Industrieverband Agrar e.V. (IVA)
Köstliche Tradition: Tipps zum Anbau historischer Gemüsesorten
Frankfurt/Main (ots)
Historische Gemüsesorten feiern eine Renaissance in heimischen Gärten. Sie überzeugen nicht nur durch ihren intensiven Geschmack, sondern sind teilweise auch widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Dadurch benötigen sie oft weniger Pflege als moderne Hochleistungssorten. Ob im Beet, Hochbeet oder auf dem Balkon - viele dieser traditionellen Sorten gedeihen nahezu überall und sind eine ideale Wahl für Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner, die auf Vielfalt und Nachhaltigkeit setzen.
Vorziehen oder Direktsaat?
Beim Anbau historischer Gemüsesorten stellt sich die Frage, ob die Pflanzen vorgezogen werden oder die Aussaat direkt ins Freiland erfolgen sollte. Die Wahl hängt von der jeweiligen Kultur und dem optimalen Standort ab:
- Direktsaat ins Freiland: Kältetolerante Arten wie Mangold, gelbe Karotten oder Erdbeerspinat können ab März bis April direkt im Beet ausgesät werden. Dies spart Platz auf der Fensterbank und sorgt für eine natürliche Anpassung der Jungpflanzen an die Umweltbedingungen. Diese Arten kommen auch mit halbschattigen Standorten gut zurecht.
- Vorzucht auf der Fensterbank oder im Gewächshaus: Besonders wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Schwarzkohl profitieren von einer Anzucht in geschützter Umgebung. Dadurch erhalten sie einen Wachstumsvorsprung und sind beim Auspflanzen ab Mitte Mai robuster gegen Witterungseinflüsse. Diese Arten benötigen einen sonnigen Standort, um ihr volles Aroma zu entwickeln.
- Mischform: Einige Gemüsearten wie Winterheckenzwiebeln oder Pastinaken keimen langsam und profitieren von einer Vorkultur im Topf, bevor sie ins Freiland überführt werden. Winterheckenzwiebeln sind robust und mehrjährig, wodurch sie auch in halbschattigen Lagen gut gedeihen.
Tipps zur Pflege: Boden, Bewässerung & gezielte Düngung
Viele alte Gemüsesorten können auch mit weniger Nährstoffen gedeihen, profitieren aber dennoch von einer gezielten Düngung, um Ertrag und Qualität zu verbessern. Ein humusreicher, gut durchlässiger Boden bildet die Grundlage für gesunde Pflanzen - das gilt auch für alte Sorten. Vor der Aussaat empfiehlt der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) die Einarbeitung von Kompost oder organischem Dünger. Auch während des Wachstums benötigen die Pflanzen eine regelmäßige Nährstoffversorgung. Die Intensität hängt vom jeweiligen Nährstoffbedarf ab.
Der IVA gibt dazu folgende Hinweise:
- Starkzehrer wie Mangold, Kohl oder Tomaten benötigen eine kontinuierliche Nährstoffversorgung. Hier eignen sich mineralische Langzeitdünger, um die Pflanzen über die gesamte Wachstumsphase hinweg zu unterstützen.
- Mittelzehrer wie Karotten oder Pastinaken profitieren von einer moderaten Düngung, etwa durch gut verrotteten Kompost oder spezielle Gemüsedünger.
- Schwachzehrer wie Winterheckenzwiebeln oder Erdbeerspinat kommen mit wenigen Nährstoffen aus, können aber mit einer leichten Gabe stickstoffbetonten Düngers in ihrer Wachstumsphase gefördert werden.
Bei der Wasserversorgung sind viele alte Sorten zwar trockentoleranter als moderne Züchtungen, dennoch sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden - insbesondere während andauernder Trockenperioden. Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren.
Dr. Regina Fischer vom IVA hat zudem einen wichtigen Tipp für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gemüsebeeten: "Gerade im Freiland sollte die Fruchtfolge beachtet werden - also nicht jedes Jahr das gleiche Gemüse auf derselben Fläche anbauen. Das beugt Bodenmüdigkeit und Pflanzenkrankheiten vor."
Passende Sorten für Balkon und Terrasse
Alte Gemüsesorten eignen sich nicht nur für den Garten, sondern lassen sich auch problemlos auf Balkon und Terrasse anbauen. Besonders unkompliziert ist zum Beispiel der Knollenziest, der wenig Aufmerksamkeit benötigt und hervorragend im Kübel wächst. Auch die Rote Murmel-Tomate, eine kleinwüchsige, aromatische Sorte, gedeiht in Töpfen besonders gut. Für eine kontinuierliche Ernte bieten sich Pflücksalate wie "Forellenschluss" an, die schnell wachsen und mehrfach geerntet werden können. Mit diesen widerstandsfähigen und geschmackvollen Sorten lassen sich selbst auf kleiner Fläche beeindruckende Ernteergebnisse erzielen.
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