Wissenschaftspreis der Plansecur-Stiftung: Arbeiten über Forschung zum VW-Arbeitsmodell und über Macht in Organisationen ausgezeichnet
Kassel, 4. November 2004 - Den Wissenschaftspreis der Plansecur- Stiftung - eine der wenigen Auszeichnungen für Wirtschaftsethik in Deutschland - haben in diesem Jahr Dr. Stefan Schenk von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Thomas Weber von der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar erhalten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde am Donnerstag zum vierten Mal an junge Wissenschaftler verliehen, die wegweisende Forschungsarbeiten zur Orientierung der Wirtschaft an ethischen Grundsätzen verfasst haben. "Es ist heute wichtiger als je zuvor Führungskräften zu verdeutlichen, dass sie bei ihren unternehmerischen Entscheidungen die Wertvorstellungen der Menschlichkeit berücksichtigen müssen, um langfristig erfolgreich zu sein", sagte Stiftungsvorstand Klaus Dieter Trayser anlässlich der Verleihung in Kassel. "Der Schutz der Menschenwürde muss auch im Wirtschaftsleben höchste Priorität erfahren", nannte Trayser ein Ziel der Stiftung. Die Plansecur-Stiftung hat hierzu eine Professur für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der Universität Kassel initiiert und finanziert diese mit mehr als 550.000 Euro.
In diesem Jahr erhielt Dr. Stefan Schenk den Plansecur- Wissenschaftspreis für seine Dissertation über das bei Volkswagen eingeführte Modell der Vier-Tage-Woche (Dotierung: 7.500 Euro und die Bronzeskulptur "Frage und Antwort" als bleibende Erinnerung). Mit dieser Vereinbarung zur Beschäftigungs- und Standortsicherung war es 1993 gelungen, den Abbau von mehr als 30.000 Beschäftigungsverhältnissen in Deutschland zu vermeiden. In seiner Arbeit hat Dr. Schenk untersucht, in wie weit dieses Konzept aus der Feder von VW-Personalvorstand Peter Hartz eine menschen- und sozialgerechte Lösung darstellt. Der zweite Preisträger Thomas Weber wurde für seine Diplomarbeit zum Thema "Macht in Organisationen" ausgezeichnet (Dotierung: 2.500 Euro). Weber geht der Frage nach, wie sich das Machtphänomen erklärt und stellt ein Modell vor, in dem die Ausbreitung von Macht in einem Unternehmen oder einer anderen Organisationsform nachgezeichnet wird.
"Angesichts der anhaltenden Diskussionen über Outsourcing und Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland und über Diskussionen über den Vorrang des Shareholder Value und ausufernde Managergehälter auf dem Rücken der Arbeitnehmer haben die beiden Arbeiten eine aktuelle Brisanz. Mit wissenschaftlicher Akribie leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussionen", begründete Trayser die Auswahl.
Zur Plansecur-Unternehmensgruppe gehört die gleichnamige Stiftung, die die Förderung der Wirtschafts- und Unternehmensethik zum Ziel hat. Der Vorsitzende der Stiftung, Klaus Dieter Trayser, ist Gründer der Plansecur-Unternehmensgruppe. Die konzern- und produktunabhängige Finanzberatungsgesellschaft mit 250 Beratern bekennt sich zu ethischen Grundsätzen.
ots-Originaltext: Plansecur
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