Alle Storys
Folgen
Keine Story von Handicap International e.V. mehr verpassen.

Handicap International e.V.

Zum UN-Tag 3. Dezember: Menschen mit Behinderung in der Nothilfe nicht vergessen

München (ots)

"Es regnete bereits in Strömen und alle rannten los. Ich habe noch nie so große Angst gehabt," berichtet der 17-jährige Philippine Mark Kevin über den Taifun Haiyan - und setzt hinzu: "Zum Glück trugen meine Nachbarn mich und meinen Rollstuhl." In Notsituationen, wenn die Welt scheinbar untergeht, kann die eigene Beweglichkeit oft über Leben und Tod entscheiden. Ohne die Hilfe ihrer Umwelt sehen sich ältere Menschen und Menschen mit Behinderung dann oft einer ausweglosen Situation gegenüber. Doch auch in der Katastrophenhilfe stellt sich die Lage ähnlich dar:

"Bei so schweren Verwüstungen wie auf den Philippinen sind Menschen mit Behinderung oft nicht in der Lage, selbstständig Zugang zu Hilfsangeboten zu finden. Wenn die Wege mit Trümmern übersät sind, ist die Krankenstation oder Essens-Ausgabestelle oft unerreichbar," erläutert François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International in Deutschland anlässlich des UN-Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember.

In Katastrophensituationen wie aktuell auf den Philippinen oder auch in Syrien ist es deshalb das wichtigste Ziel von Handicap International sicherzustellen, dass die schutzbedürftigsten Menschen nicht vergessen werden. Zentrale Anlaufstellen für Menschen mit Behinderung werden eingerichtet, mobile Teams durchforsten Flüchtlingslager und betroffene Gegenden, statten Menschen nach Bedarf mit Gehstützen oder Rollstühlen aus und stellen den Kontakt zu den Angeboten anderer Organisationen her.

Da auf den Philippinen wie in anderen Ländern der Region mit der nächsten Katastrophe schon gerechnet werden muss, ist es besonders wichtig, sich auch um Prävention zu kümmern. Mit Katastrophenvorsorgeprojekten in mehreren asiatischen Ländern sorgt Handicap International deshalb dafür, dass Menschen mit Behinderung von Beginn an Teil der Maßnahmen sind. In gemeinsamen Projekten mit den Behörden werden Evakuierungsübungen durchgeführt und die Bevölkerung mobilisiert, damit jede und jeder eine genau definierte Rolle und entsprechende Verantwortung übernimmt. Und diese Arbeit trägt Früchte: Als im Oktober der Zyklon Phailin auf das indische Orissa traf, forderte er aufgrund gelungener Evakuierungen "nur" 14 Opfer im Vergleich zu über 10.000 beim letzten Zyklon vor 14 Jahren.

Zur Organisation: Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung, von Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt Menschen mit Behinderung und andere besonders hilfsbedürftige Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden, sich ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre Würde und Grundrechte besser respektiert werden. Insgesamt ist die Organisation in ca. 60 Ländern aktiv. Handicap International ist eines der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen (ICBL), die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat, und aktives Mitglied der internationalen Koalition gegen Streubomben (CMC).

Pressekontakt:

Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit 089/54 76 06
13, 0176/99 28 41 35, www.handicap-international.de

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Handicap International e.V.
Weitere Storys: Handicap International e.V.
  • 28.11.2013 – 10:42

    Landminenbericht 2013: Fortschritte durch neue Einsätze geschwächt

    München (ots) - Der heute in Genf veröffentlichte Landminenbericht 2013 zieht die jährliche Bilanz des Ottawa-Vertrages, der den Einsatz, die Lagerung, die Produktion und die Lieferung von Anti-Personen-Minen verbietet. Handicap International ist alarmiert über neue Einsätze dieser von mehr als 160 Staaten geächteten Waffe. In Syrien wurden sowohl 2012 als auch ...

  • 11.11.2013 – 15:24

    Supertaifun Haiyan: Handicap International sendet Nothilfe-Team auf die Philippinen

    München (ots) - Aufgrund des verheerenden Ausmaßes der Katastrophe auf den Philippinen entsendet Handicap International noch heute ein Team von Spezialisten, um das bereits vor Ort präsente Personal der Organisation zu verstärken. Ziel ist es, sich in dieser Krisensituation um die besonders Schutzbedürftigen zu kümmern (Menschen mit Behinderungen, ältere ...

  • 04.09.2013 – 11:22

    Streubombenbericht 2013: Positive Bilanz wird von Syrien überschattet

    München (ots) - Gemäß dem heute in Genf veröffentlichten Bericht des "Cluster Munition Monitor" setzte Syrien 2012 und 2013 als einziges Land Streubomben ein. Fast 90 % der weltweit in diesem Zeitraum erfassten Streubombenopfer wurden in Syrien verletzt oder gar getötet. Handicap International verurteilt aufs Schärfste den Einsatz dieser barbarischen Waffen. ...