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Tag der Deutschen Einheit

„Es gibt trotzdem noch eine Menge Unterschiede zwischen Ost und West“

„Es gibt trotzdem noch eine Menge Unterschiede zwischen Ost und West“
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Ein Land, 16 Bundesländer, 32 Botschafterinnen und Botschafter. Zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit zeigt Deutschland Gesicht: In ganz persönlichen Protokollen stellen die Einheitsbotschafter sich und ihre Idee der Deutschen Einheit vor.

„Es gibt trotzdem noch eine Menge Unterschiede zwischen Ost und West“

Einheitsbotschafterin Bremen – Lisa Hilger

Lisa Hilger (18) lebt in Bremerhaven, hat soeben ihr Abitur bestanden. Als Nächstes steht ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Konrad-Adenauer-Stiftung auf ihrem Zukunfts-Wunschzettel. Dann ein Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Bremen. Als Einheitsbotschafterin des Bundeslandes Bremen wurde sie unter anderem für ihr Engagement in der Schule ausgewählt: Lisa Hilger hat sich in zahlreichen Projekten mit Geschichte und Kultur des Judentums beschäftigt.

Mein Bundesland Bremen ist etwas ganz Besonderes. Ein Stadtstaat mit zwei Städten. Zwei voneinander getrennte Inseln, Bremen und Bremerhaven, jede rundum von Niedersachsen umgeben. Bremen ist ein bisschen eine Märchenstadt, jeder kennt die Geschichte von den vier Stadtmusikanten. Und das Bronzedenkmal von Esel, Hund, Katze und Hahn auf dem Markt, gleich neben dem Bremer Roland.

Bremerhaven hat irgendwie immer mit Bewegung zu tun. Eine große Auswanderer-Tradition. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, dann nochmal in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Und in den 1970er Jahren kamen viele Menschen nach Bremerhaven, so wie

auch mein Opa damals aus Portugal hier herkam. Ausländische Arbeitskräfte wurden meist für die Fischindustrie gebraucht. Viele davon sind geblieben und gehören selbstverständlich längst dazu.

Ich bin Jahrgang 2002. Zum Zeitpunkt der deutschen Wiedervereinigung war ich noch nicht mal geplant. Ich habe aber vieles darüber gelesen oder im Fernsehen gesehen. Ein ganz wichtiger Schritt für alle Deutschen. In den 32 Jahren seit damals hat sich schon einiges angeglichen. Aber es gibt trotzdem noch eine Menge Unterschiede zwischen Ost und West. Zum Beispiel bei der Lebensarbeitszeit oder den Einkommen. Und in den östlichen Bundesländern haben noch immer kaum Großkonzerne ihren Hauptsitz. Dabei ist das doch wichtig für die Wirtschaftskraft.

Ganz wichtig finde ich noch mehr Austausch, am besten schon in jungen Jahren. Zum Beispiel Klassenfahrten. Damit Grenzen im Kopf abgebaut werden, am besten, bevor sie entstehen. Die meisten in meiner Generation können es sehr wertschätzen, dass wir die freie Wahl haben, zum Beispiel welchen Beruf man ergreifen möchte oder einfach nur, wo man hinreisen will.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Bethke
Projektleiterin Bundesratspräsidentschaft/
Tag der Deutschen Einheit 2021
Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt
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