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Sechs Monate nach den Fluten in Pakistan: Angesichts der Not verstärkt Handicap International die Aktivitäten im Land

München (ots)

Seit sechs Monaten engagiert sich Handicap International mit einem Team von 500 Personen für die betroffene Bevölkerung in Pakistan. Die Überschwemmungen, die das Land verwüstet haben, trafen 20 Millionen Menschen. 1,7 Millionen Unterkünfte wurden zerstört. Handicap International betreibt in Pakistan ein umfassendes Programm, das sich auf den Zugang zu Trinkwasser und Abwassersystemen sowie die Verteilung von Nothilfe-Kits für besonders hilfsbedürftige Menschen konzentriert.

Auch sechs Monate nach Beginn der Überschwemmungen bleibt die Situation beunruhigend: 20 Millionen Menschen sind betroffen. Heute leben immer noch 170.000 Vertriebene in Lagern. Nicht mitgezählt sind dabei die Menschen, die in ihre Dörfer zurückgekehrt sind und dort in Notunterkünften leben. Viele haben am Wegrand Zelte aufgeschlagen. Die pakistanische Bevölkerung leidet nach wie vor unter den Auswirkungen der verheerenden Überschwemmungen: extreme Unterversorgung mit Nahrung und Vorräten, schwieriger Zugang zu medizinischer Hilfe und eine wieder aufzubauende Wirtschaft.

Die Bedürfnisse sind enorm: Laut den pakistanischen Behörden sind immer noch 109.000 Hektar Land in der am stärksten betroffenen Provinz Sindh überschwemmt. Die betroffene Bevölkerung lebt in prekären Verhältnissen, die durch winterliche Temperaturen noch verschlimmert werden. Sieben Millionen Flutopfer sind nach wie vor auf die Versorgung mit Wasser, Abwassersystemen und Hygienemaßnahmen angewiesen. Stephane Lobjois, Projektleiter von Handicap International in Pakistan, erklärt: "Auch wenn diese Krise keine Schlagzeilen mehr schreibt, liegt die Nothilfephase noch nicht hinter uns. Deshalb setzen wir uns mehr denn je für die pakistanische Bevölkerung ein."

Seit dem 2. August 2010 hat Handicap International bereits 250.000 Opfern der Überschwemmungen geholfen. Die Organisation führt ihre Aktivitäten mit einem Team von 500 Personen, davon 22 aus dem Ausland, weiter. Ziel ist es, die Lebensbedingungen der vertriebenen Menschen in den Provinzen Sindh und Khyber Pakhtunkhwa zu verbessern. So hat Handicap International sieben Wasseraufbereitungsstationen installiert, die Trinkwasser für 150.000 Menschen produzieren. Das bedeutet fünf Liter Trinkwasser pro Tag und Person. Zudem wurden 150 Wasserverteilungsstellen und Wasserpumpen installiert.

Zur Abwasserreinigung finden in den Distrikten Hangu, Swat und Kohat (Provinz Khyber Pakhtunkhwa) sowie im Distrikt Thatta (Provinz Sindh) Aufräummaßnahmen statt. Dabei wird die Bevölkerung in die Räumung des angeschwemmten Schutts, der Abfälle und in das Ableiten des stehenden Wassers in den Städten einbezogen. So soll die Rückkehr der Bevölkerung beschleunigt und der Verbreitung von Krankheiten vorgebeugt werden. Zudem wurden im Sindh über 200 behelfsmäßige Latrinen gebaut. In der zuständigen Werkstätte arbeiten 40 % Menschen mit Behinderung. Die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung ist ein wichtiges Prinzip der Einsätze von Handicap International.

Zur Verbesserung der Hygiene wurden 19.000 Nothilfe- und Hygiene-Kits verteilt. Diese ermöglichen es den Familien, Wasser aufzubereiten, zu lagern, sich zu waschen und zu kochen. 37.000 Menschen haben bereits von den Sensibilisierungsmaßnamen im Bereich Hygiene profitiert.

Nicht zuletzt hat Handicap International zwei Anlaufstellen und 13 mobile Teams für die Unterstützung von besonders hilfsbedürftigen und behinderten Menschen aufgebaut. Mehr als 700 Menschen haben von psychosozialen Hilfsangeboten profitiert. Zur Verbesserung der Wohnsituation baut oder repariert Handicap International 250 Unterkünfte.

Pressekontakt:

Information: Dr. Eva Maria Fischer
089/54 76 06 13,
0176/99 28 41 35,
www.handicap-international.de

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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