Flüchtlinge in Nord-Kivu nicht ihrem Schicksal überlassen!
München (ots)
Aufgrund der erneuten Welle der Gewalt in der Provinz Nord-Kivu (Demokratische Republik Kongo), durch die tausende Menschen zur Flucht gezwungen wurden, musste auch eine Physiotherapeutin von Handicap International aus Rutshuru, 60 km von Goma entfernt, in Sicherheit gebracht werden. Die Teams der Organisation in Goma bleiben bisher jedoch vor Ort und hoffen darauf, bald wieder in Krankenhäusern und Flüchtlingslagern arbeiten zu können. "Die Unterstützung der vertriebenen Menschen ist in diesem Moment äußerst wichtig", betont François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International Deutschland. "Es gibt viele Verletzte, die stationäre Behandlung benötigen. Trotz vermehrter Hilferufe hat die Internationale Gemeinschaft nicht die nötigen Maßnahmen getroffen, um dieses Drama zu verhindern und der Bevölkerung ausreichend Schutz zur Verfügung zu stellen. Die vertriebenen Menschen dürfen nun nicht einfach ihrem Schicksal überlassen werden."
Im Krankenhaus von Rutshuru, wo die nun evakuierte Physiotherapeutin tätig war, arbeitet ein Team von Physiotherapeuten - lokale Partner von Handicap International - weiter, um die Behandlungen für die Patienten sicherzustellen. Physiotherapeutische Übungen sind nach vielen Operationen lebensnotwendig und helfen dabei, einer Behinderung vorzubeugen. Bereits seit Ende 2007 war ein zehnköpfiges Team in der Rehabilitation der zuständigen Krankenhäuser von Rutshuru und Goma tätig.
Auch in Goma bleibt die Situation nach den Angriffen gegen die Büros der internationalen Friedenstruppe MONUC angespannt. Eyal Reinich, Koordinator des Nothilfeeinsatzes von Handicap International in Goma, hält sich momentan mit seinem Team im Büro der Organisation auf. In einem Interview mit der belgischen Zeitung Le Soir erklärte er: "Trotz alledem bleiben wir vor Ort. Wir haben ein Ziel, eine humanitäre Aufgabe und wir werden uns auf keine Seite stellen. Unabhängig davon, wer regiert: Wir sind da, um denjenigen zu helfen, die es am dringendsten benötigen, und das werden wir auch weiterhin tun. Weiterhin fühlen wir uns nicht bedroht, wir haben eine enorme Sensibilisierungsarbeit mit den lokalen Autoritäten geleistet, und diese Arbeit trägt ihre Früchte. Wir werden die Bevölkerung nicht aufgeben."
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