Erster weltweiter Bericht über Behinderung: Handicap International fordert wahre Solidarität mit Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern
München (ots)
Der gestern von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank vorgestellte Bericht, der die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung ergänzt, ist Anlass für Handicap International, auf die besondere Schutzbedürftigkeit dieser Menschen in Entwicklungsländern hinzuweisen.
Handicap International begrüßt die Veröffentlichung dieses ersten Referenzdokuments über Situationen der Behinderung weltweit. Die Ergebnisse spiegeln die Beobachtungen unserer Organisation vor Ort wider und machen deutlich, dass Behinderung eine bedeutende Problematik darstellt - angesichts der Tatsache, dass eine Milliarde Menschen mit einer Behinderung leben. Das sind 15% der Weltbevölkerung. Angesichts einer höheren Lebenserwartung, chronischer Krankheiten, bewaffneter Gewalt und von Naturkatastrophen nehmen die Ursachen von Behinderung immer weiter zu.
Die weltweite Bedeutung der Problematik soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Blick auf Behinderung eine deutliche Ungleichheit zwischen weiter entwickelten und ärmeren Ländern gibt. Handicap International möchte deshalb besonders darauf hinweisen, dass im regionalen Bereich sowie auf nationaler und internationaler Ebene Solidarität gegenüber Menschen mit Behinderung in unterentwickelten Regionen und Schwellenländern notwendig ist. Besondere Angebote und ausgleichende Maßnahmen sind unabdingbar, um eine Gleichbehandlung für diese Menschen zu garantieren. Insbesondere müssen die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung in andauernden Krisen und Notsituationen berücksichtigt werden.
Unter www.handicap-international.de/behinderung finden Sie Erfahrungsberichte und Hintergrundsinformationen zum Leben von Menschen mit Behinderung in benachteiligten Regionen.
Zur Organisation: Handicap international ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung, von Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt behinderte und andere besonders hilfsbedürftige Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden und sich ihre Lebensbedingungen verbessern. Insgesamt ist die Organisation in ca. 60 Ländern aktiv. Handicap International ist eines der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat, und aktives Mitglied der Cluster Munition Coalition, der internationalen Koalition gegen Streubomben. 2011 wurde Handicap International mit dem Conrad N. Hilton Humanitarian Prize ausgezeichnet.
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