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SGL Carbon/Pressemitteilung: SGL Carbon mit solider Geschäftsentwicklung im ersten Quartal – Prognose für 2021 vollumfänglich bestätigt

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SGL Carbon mit solider Geschäftsentwicklung im ersten Quartal – Prognose für 2021 vollumfänglich bestätigt

  • Konzern-Umsatzerlöse im ersten Quartal 2021 bei 241,5 Mio. € 2 % unter Vorjahr (währungsbereinigt auf Vorjahresniveau)
  • Erwarteter positiver Effekt aus Vertragsbeendigung mit einem Kunden im Geschäftsbereich Graphite Solutions trägt mit rund 9 Mio. € zu Umsatz und Ergebnis bei
  • Umsetzung des Transformationsprogramms verläuft in allen Bereichen planmäßig
  • EBITDA bereinigt steigt auf 33,0 Mio. € (Q1/2020 29,0 Mio. €), EBIT erhöht sich auf 17,0 Mio. € (Q1/2020 6,4 Mio. €)
  • Positives Nettoergebnis von 6,1 Mio. € (Q1/2020 minus 4,3 Mio. €)
  • Liquide Mittel zum 31. März 2021 bei 168,6 Mio. € (Jahresende 2020 141,8 Mio. €)
  • Nettofinanzschulden sinken um 5 % auf 271,5 Mio. € (Jahresende 2020 286,5 Mio. €).
  • Eigenkapitalquote steigt auf 20,4 % (Jahresende 2020 17,5 %)
  • Ausblick für das Gesamtjahr 2021 vollumfänglich bestätigt

Die Konzern-Umsatzerlöse der SGL Carbon betrugen im ersten Quartal 241,5 Mio. € (Q1/2020 246,8 Mio. €), was einen leichten Rückgang um 2 % darstellt. Währungsbereinigt lag der Umsatz auf Vorjahresniveau. Der Umsatz der SGL Carbon entwickelte sich im ersten Quartal in den verschiedenen Kundenindustrien unterschiedlich. Im Bereich des automobilen Leichtbaus sowie in der Halbleiterindustrie profitierte das Unternehmen von einer wieder anziehenden Konjunktur. Dagegen litten vor allem die Entwicklung im spätzyklischen Graphitgeschäft für industrielle Anwendungen und die Nachfrage nach Lösungen für die Chemiebranche weiter unter einer pandemiebedingten Schwäche. Der Auftragseingang der letzten Monate deutet jedoch in der Chemie auf eine spürbare Erholung hin.

Ergebnisseitig konnte das Unternehmen im ersten Quartal die Kennzahlen weiter verbessern. So stieg das EBITDA bereinigt in der Berichtsperiode um 14 % auf 33,0 Mio. € (Q1/2020 29,0 Mio. €). Das EBIT erhöhte sich ebenfalls deutlich auf 17,0 Mio. € gegenüber 6,4 Mio. € im ersten Quartal 2020. Darüber hinaus erzielte das Unternehmen nun auch wieder ein positives Nettoergebnis in Höhe von 6,1 Mio. € gegenüber minus 4,3 Mio. € in der Vorjahresperiode.

Zur positiven Ergebnisentwicklung trug unter anderem die konsequente weitere Umsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprogramms bei. Diese verläuft in allen Bereichen planmäßig. Mit insgesamt 700 Maßnahmen in den Bereichen Einkauf, Personal, Operations und den Servicefunktionen erzielen wir über alle Standorte hinweg stetige Fortschritte. Dabei werden auch Mitarbeiter abgebaut – die geplanten Personalmaßnahmen sind zum ersten Quartal bereits zu mehr als 60 % umgesetzt.

Darüber hinaus hat die SGL Carbon auch im ersten Quartal weiter einen klaren Fokus auf die Steigerung der liquiden Mittel und die Reduzierung der Verschuldung gelegt. So entwickelten sich die liquiden Mittel mit rund 168,6 Mio. € zum 31. März 2021 positiv gegenüber Jahresende (141,8 Mio. €). Der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten war mit 24,1 Mio. € positiv. Die Nettofinanzschulden der SGL Carbon verringerten sich zum 31. März 2021 um 5 % auf 271,5 Mio. € (Jahresende 2020 286,5 Mio. €).

„Unser Ergebnis im ersten Quartal zeigt, dass wir – trotz des nach wie vor bestehenden Gegenwinds in einigen unserer Märkte – liefern. Ein zentrales Element dabei ist unser weltweites Restrukturierungs- und Transformationsprogramm, bei dem wir sehr gut vorankommen. Aber auch operativ gibt es bereits einige Bereiche bei der SGL Carbon, die wieder eine zunehmende Nachfrage sehen und nun gestärkt aus der Krise kommen. Darüber hinaus fahren wir jetzt eine klare ‚Preis-vor-Menge‘-Strategie, mit der wir auf Profitabilität fokussieren. Die Prognose für das Gesamtjahr 2021 bestätigen wir unverändert.“ erklärt Dr. Torsten Derr, Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon.

Profitabilität verbessert

Das Finanzergebnis verbesserte sich von minus 9,4 Mio. € in Q1/2020 auf minus 6,4 Mio. € im Berichtszeitraum. Insbesondere gesunkene Zinsaufwendungen für Pensionen und geringere Effekte für die Aufzinsung von Verbindlichkeiten, sowie Fremdwährungsbewertungen von Konzerndarlehen führten zu dieser positiven Entwicklung.

Aufgrund des gestiegenen EBIT und des verbesserten Finanzergebnisses konnte das Ergebnis vor Ertragsteuern von minus 3,0 Mio. € in der Vorjahresperiode auf 10,6 Mio. € in der Berichtsperiode gesteigert werden.

Geschäftsentwicklung nach Segmenten

Neue Struktur der Berichtssegmente

Seit dem 1. Januar 2021 werden die operativen Geschäfte der SGL Carbon in vier Geschäftsbereichen geführt. Damit wurden fokussierte Geschäftsbereiche geschaffen, die jeweils über ein homogenes Geschäftsmodell verfügen und für die eine Ergebnisverantwortung klar definiert werden kann. Das bisherige Berichtssegment Composites – Fibers & Materials (CFM) wurde in die Bereiche Carbon Fibers (CF) und Composite Solutions (CS) aufgeteilt. Das bisherige Berichtssegment Graphite Materials & Systems (GMS) wurde in Graphite Solutions (GS) und Process Technology (PT) separiert.

Berichtssegment Graphite Solutions (GS): Dynamische Nachfrage aus dem Halbleiterbereich

Die Umsatzentwicklung im Berichtssegment Graphite Solutions (GS) lag im ersten Quartal 2021 mit 108,3 Mio. € um rund 3 % (währungsbereinigt keine Veränderung) geringfügig unter dem Vorjahresniveau, jedoch leicht über unseren Erwartungen. Das Marktsegment Batterie & sonstige Energie hat sich gegenüber dem Vorjahr stabil entwickelt. Zudem ist in diesem Marktsegment im ersten Quartal 2021 ein erwarteter positiver Umsatz- und Ergebniseffekt in Höhe von rund 9 Mio. € aus einer vorzeitigen Vertragsbeendigung entstanden. Das Marktsegment LED & Halbleiter konnte die Umsätze deutlich steigern. Dagegen ist die Nachfrage aus dem Marktsegment Industrielle Anwendungen im ersten Quartal 2021 weiterhin zurückhaltend.

Gegenüber dem guten Vorjahresquartal (Q1/2020 20,8 Mio. €) ist das EBITDA bereinigt im Berichtsquartal vor allem durch die Ausgleichsleistung um 10 % auf 22,9 Mio. € angestiegen. Dies führte zu einem temporären Anstieg der EBITDA-Marge auf 21,1 % (Q1/2020 18,6 %). Analog zur Umsatzentwicklung verzeichneten die Marktsegmente Batterie & sonstige Energie und LED & Halbleiter einen Ergebnisanstieg, während das Ergebnis im Marktsegment Automobil & Transport aufgrund von Produktivitätsverbesserungen gesteigert werden konnte. Alle anderen Marktsegmente verzeichneten einen nachfragebedingten Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal.

Berichtssegment Process Technology (PT): Auftragseingang aus der chemischen Industrie deutet auf Erholung hin

Die Umsatzerlöse im Berichtssegment Process Technology (PT) haben sich im ersten Quartal mit minus 16 % (währungsbereinigt minus 18 %) auf 19,3 Mio. € deutlich rückläufig entwickelt (Q1/2020 23,0 Mio. €). Hauptgrund hierfür war der im Vorjahr pandemiebedingt gesunkene Auftragseingang aus allen drei Regionen (Asien, Europa und Nordamerika). Nachdem die Nachfrage aus der Chemischen Industrie seit Mitte 2020 rückläufig war, hat sich der Auftragseingang im ersten Quartal 2021 unter anderem durch Vertragsabschlüsse bei Syntheseanlagen spürbar erholt.

Der erwartete temporäre Umsatzrückgang führte auch zu einer Verringerung des EBITDA bereinigt von 0,7 Mio. € im Vorjahresquartal auf minus 0,5 Mio. € im Berichtsquartal. Dies entspricht einer EBITDA Marge von minus 2,6 % (Q1/2020 3,0%).

Berichtssegment Carbon Fibers (CF): Automotive-Geschäft zieht spürbar an

Die Umsatzerlöse im Berichtssegment Carbon Fibers (CF) entwickelten sich im ersten Quartal 2021 mit 81,1 Mio. € auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt plus 4 %) und liegen leicht über den Erwartungen. Die Ertragslage war im ersten Quartal 2021 geprägt vom erfreulichen Automobilgeschäft, das über den Erwartungen und dem Vorjahr lag. Die Umsatzerlöse im Windenergiemarkt lagen im ersten Quartal 2021 leicht unter dem Vorjahresniveau. Das Geschäft mit Acrylfasern ist dagegen von aktuell volatilen Rohstoffpreisen geprägt und weist einen rohstoffpreisbedingt höheren Umsatz aus, was auf den gestiegenen Acrylnitril-Preis zurückzuführen ist. Die Umsatzerlöse in den anderen Kundenindustrien entwickelten sich leicht rückläufig aufgrund von Portfoliobereinigungen.

Wesentliche At-Equity bilanzierte Beteiligung ist das dem Marktsegment Automobil zugeordnete Geschäft Carbon Ceramic Brake Discs (Brembo SGL: Entwicklung und Produktion von Carbon-Keramik-Bremsscheiben), das an zwei Standorten in Meitingen und Stezzano (Italien) produziert. Der Umsatz der At-Equity bilanzierten Beteiligungen stieg im ersten Quartal 2021 um rund 33 % auf 62,4 Mio. € (Q1/2020 46,9 Mio. €, jeweils 100 % der Werte der Gesellschaften) und ist nicht im Konzernumsatz der SGL Carbon enthalten.

Das EBITDA bereinigt im ersten Quartal 2021 verbesserte sich deutlich auf 13,9 Mio. € gegenüber 10,3 Mio. € im Vorjahresquartal wegen des um 3,7 Mio. € verbesserten Ergebnisses aus At-Equity bilanzierten Beteiligungen. Im Marktsegment Textile Fasern konnten die gestiegenen Rohstoffpreise im Wesentlichen an die Kunden weitergereicht werden, allerdings ohne eine Verbesserung der Bruttomarge. Die EBITDA-Marge im Berichtssegment verbesserte sich deutlich auf 17,1 % nach 12,6 % im Vorjahresquartal.

Berichtssegment Composite Solutions (CS): Umsatzplus von 24 % zum Jahresauftakt

Das Berichtssegment Composite Solutions (CS) ist durch die Coronakrise aufgrund seines Umsatzanteils mit den überdurchschnittlich betroffenen Marktsegmenten Automobil und Luftfahrt stark von den Entwicklungen in diesen Kundenindustrien beeinflusst. Durch die Erholung im Marktsegment Automobil und den Anlauf von neuen Automobilprojekten hat das erste Quartal erfreulich begonnen. In diesem Zusammenhang erweitern wir derzeit unseren Standort in Arkadelphia für die Produktion von Batteriekästen für die Elektromobilität. Die Umsatzerlöse im Berichtssegment CS stiegen im ersten Quartal 2021 deutlich um 24 % auf 28,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von 23,0 Mio. € (währungsbereinigt: 26 %).

Das EBITDA bereinigt im Berichtssegment CS verbesserte sich im ersten Quartal 2021 auf 1,8 Mio. € gegenüber minus 0,8 Mio. € im Vorjahresquartal. Entsprechend stieg die EBITDA-Marge in diesem Berichtssegment deutlich auf 6,3 % nach minus 3,5 % im Vorjahresquartal. Ursächlich für diese Entwicklung waren neben dem starken Umsatzzuwachs Einsparungen im Zusammenhang mit der Neustrukturierung des Berichtssegments und einzelne Verbesserungsinitiativen.

Berichtssegment Corporate: Einmaleffekte aus Transformation

Die Umsatzerlöse im Berichtssegment Corporate im ersten Quartal 2021 lagen erwartungsgemäß deutlich unter dem Vorjahresniveau (kein Währungseffekt). Dies ist auf gesunkene Mieterträge wegen des im Vorquartal erfolgten Verkaufs von Grundstücken mit Gebäuden sowie durch Wegfall von Einnahmen aus Serviceleistungen an veräußerte Geschäftsbereiche zurückzuführen.

Das EBITDA bereinigt im Berichtssegment Corporate ging trotz Einsparungen bei der zentralen Forschungsabteilung deutlich auf minus 5,1 Mio. € gegenüber der Vorjahresperiode (Q1/2020 minus 2,0 Mio. €) zurück. Dieser Rückgang ist zum einen auf höhere Beratungsaufwendungen zurückzuführen, die sich in diesem Maße in den Folgequartalen nicht wiederholen werden, und zum anderen waren im Vorjahresquartal noch positive Ergebniseffekte aus Schlussabrechnungen für Serviceleistungen an veräußerte Geschäftsbereiche enthalten.

Prognose

Ausblick für 2021 voll bestätigt: Spürbares Umsatz- und Ergebniswachstum erwartet

Wir bestätigen die Prognose für das Geschäftsjahr 2021. Die nachfolgenden Ausführungen fassen die im Geschäftsbericht 2020 gemachten detaillierten Aussagen zusammen.

Die gesamtwirtschaftliche Situation bleibt weiterhin von Covid-19 dominiert. Insbesondere eine weitere Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer Nachfragerückgang sind in der aktuellen Jahresprognose nicht berücksichtigt. Nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2020 gehen wir weiterhin davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 von einer moderaten Erholung geprägt sein wird. Das Periodenergebnis lag im ersten Quartal 2021 leicht über unseren Erwartungen. Dies beinhaltet den berichteten Effekt aus der Vertragsbeendigung im Berichtssegment Graphite Solutions und lässt sich somit nicht auf das Gesamtjahr projizieren.

Seit Ende 2020 befindet sich das Berichtssegment Graphite Solutions im pandemiebedingten Abschwung vor allem resultierend aus dem Marktsegment Industrielle Anwendungen, was mit einer Abschwächung im Auftragseingang einherging. Wie berichtet, befanden wir uns im ersten Quartal 2021 in einer Konsolidierungsphase. Da wir bereits seit Jahresbeginn 2021 die Produktion wieder langsam hochgefahren haben, erwarten wir im Jahresverlauf ein leicht verbessertes Ergebnis aufgrund der steigenden Fixkostenabsorption sowie durch die Einsparungen aus der Restrukturierung.

Im Berichtssegment Process Technology sehen wir aktuell eine Belebung bei Projektanfragen von Kunden. Da sich die Nachhaltigkeit des steigenden Auftragseingangs noch zeigen muss, gehen wir weiterhin von einem Umsatz und EBITDA bereinigt auf dem Niveau des Vorjahres aus.

Die Ertragslage im Berichtssegment Carbon Fibers war 2020 geprägt vom Marktsegment Automobil, das sich trotz der Folgen der Pandemie positiv entwickelt hat und auch für das Geschäftsjahr 2021 positiv prägend sein sollte. Auch in den übrigen Produktbereichen bei Carbon Fibers erwarten wir Rohstoffpreissteigerungen, die teilweise an Kunden weitergereicht werden. Wir gehen weiterhin von einem Umsatz auf dem Niveau des Jahres 2020 aus, während sich das EBITDA bereinigt durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen leicht verbessern sollte.

Der Umsatz im Berichtssegment Composite Solutions wird 2021 deutlich steigen, da zum einen neue Automobilprojekte wie die Fertigung von Batteriekästen auf Basis von Verbundwerkstoffen anlaufen, aber auch in den bestehenden Serienprojekten eine hohe Nachfrage vorhanden ist. Insbesondere das deutlich gesteigerte Umsatzvolumen wie auch Einsparungen werden zu einem positiven EBITDA bereinigt beitragen.

In Summe konnten wir die liquiden Mittel zum Ende des ersten Quartals 2021 gegenüber dem Jahresende 2020 erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir unverändert ein Investitionsbudget auf dem Niveau der Abschreibungen. Durch die Belebung der Geschäfte erwarten wir im Jahresverlauf einen Anstieg im Working Capital. Durch die angepasste Darstellung der gezahlten und erhaltenen Zinsen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erwarten wir einen positiven Free Cashflow in Höhe der verschobenen Zinsposition von ca. 20 Mio. €.

Mit freundlichen Grüßen
SGL CARBON SE
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