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Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e. V.

Deutscher Herzbericht – Update 2024: Geschlechterunterschiede deutlich sichtbar

Deutscher Herzbericht – Update 2024: Geschlechterunterschiede deutlich sichtbar
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Deutscher Herzbericht – Update 2024: Geschlechterunterschiede deutlich sichtbar

Die Deutsche Herzstiftung veröffentlicht gemeinsam mit der DGK und weiteren Fachgesellschaften den aktuellen Herzbericht. In dem über 180 Seiten starken Dokument werden zentrale Daten rund um Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland dargestellt. Männer und Frauen sind nach wie vor sehr unterschiedlich von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen.

Der Deutsche Herzbericht beleuchtet jedes Jahr die aktuelle Versorgungslage im Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin. Die Daten stammen vom statistischen Bundesamt sowie Erhebungen der beitragenden herzmedizinischen Fachgesellschaften, unter anderem der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK). Die Daten in dem Bericht beziehen sich auf das Jahr 2022, da erst jetzt die endgültigen Statistiken und Auswertungen für diesen Zeitraum vorliegen.

Zukünftig wird es mehr Krankheitsfälle geben

Die Gesamt-Bevölkerungsstatistik Deutschlands zeigt eine weiter zunehmende Alterung der Gesellschaft. Im Vergleichszeitraum von 2011 bis 2022 nahm der Anteil der über 65-Jährigen von 20,7% auf 22,1% zu, während der Anteil der über 80-Jährigen von 5,3% auf 7,3% stieg. „Dieser Trend wird in den nächsten Jahren noch weiter anhalten, da die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und -60er nun vermehrt in diesen Altersgruppen ankommen“, so Prof. Stephan Baldus, Past-Präsident der DGK. „Da die Hauptgruppe der Herzpatientinnen und -patienten in diesen Altersgruppen zu finden sind, ist in Zukunft mit einer Zunahme der Erkrankungsfälle zu rechnen. Hierauf müssen wir uns in Deutschland dringend einstellen und die Versorgungslage noch weiter verbessern.“

Die Hälfte der zehn häufigsten Todesursachen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Liste der häufigsten Todesursachen im Jahr 2022 führt weiterhin die chronisch ischämische Herzerkrankung (bzw. koronare Herzkrankheit, KHK) an. Sie ist gekennzeichnet durch Verkalkungen der Herzkranzgefäße und kann damit zu einer Unterversorgung des Herzens mit Sauerstoff und Nährstoffen führen. An vierter, sechster, neunter und zehnter Stelle folgen der akute Herzinfarkt, die Herzschwäche, hypertensive Herzerkrankungen (ausgelöst durch Bluthochdruck) und Vorhofflimmern. Damit bilden Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Hälfte der zehn häufigsten Todesursachen.

Männer sind öfter von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen…

Männer erleiden insgesamt deutlich häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Frauen. Zum Vergleich wird die altersstandardisierte Hospitalisierungsrate angegeben, welche die Anzahl der vollstationären Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner je Geschlecht wiedergibt. Auffällig ist, dass Männer besonders häufig wegen ischämischer Herzkrankheiten wie der KHK aufgenommen werden. Pro 100.000 Männern sind es 841,5 Patienten. Auch Herzinfarkte werden bei Männern deutlich häufiger diagnostiziert als bei Frauen. Hier liegt die Hospitalisierungsrate bei 293,6 für die Männer und bei 111,0 für die Frauen. Die häufigste Diagnose bei den Frauen sind hingegen Herzrhythmusstörungen mit 396,7 Patientinnen pro 100.000 Frauen.

…dafür sterben Frauen häufiger an ihnen

Zum Vergleich der Sterblichkeit wird die altersstandardisierte Mortalitätsrate angegeben, also die Anzahl der Sterbefälle pro 100.000 Männern bzw. Frauen. Hier lässt sich ein Ungleichgewicht nur bei den ischämischen Herzkrankheiten und dem akuten Herzinfarkt feststellen. Diese verliefen bei Männern mehr als doppelt so oft tödlich wie bei den Frauen. Bei anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Sterblichkeit relativ ausgeglichen. „Setzt man diese Zahlen für die Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit zueinander ins Verhältnis, lässt sich feststellen, dass Männer zwar öfter als Frauen Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. Dafür verlaufen diese bei Frauen häufiger tödlich“, so Prof. Baldus. „Das dürfte daran liegen, dass Krankheitsverläufe und -ursachen sowie die Wirkungsweise bestimmter Medikamente bei Frauen noch immer zu wenig bekannt sind.“ Die DGK fordert und fördert deshalb mehr genderspezifische Forschung.

Weitere kompakte Darstellungen zum Herzbericht auf Herzmedizin.de

Auf dem Wissensportal der DGK finden Sie eine kompakte Darstellung der wichtigsten Daten und Fakten aus Sicht der Kardiologie. Dort werden zusätzlich weitere Schlaglichter auf die Versorgungslage und Entwicklungen einzelner Krankheitsbilder, wie der KHK, Herzinfarkt oder Rhythmuserkrankungen geworfen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige, wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 12.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen, die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitreichende Informationen für Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Fachpersonal, aber auch für Nicht-Mediziner:innen stellt die DGK auf Herzmedizin.de zur Verfügung.

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V.

Pressesprecher:
Prof. Dr. Michael Böhm (Homburg/Saar)

Pressestelle:
Tobias Kruse, Tel.: 0211 600 692 150
Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43


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