Conrad N. Hilton Humanitarian Prize 2011 geht an Handicap International
München (ots)
Die Hilton Stiftung erklärte am heutigen Dienstag in Genf, dass der Conrad N. Hilton Humanitarian Prize 2011 an die Organisation Handicap International verliehen wird - für ihren Einsatz in der Unterstützung von Menschen mit Behinderung in Situationen von Armut, Ausgrenzung, Konflikten oder Katastrophen. Der mit 1,5 Millionen US-$ dotierte Preis wird seit 1996 jährlich an humanitäre Organisationen für außergewöhnliche Beiträge zur Linderung menschlichen Leidens übergeben. Die offizielle Zeremonie 2011 wird am 13. April im kalifornischen Redwood City stattfinden.
Der diesjährige Gewinner des Conrad N. Hilton Preises wurde am Dienstag, 15. März, in Genf offiziell von Judy M. Miller, der Vizepräsidentin und Direktorin des Hilton Humanitarian Prize, verkündet - in Anwesenheit von Prinzessin Salimah Aga Khan, Mitglied der Hilton Prize Jury, Bernard Kouchner, früherer französischer Außenminister und Direktor der UN Interimsverwaltungsmission im Kosovo, Cornelio Sommaruga, früherer Staatssekretär in der Schweiz und ehemaliger Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und derzeitiger Ehrenpräsident des Internationalen Zentrums für humanitäre Minenräumung (GHICD).
Ms. Miller unterstrich die Bedeutung des Einsatzes von Handicap International zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderung überall in der Welt, insbesondere während humanitärer Krisen. Sie sagte: "Menschen mit Behinderung sind die schutzbedürftigsten Mitglieder ihrer Gesellschaften, und Handicap International hat den Umgang mit dieser benachteiligten Gruppe in der Welt verändert. Nach 30 Jahren innovativer Wegbereitung und Anwaltschaft durch Handicap International versichern heute immer mehr Regierungen, dass Menschen mit Behinderung dieselben Rechte haben wie alle anderen. Handicap International erweiterte seine anfängliche Hilfe für Landminenopfer auf alle Menschen, die Behinderungen durch Krankheiten, Verletzungen, Kriege oder Naturkatastrophen erlitten haben. Millionen Leben wurden durch die Arbeit dieser Organisation wieder ins Lot gebracht."
Nach den Worten von Ms. Miller waren ca. 200 Organisationen in diesem Jahr für den Preis nominiert. Es gibt einen strikten Überprüfungsprozess einschließlich Programmevaluierungen der Kandidaten in der letzten Auswahl. Ein Prüfer der Hilton Stiftung besuchte Handicap International in Kenia, wo die Organisation in Flüchtlingslagern für Somalier arbeitet. Die endgültige Auswahl wird von einer hochkarätig besetzten internationalen Jury vorgenommen.
Die offizielle Zeremonie 2011 wird am 13. April im kalifornischen Redwood City stattfinden, als Teil des Global Philanthropy Forums, das jedes Jahr von hunderten internationalen Philanthropen sowie unternehmerischen und privaten Stiftungen besucht wird. Michelle Bachelet, Chiles frühere Präsidentin und erste Unter-Generalsekretärin sowie Exekutivdirektorin der neuen UN Einheit für Gender-Gleichheit und Empowerment von Frauen, wird die Grundsatzrede bei der Dinnerzeremonie des Hilton Humanitarian Prize halten.
Für Handicap International, Co-Träger des Friedensnobelpreises 1997 als Gründungsmitglied der Internationalen Landminenkampagne und Träger des Nansen Preises des UN Flüchtlingskommissars 1996, bedeutet der Conrad N. Hilton Humanitarian Prize eine Anerkennung von annähernd 30 Jahren humanitärer Aktion. Dazu erläuterte der Mitgründer und heutige Generaldirektor der Organisation Dr. Jean-Baptiste Richardier: "Handicap International wurde 1982 gegründet, um den schutzbedürftigsten Menschen eine Stimme zu geben, insbesondere Menschen mit Behinderung in durch Armut, Konflikte und Naturkatastrophen hervorgerufenen Krisensituationen. Ich glaube, dass uns die Hilton Juroren ausgewählt haben, in Anbetracht unserer Arbeit für eine der benachteiligtsten Minderheiten der Welt - Menschen mit Behinderung. Sie haben dies mit der Erwartung getan, dass wir dieses kostbare Vermögen investieren, um unsere Kapazitäten zur qualitativen und verlässlichen Unterstützung der schutzbedürftigsten Menschen weiter zu erhöhen."
In 60 Ländern setzt die Föderation von Handicap International mehr als 300 Projekte der Entwicklung und Nothilfe um. "In Notsituationen bewirkt die Schnelligkeit, in der eine Organisation ihre Unterstützung anbieten kann, einen bedeutenden Unterschied, nicht nur zwischen Leben und Tod, sondern sie kann auch entscheiden, ob eine Verletzung zu einer dauerhaften Behinderung wird oder nicht", erklärte Dr. Richardier. Der Preis wird deshalb dazu genutzt werden, um die Kapazitäten zur raschen Vorfinanzierung von Hilfsprojekten in künftigen Notsituationen zu erweitern.
Kristalina Georgieva, EU Kommissarin für internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion, lobte Handicap International mit folgenden Worten: "Diejenigen, die humanitäre Hilfe zu ihrem Beruf machen, werden durch eine ehrenwerte Aufgabe getrieben, nämlich das Leben anderer Menschen zu retten. Heute schließt die Hilton Stiftung an die Nobelstiftung an, indem sie die Arbeit von Handicap International anerkennt, doch die größte Anerkennung gehört all diesen Menschen, die dank des humanitären Einsatzes von Handicap International gelernt haben, wieder zu laufen - so wie ich es gesehen habe, als ich ein EU-finanziertes Projekt in Haiti besucht habe -, die ihre Würde wiedererlangt haben und wieder aufrecht leben."
François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International in Deutschland, begrüßt es, dass ein Teil des Preisgeldes dazu beitragen wird, das Handicap International auch in Zukunft in Notsituationen rasch eingreifen kann: "Humanitäre Katastrophen, wie wir sie jetzt in Japan beobachten und Anfang letzten Jahres in Haiti, schockieren und lähmen, und erfordern doch besonders schnelle Hilfe. Gleichzeitig wissen wir von früheren Notsituationen, dass die Begleitung der Verletzten während der Heilung, der Rückkehr ins Zuhause und in die Gemeinschaft genauso wichtig ist wie die Notversorgung selbst. Mit Hilfe des Preisgeldes kann Handicap International damit fortfahren, den vielen tausend Menschen aus Haiti zu helfen, die durch das furchtbare Erdbeben im Januar 2010 ihre Gliedmaßen verloren oder andere Verletzungen erlitten haben."
Abschließend bei der Preisverleihung betonte Dr. Richardier: "Wir sind von nun an in einer viel stärkeren Position, um Geldgeber zu überzeugen, dass sie die schutzbedürftigsten Menschen von Anfang an in Nothilfeprogrammen berücksichtigen, und um sicherzustellen, dass langfristige inklusive Entwicklung für alle die Norm wird und nicht mehr die Ausnahme bleibt. Den Conrad N. Hilton Humanitarian Prize zu erhalten ist eine große Ehre und unterstreicht unsere kollektive Verantwortung, um den schutzbedürftigsten und am meisten an den Rand gedrängten Menschen zu dienen."
Digitale Pressemappe: http://www.handicap-international.de/pk_hilton.pdf
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