Münchner Lie-Down für die Opfer von Streubomben
München (ots)
An historischer Stelle vor der Münchner Feldherrnhalle legten sich am heutigen Sonntag um die Mittagszeit etwa siebzig Menschen auf den Boden - rund um einen bombenähnlichen Körper mit dem Graffiti-Slogan: "Nein zu Streubomben!" (Pressefotos zur Aktion können Sie hier herunterladen: http://www.presseportal.de/go2/handicap_261008 ). Diejenigen, die von Handicap International zu dieser Aktion in der herbstlichen Kälte zusammengerufen wurden, wollen damit ein Zeichen der Solidarität mit den vielen weltweiten Opfern von Streubomben setzen. "Über 100.000 Menschen wurden in den letzten Jahrzehnten von diesen grausamen Waffen verletzt oder getötet - oft noch lange nach einem Krieg, wenn einer der vielen Blindgänger aus Streubomben explodierte. 98% der bekannten Opfer stammen aus der Zivilbevölkerung", so Eva Maria Fischer, Kampagnensprecherin von Handicap International.
Nach jahrelangen Protesten der internationalen Kampagne gegen Streubomben (Cluster Munition Coalition), zu der Handicap International als Mitgründer und besonders aktives Mitglied gehört, soll dieser Waffengattung jetzt ein Ende gesetzt werden: Am 3. Dezember 2008 wird in Oslo ein internationaler Verbotsvertrag unterzeichnet. Außenminister Steinmeier wird persönlich für Deutschland dabei sein. Danach geht es darum, dass das Verbot schnell und umfassend umgesetzt wird, keine Ausnahmen zugelassen werden - und vor allem auch diejenigen unterschreiben, die in den letzten Jahren am massiven Einsatz von Streubomben beteiligt waren. So z.B. die USA, Israel oder Russland. Mit Großbritannien, Frankreich, Deutschland und anderen beteiligen sich zumindest schon einige wichtige Produzenten und Verwender am Verbot.
Die Unterzeichnung des Oslo-Vertrages wird eine der wichtigsten politischen Zusammentreffen dieses Jahres sein. Die internationale Kampagne, die sich diesen Erfolg zu Recht zu eigen macht, hat ab dem heutigen Sonntag eine Woche des Protests ausgerufen. In 67 Ländern der Welt finden dazu Aktionen statt - der Münchner "Lie-Down" gehört dazu, ebenso wie weitere Lie-Downs in Japan, Kenia, Thailand, Mali, Süd-Afrika, Libanon und der Türkei, Aktionsbusse auf der Tour durch Europa und die USA oder ein Treffen internationaler Bischöfe und anderer religiöser Würdenträger in Bosnien. Gemeinsam soll dabei eines erreicht werden: Dass möglichst viele Staaten in Oslo unterzeichnen, damit das Verbot bald in Kraft tritt und wirkt - denn nur dann wird eine der grausamsten Waffengattungen endlich der Geschichte angehören!
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