolgreich zu sein. Seit zwei Monaten führen wir eine umfassende Analyse unserer Prozesse, Strukturen und Märkte durch", sagt Dr. Torsten Derr, Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon. "Daraus werden wir die Optionen ableiten, mit denen wir unsere Profitabilität nachhaltig steigern können. Die Corona-Pandemie zwingt uns, noch schneller zu handeln."
Im ersten Halbjahr 2020 sank der Umsatz der SGL Carbon deutlich um nahezu 19 Prozent auf 456,5 (Vorjahr: 561,5) Millionen Euro. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank um 71 Prozent auf 10,8 (Vorjahr: 37,8) Millionen Euro. Die Kapitalrendite (ROCE) auf Basis des EBIT vor Sondereinflüssen betrug im ersten Halbjahr 1,7 (Vorjahr: 4,6) Prozent. Nach Sondereinflüssen sank das Ergebnis aus Betriebstätigkeit (EBIT) im ersten Halbjahr 2020 auf 5,7 (Vorjahr: 33,5) Millionen Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich auf minus 15,8 (Vorjahr: minus 18,7) Millionen Euro. Insgesamt verringerte sich das Ergebnis vor Steuern jedoch wegen des EBIT-Rückgangs auf minus 10,1 (Vorjahr: plus 14,8) Millionen Euro. Nach Steuern und Minderheiten lag das Konzernergebnis bei minus 13,8 (Vorjahr: plus 10,1) Millionen Euro.
Composites - Fibers & Materials (CFM): Umsatz im zweiten Quartal von Corona-Auswirkungen gekennzeichnet; EBIT vor Sondereinflüssen sinkt im ersten Halbjahr 2020 um eine Million auf 1,8 Millionen Euro
Erst im zweiten Quartal wurden die Folgen der Corona-Pandemie im Geschäftsbereich CFM deutlich spürbar. In den drei Monaten von April bis Juni 2020 sanken die Umsätze im Jahresvergleich um rund 22 Prozent, das EBIT vor Sondereinflüssen drehte sich ins leicht Negative. Auf das Halbjahr bezogen gingen die Umsätze von CFM um rund 15 Prozent (währungsbereinigt minus 16 Prozent) auf 185,7 (Vorjahr: 219,4) Millionen Euro zurück. Den prozentual größten Rückgang verzeichnete das Marktsegment Textile Fasern, in dem seit Ende 2019 als Teil der Ergebnisverbesserungsmaßnahmen eine Acrylfaserlinie auf Precursor umgestellt und zwei Acrylfaserlinien stillgelegt wurden.
Die Marktsegmente Automobil und Luftfahrt verzeichneten coronabedingte Umsatzrückgänge. Dagegen verdoppelte sich das Geschäft mit der Windenergie-Industrie und übertraf damit die Erwartungen. Die Industriellen Anwendungen verblieben in etwa stabil nahe des Vorjahresniveaus. Das EBIT vor Sondereinflüssen im ersten Halbjahr 2020 verschlechterte sich von 2,8 Millionen Euro in der Vorjahresperiode auf 1,8 Millionen Euro im Berichtszeitraum aufgrund des coronabedingt leichten Verlustes im zweiten Quartal 2020. Dabei konnten die deutlich verbesserten Ergebnisse im Geschäft mit der Windenergie-Industrie das um rund 4 Millionen Euro verschlechterte Ergebnis aus At-Equity bilanzierten Beteiligungen nicht kompensieren. Hintergrund für das geringere At-Equity-Ergebnis sind temporäre Schließungen der beiden Standorte der Brembo SGL zwischen Ende März und Ende April 2020. Die EBIT-Marge im Geschäftsbereich CFM sank auf 1,0 Prozent (Vorjahr: 1,3 Prozent). Die Kapitalrendite (ROCE) des Geschäftsbereichs CFM auf Basis des EBIT vor Sondereinflüssen lag bei minus 1,5 Prozent (Vorjahr: plus 0,9 Prozent).
Der negative ROCE resultiert aus der Berechnungsmethode, da das EBIT vor Sondereinflüssen bezogen auf die letzten zwölf Monate zugrunde gelegt wird.
Graphite Materials & Systems (GMS): Umsatzrückgang in allen Marktsegmenten bis auf Halbleiter; EBIT-Rückgang um etwa 51 Prozent auf 24,3 Millionen Euro
Auch im Geschäftsbereich GMS zeigten sich spürbare Folgen der Corona-Pandemie erst im zweiten Quartal 2020. Hier gingen im Vergleich zum Vorjahresquartal der Umsatz um knapp 23 Prozent und das EBIT um rund 47 Prozent zurück. Über das Halbjahr betrachtet sank der Umsatz der GMS um rund 21 Prozent (ohne nennenswerte Währungseffekte) auf 258,0 (Vorjahr: 325,8) Millionen Euro. Dabei gingen die Umsätze in allen Marktsegmenten zurück bis auf Halbleiter, in dem die Umsätze leicht zweistellig wuchsen. Gegenüber dem Rekordergebnis im Vorjahreszeitraum von 50,0 Millionen Euro ist das EBIT um rund 51 Prozent auf 24,3 Millionen Euro zurückgegangen. Allein aus dem IFRS 15-Effekt ergab sich im Jahresvergleich eine Ergebnisverschlechterung von rund 9 Millionen Euro. Die EBIT-Marge ging auf 9,4 Prozent (Vorjahr: 15,3 Prozent) zurück. Analog zum Umsatz verzeichneten fast alle Marktsegmente einen Ergebnisrückgang. Das Ergebnis im Marktsegment Automobil & Transport konnte trotz eines rückläufigen Umsatzes aufgrund Produktivitätsverbesserungen stabilisiert werden. Die Kapitalrendite (ROCE) des Geschäftsbereichs GMS auf Basis des EBIT vor Sondereinflüssen lag bei 11,2 (Vorjahr: 17,0) Prozent.
Corporate: Umsatz unter Vorjahr, stabiles EBIT
Der Umsatz im Berichtssegment Corporate lag im ersten Halbjahr 2020 rund 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau (kein Währungseffekt), weil weniger Serviceleistungen an veräußerte Geschäftseinheiten - dem ehemaligen Geschäftsbereich Performance Products - anfielen. Das EBIT verblieb mit minus 15,3 Prozent auf Niveau des Vorjahres.
Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten deutlich verbessert
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit verbesserte sich im ersten Halbjahr 2020 deutlich um 25,4 Millionen Euro auf 40,8 Millionen Euro, vor allem da im Gegensatz zu den Vorjahren kein wesentlicher Aufbau des Nettoumlaufvermögens erfolgte. Zudem sank der Cashflow aus Investitionstätigkeit von minus 24,6 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 14,2 Millionen Euro, vor allem wegen geringerer Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Hinzu kamen Mittelzuflüsse aus einer Dividende des Joint Ventures mit Brembo in Höhe von 5,0 (Vorjahr: 6,0) Millionen Euro. Als Folge der genannten Effekte verbesserte sich der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten deutlich auf 26,6 (Vorjahr: minus 9,2) Millionen Euro.
Die Bilanzsumme der SGL Carbon lag per 30. Juni 2020 bei 1.460,5 Millionen Euro und damit leicht unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2019: 1.504,8 Millionen Euro). Das Eigenkapital der Anteilseigner sank um 4,9 Prozent auf 398,0 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 418,6 Millionen Euro) vor allem aufgrund des Konzernergebnisses von minus 13,8 Millionen Euro. Insgesamt lag die Eigenkapitalquote fast unverändert bei 27,3 Prozent (31. Dezember 2019: 27,8 Prozent).
Ausblick 2020: Konzern-Umsatz voraussichtlich 15 bis 20 Prozent unter Vorjahr; leicht positives operatives Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen erwartet
Angesichts der Unsicherheit im Hinblick auf den weiteren Verlauf, die Dauer sowie die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die weltweite wirtschaftliche Entwicklung hat der Vorstand der SGL Carbon am 1. April 2020 beschlossen, die im Geschäftsbericht 2019 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückzuziehen.
Die gesamtwirtschaftliche Situation bleibt weiterhin fragil und von Covid-19 dominiert, doch sind die Aussichten für das zweite Halbjahr konsistenter geworden. Unter gewissen, mit Unsicherheiten behafteten Annahmen hat die SGL Carbon am 28. Juli 2020 wieder eine Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2020 veröffentlicht. Insbesondere eine zweite Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer rezessionsbedingter Nachfragerückgang sind in der aktuellen Jahresprognose nicht berücksichtigt.
Für den Geschäftsbereich CFM erwartet die SGL Carbon nun einen Umsatzrückgang von etwa 10 Prozent. Der Rückgang im Marktsegment Textile Fasern, der vor allem auf die Kapazitätsanpassung zurückzuführen ist, sowie der Covid-19 bedingte Nachfrageeinbruch in der Automobilindustrie werden voraussichtlich nicht durch das starke Wachstum im Windgeschäft und das Wachstum im Marktsegment Luftfahrt kompensiert werden können. Die Verschlechterung gegenüber den Erwartungen vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, als die SGL Carbon einen stabilen Umsatz in Aussicht gestellt hatte, ergibt sich aus allen Marktsegmenten mit Ausnahme der Windenergie, in der deutlich höhere Umsätze erzielt werden als ursprünglich antizipiert. Für das operative EBIT vor Sondereinflüssen erwartet die SGL Carbon nun ein annähernd ausgeglichenes Ergebnis. Damit liegt die Prognose nahe jener aus März 2020 (Turnaround und leicht positives EBIT), da die SGL Carbon personelle Maßnahmen wie beispielsweise Kurzarbeit und diverse Ausgabenreduzierungen beziehungsweise -verschiebungen durchführen und den negativen Ergebniseffekt aus dem pandemiebedingt geringeren Umsatz einschränken konnte. Darüber hinaus tragen die bereits im zweiten Halbjahr 2019 eingeleiteten Ergebnisverbesserungsmaßnahmen im Geschäft mit Textile Fasern sowie die Anfang 2020 durchgesetzten Preiserhöhungen im Windenergiesegment zur Verbesserung des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr bei.
Im Geschäftsbereich GMS antizipiert die SGL Carbon nun einen Umsatzrückgang um rund 20 Prozent aufgrund des gesunkenen Geschäftsvolumens in allen Marktsegmenten bis auf das Halbleitergeschäft, das sich in etwa auf dem Vorjahresniveau halten dürfte. Die Verschlechterung gegenüber der Einschätzung im März 2020 (Rückgang im hohen einstelligen Prozentbereich) ergibt sich vor allem aus der schwächeren Entwicklung in den konjunktursensitiveren Geschäften mit der Chemieindustrie und den Industriellen Anwendungen. Einen geringeren Umsatz erwartet die SGL Carbon auch in den anderen Marktsegmenten mit Ausnahme von Batterie & sonstige Energie. Das operative EBIT vor Sondereinflüssen dürfte aufgrund der gesunkenen Umsatzerwartung und der damit verbundenen deutlich niedrigeren Kapazitätsauslastung um mindestens 50 Prozent zurückgehen und damit deutlich stärker als noch im März antizipiert (Rückgang um 20 Prozent).
Im Berichtssegment Corporate erwartet die SGL Carbon weiterhin eine deutliche Verschlechterung des operativen EBIT vor Sondereinflüssen, zum einen aufgrund von höheren Beraterkosten, zum anderen weil das Vorjahresergebnis durch Einmalerträge für Serviceleistungen an den Käufer des ehemaligen Geschäftsbereichs Performance Products begünstigt wurde.
Auf Basis der oben aufgeführten erwarteten Entwicklungen in den Berichtssegmenten rechnet die SGL Carbon für das Gesamtjahr 2020 mit einem um 15 bis 20 Prozent rückläufigen Konzernumsatz. Für das operative Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen erwartet die SGL Carbon ein leicht positives Ergebnis.
Wie seit Jahresbeginn kommuniziert hat die SGL Carbon an verschiedenen zusätzlichen, nicht kapitalmarktbezogenen Maßnahmen zur Generierung von Finanzmitteln gearbeitet. Einige dieser Maßnahmen wurden nach dem Bilanzstichtag erfolgreich abgeschlossen beziehungsweise hat das Unternehmen hierbei deutliche Fortschritte erzielt. Diese werden das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen im Rahmen von Einmaleffekten in niedriger zweistelliger Millionen-Euro-Höhe erhöhen, voraussichtlich primär im dritten Quartal. Daher erwartet die SGL Carbon trotz des Rückgangs im operativen Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen ein Konzernjahresergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in einer ähnlichen Größenordnung wie vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie avisiert (niedriger zweistelliger negativer Millionen-Euro-Betrag).
Um den reduzierten operativen Ergebniserwartungen Rechnung zu tragen und im Sinne eines konservativen Free-Cashflow-Managements begrenzt die SGL Carbon ihre Investitionsausgaben im laufenden Jahr weiter auf rund 60 Millionen Euro (Prognose im März 2020: 70 Millionen bis 80 Millionen Euro) und damit unter dem Abschreibungsniveau. Der Fokus der Investitionen im Geschäftsbereich CFM liegt auf dem Marktsegment Automobil, vor allem zur Ausführung der neuen Aufträge für Batteriekästen. Darüber hinaus hat die SGL Carbon in die Umstellung einer weiteren textilen Acrylfaserlinie auf PAN-Precursor zur Versorgung der eigenen Carbonfaser-Produktion investiert. Bei GMS liegt der Investitionsschwerpunkt auf dem Marktsegment Batterie & sonstige Energie (Brennstoffzellenkomponenten).
Aufgrund der oben erwähnten erfolgreichen Umsetzung von zusätzlichen, nicht-kapitalmarktbezogenen Maßnahmen kann die SGL Carbon die im März 2020 avisierte Erhöhung der Nettofinanzschulden zum Jahresende 2020 um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag im Vergleich zum Jahresende 2019 trotz einer deutlich niedrigeren operativen Ergebniserwartung weitgehend bestätigen. Die Erhöhung der Nettofinanzschulden ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die bis Jahresende fällige Zahlung des Kaufpreises für SGL Composites US (Carbonfaserwerk des ehemaligen Gemeinschaftsunternehmens mit BMW in Moses Lake, Washington, USA) in Höhe von 62 Millionen US-Dollar.
Entsprechend erwartet die SGL Carbon trotz der im vierten Quartal 2020 geplanten Kaufpreiszahlung eine komfortable Liquiditätssituation zum Jahresende 2020. Darüber hinaus hat das Unternehmen unverändert Zugang zum syndizierten Kredit in Höhe von 175 Millionen Euro, der nach wie vor nicht gezogen ist.
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