Bankenkrise 2023: Schon ausgestanden oder ist das gerade erst der Anfang?
Für Investment-Experte Mario Lüddemann ist die aktuelle Bankenkrise noch nicht vorbei
Verl (ots)
Inflation, Krisen, Kriege - momentan spielt die Weltwirtschaft verrückt und für Mario Lüddemann - Investment-Experte und Buchautor - zeigt sich in diesen Zeiten, wer wirklich in der Lage ist, erfolgreich an der Börse zu investieren.
Im März 2023 kam es zu einem bedeutenden Zusammenbruch im Bankensektor, der als der größte seit der Finanzkrise 2007/2008 gilt. Eine der Hauptursachen war die Kursänderung der Zentralbanken, die aufgrund hoher Inflationsraten ihre Leitzinsen kontinuierlich und drastisch erhöhen mussten.
Dies hatte negative Auswirkungen auf Banken, die einen signifikanten Anteil an niedrig verzinsten Staatsanleihen in ihrem Portfolio hielten. Insbesondere traf es die kalifornische Silicon Valley Bank (SVIB), die innerhalb kürzester Zeit das Vertrauen ihrer Kunden verlor und am 10. März unter die Aufsicht der US-Einlagensicherung FDIC gestellt wurde.
In der Folge wandten sich die Marktteilnehmer ebenfalls von der Schweizer Bank Credit Suisse ab, die am 19. März 2023 unter staatlichen Garantien von der UBS übernommen wurde. Innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank stürzten auch die Aktienkurse der beiden großen deutschen Finanzinstitute Deutsche Bank und Commerzbank ab, so dass sogar der Bundeskanzler Olaf Scholz öffentliche Unterstützung ankündigen musste.
Und auch jetzt, gute zwei Monate später, sehe man noch Banken zusammenbrechen, sagt der Investmentprofi Lüddemann. Aber für ihn sei die momentane Situation noch nicht mit der von 2008 vergleichbar, da damals wie bei einem Domino-Spiel, in sehr kurzer Zeit eine Bank nach der anderen fiel. Das sei aktuell anders. Bisher gäbe es diesen Domino-Effekt noch nicht so ausgeprägt wie vor 15 Jahren.
Auch Krisen können an der Börse für Gewinne genutzt werden
Lüddemann persönlich nehme eine solche Krise an der Börse immer als Geschenk und kaufe entweder Positionen nach oder gehe in besonders schwachen Aktien short. Das heißt, er gehe von einem fallenden Kurs aus und positioniere sich entsprechend. "Krisen sind für Trader quasi das Eldorado. Sie müssen eigentlich ihre Schubkarre nur rausstellen und abwarten, bis sie voll ist", sagt der erfolgreiche Trader und Investor Mario Lüddemann.
Als Investor sei er zwar nicht in der Silicon Valley Bank investiert gewesen. Aber selbst wenn, hätte es ihn und sein Portfolio nicht wirklich hart getroffen. Denn er halte sich immer an seine Grundsätze, die aus Diversifikation, Stop-Loss setzen und der Einhaltung seines Handelsplan bestehen.
Daher würden auch Krisen wie die aktuelle seinen Trading- und Investment-Strategien nicht stark zusetzen, da er Ansätze entwickelt habe, mit denen er in jeder Situation passend reagieren könne. Denn in schwierigen Marktphasen zeige sich für Lüddemann, wer wirklich die mentale Stärke besitze, um erfolgreich zu handeln und nicht panisch alle seine Positionen verkaufe.
Der Verlauf der aktuellen Bankenkrise ist noch offen
Aber auch für Lüddemann bleibe die spannende Frage, ob es den nächsten Börsencrash gibt oder ob das dieses Mal nur eine kleine Krise gewesen sei, die schnell wieder aufgefangen werden könne. Also werde wieder ein Domino-Effekt wie 2008 beobachtet und eine Bank nach der anderen fallen?
Nach dem Trading- und Investment-Experten seien derzeit zwei Szenarien möglich. Einmal könne eine gute Bodenbildung gefunden werden und der Markt stabilisiere sich wieder oder aber es gäbe nur eine kurze Erholung und die Kurse fallen noch einmal unter die letzten Tiefs.
"Dann wird es an den Märkten auf jeden Fall noch einmal richtig unangenehm", ist sich Mario Lüddemann sicher. Aber so lange es diesen Domino-Effekt noch nicht gäbe, sehe er auch noch keine solche Finanzkrise wie die von 2008.
Aber für Lüddemann sei die derzeitige Krise auch noch nicht ausgestanden und es bleibe abzuwarten, wie sich die Märkte in den nächsten Monaten entwickeln.
Über Mario Lüddemann
1996 startete Mario Lüddemann als privater Börsenhändler im deutschen Aktienmarkt mit 5.000 DM Startkapital und erreichte bereits 2001 eine Million Gewinn als Daytrader an den deutschen Finanzmärkten. Seit 1996 setzte der Börsen-Profi über 60.000 Trades mit einem Handelsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro um. Heute ist Mario Lüddemann finanziell unabhängig und selbstständig tätig als Portfoliomanager, Finanzanalyst sowie Buchautor und hochschulzertifizierter Managementtrainer. Er ist einer der bekanntesten Trading- und Investment-Experten in Deutschland.
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