Unfallrisiko Instandhaltung: Warum bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten der Arbeitsschutz an erster Stelle stehen muss
Wuppertal (ots)
Als Gründer und Geschäftsführer der WandelWerker Consulting GmbH entwickeln Anna und Stefan Ganzke gemeinsam mit ihrem Team Strategien zur systematischen Weiterentwicklung der Sicherheitskultur und bilden Arbeitsschutz-Experten und Führungskräfte entsprechend weiter. Durch einen individuell auf das Unternehmen zugeschnittenen Maßnahmenplan nehmen sie jeden einzelnen Mitarbeiter mit auf die Reise und schaffen somit eine nachhaltige Verbesserung des Sicherheitsbewusstseins. Im Folgenden zeigen die beiden Arbeitsschutz-Experten, welche Faktoren die Instandhaltung so gefährlich machen und wie sich dies vermeiden lässt.
Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sind ein Teil des Lebenszyklus von Maschinen und Arbeitsmitteln: Nur wenn Maschinen und Anlagen korrekt eingestellt sind und technisch einwandfrei funktionieren, ist das beste Ergebnis für Unternehmen möglich. Doch es sind gerade diese Arbeiten von Schlossern, Elektrikern und Mitarbeitern in anderen ausführenden Bereichen, die ein erhöhtes Unfallrisiko mit sich bringen. "Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ist das Risiko für Unfälle bei Instandhaltungsarbeiten zehn- bis zwanzigmal so hoch wie bei den typischen Arbeiten in der Produktion", berichten Anna und Stefan Ganzke von der WandelWerker Consulting GmbH. "Der Grund hierfür ist, dass Instandhaltungsarbeiten beispielsweise die Abstimmungen mit allen Beteiligten nicht gründlich erfolgen oder dass nicht geeignete Werkzeuge benutzt werden, um sich den Gang in die Werkstatt zu sparen. Manchmal werden auch Schutzeinrichtungen manipuliert, um Zeit zu sparen."
Diese Fehleinschätzung führt dazu, dass sowohl Führungspersonal als auch ausführende Techniker Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigen, um Instandhaltungsarbeiten schneller zu beenden. Unfälle sind dadurch vorprogrammiert. Um dieses Risiko zu reduzieren, entwickelt das Team der WandelWerker Consulting GmbH zusammen mit seinen Kunden ganzheitliche Arbeitsschutzkonzepte und setzt diese im Betrieb um. Dies, so wissen Anna und Stefan Ganzke aus Erfahrung, kann mehr als 80 Prozent der Unfälle verhindern und den Firmen somit langfristig Kopfzerbrechen und hohe Kosten ersparen.
Häufige Unfälle sind ein Symptom - das wahre Problem greift tiefer
Eine zentrale Ursache dafür, dass bei Instandhaltungsarbeiten erheblich mehr Unfälle passieren, sieht Stefan Ganzke in mangelnder Vorbereitung und Kommunikation innerhalb des Betriebs. "Oft werden nicht alle relevanten Stellen rechtzeitig über die Instandhaltungsarbeiten informiert, sodass im Controlling mit großen Produktionsmengen für den Kunden gerechnet wird, obwohl die Maschinen im Stillstand sind", schildert der Sicherheitsingenieur. "Manchmal arbeiten auch Schlosser, Elektriker oder Fremdfirmen an einer Maschine, ohne dass im Vorfeld über die Arbeitsabläufe gesprochen wird." Dies führt zu Unruhe und erhöht das Risiko von Flüchtigkeitsfehlern.
Gleichzeitig spielt auch der Zeitdruck eine tragende Rolle. Muss eine Anlage schnellstmöglich wieder laufen und die Produktion fortsetzen, sitzt dem Instandhaltungspersonal zusätzlich die Schichtleitung im Nacken. Fehlen in dieser Situation Arbeitsmittel oder Schutzausrüstung oder werden Schutzvorkehrungen als störend wahrgenommen, wird kurzerhand improvisiert. Im Sinne einer schnellen Beendigung der Arbeit wird unsicher gearbeitet - selbst wenn in vielen Unternehmen klar geregelt ist, dass Sicherheit an erster Stelle oder zumindest gleichwertig mit der Produktion zu sehen ist.
Arbeitsschutz beginnt schon bei der Vorbereitung und endet erst nach der Nachbereitung
Sämtliche Arbeitsschritte sollten daher schon im Vorfeld der Arbeit genau geplant und mit den relevanten Ansprechpartnern vor Ort abgestimmt werden - hierzu eignet sich beispielsweise ein Shopfloorboard-Meeting. Grundsätzlich muss auf das Vorhandensein der notwendigen Qualifizierungen und deren Gültigkeit geachtet werden. Gerade auch bei gefährlichen Arbeiten ist nicht nur im Sinne der Rechtskonformität darauf zu achten, dass neben dem geeigneten Personal auch ein Erlaubnisschein genutzt wird. Ferner muss vor Arbeitsbeginn eine Gefährdungsbeurteilung der Anlage durchgeführt worden sein. Bei kurzfristigen Arbeiten ist dies auch vorläufig in Form einer Kurzbewertung möglich. Es lohnt sich daher, für wichtige Dokumente wie Erlaubnisscheine und Gefährdungsbeurteilungen Vordrucke bereitzuhalten.
Zudem raten die Experten von WandelWerker Consulting dazu, Maschinen oder Arbeitsmittel gegen ungewolltes Einschalten zu sichern. "Es empfiehlt sich zum Beispiel ein Lockout-Tagout-System zu nutzen", meint Anna Ganzke. Ein solches sorgt durch spezielle Schlösser an Maschinen dafür, dass diese während der Instandhaltungsarbeiten nicht versehentlich in Betrieb genommen werden. "Das Vorhalten eines Lockout-Tagout-Systems allein reicht natürlich nicht - die Mitarbeiter müssen auch entsprechend unterwiesen werden. Weiterhin ist es wichtig, gegenseitig auf die Nutzung zu achten und unsicheres Verhalten anzusprechen."
Der Abschluss der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sollte immer darin bestehen, eine Selbstreflexion aller Beteiligten innerhalb eines kurzen Meetings vorzunehmen. Schließlich ist es für das Instandhaltungspersonal kritisch zu prüfen, an welchen Stellen unsicher gearbeitet wurde und aus welchem Grund es dazu kam - nur durch dieses Wissen, können künftige Wiederholungen vermieden werden. Neben dem unsicheren Verhalten sollten jedoch auch die positiven Aspekte herausgestellt werden.
Safety First - das richtige Safety Mindset im Betrieb schaffen
Die WandelWerker geben außerdem zu bedenken: "Sichere Prozesse und ein sicheres Verhalten von Führungskräften und Mitarbeitern gelingen nur, wenn die Einstellung zum Arbeitsschutz stimmt. Ansonsten werden die Regelungen als lästig angesehen und nur unter Aufsicht eingehalten." Dies zeigt sich auch in den unterschiedlichen Unfallzahlen in Tag- und Nachtschichten. Da in Spät- und Nachtschichten oftmals die Aufsicht durch höhere Führungskräfte fehlt, wird häufiger von sicheren Verhaltensweisen abgewichen und die Mitarbeiter entscheiden sich für die schnellere, aber dadurch meist unsichere Arbeitsweise.
Um das notwendige Safety Mindset bei Führungskräften und Mitarbeitern zu etablieren, müssen Unternehmen sich zunächst zu sicherem Arbeiten bekennen. Gleichzeitig müssen geeignete Prozesse und Strukturen im Unternehmen geschaffen werden, um sicheres Arbeiten überhaupt zu ermöglichen.
Entsprechend sollten sich auch Führungskräfte verhalten. Anstatt Druck von oben aufzubauen, ist das Ziel, Mitarbeiter aktiv in den Entwicklungsprozess einzubinden und deren persönlichen Vorteil durch sichere Arbeitsweisen zu betonen. "Der richtige Umgang mit Arbeitssicherheit, das Safety Mindset, muss gelernt sein", betonen die Sicherheitsingenieure. "Und das geschieht nicht in ein paar Tagen." Deshalb bieten die WandelWerker ihren Kunden eine langfristige Begleitung, um sie bei der Anpassung der Arbeitsschutzorganisation, bei der Fortbildung der Führungskräfte, Mitarbeiter und Arbeitsschutz-Experten sowie der gemeinsamen Umsetzung der erarbeiteten Sicherheitskultur-Strategie bestmöglich zu unterstützen
Eine gute Arbeitsschutzorganisation sowie die richtige Einstellung zum Arbeitsschutz sind bares Geld wert. Wer seine Mitarbeiter bestmöglich schützt, ist nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite, sondern erspart sich auch teure Produktionsausfälle, Imageschäden und Lieferengpässe. Haben auch Sie und Ihr Unternehmen stagnierende Unfallzahlen, eine geringe Meldemoral von Beinaheunfällen oder sind Ihre Führungskräfte keine Vorbilder für den Arbeitsschutz? Dann melden Sie sich jetzt bei den Gewinnern des Deutschen Arbeitsschutzpreises, den Experten der WandelWerker Consulting GmbH und vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch!
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