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Gaza: Wohngebiete mit Blindgängern verseucht
Gefahr für Rückkehrer - Ausweitung der Aufklärungskampagnen

München (ots)

Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) wird ihre Kampagnen ausweiten, mit denen sie die Menschen im Gazastreifen über die Risiken durch Sprengkörper aufklärt. Zerstörte Wohngebiete sind mit Blindgängern verseucht. Vor allem Menschen, die in ihre bombardierten Heimatorte zurückkehren, sind gefährdet.

In Ruinen und Trümmern verbergen sich unzählige nicht explodierte Bomben, Raketen oder Granaten und bedrohen die Zivilbevölkerung. Experten von Handicap International sind vor Ort, um erste Blindgänger zu identifizieren und zu markieren, so dass die Zivilbevölkerung davor gewarnt werden kann. Auch humanitäre Helfer*innen und Hilfstransporte sind gefährdet.

"Wir erklären den Menschen, wie sie die Reste einer Bombe oder einer Rakete erkennen. Wir warnen sie davor, sich diesen zu nähern oder sie zu berühren. Zudem fordern wir sie auf, ihre Familien und Verwandte zu warnen, sollten sie etwas entdeckt haben", erklärt Mohammed Saleh, Projektleiter für die Aufklärung über die Gefahren von Blindgängern von Handicap International in Gaza. "Wir erklären, dass die Trümmer eines zerstörten Gebäudes viele explosive Reste enthalten können und dass es gefährlich ist, Trümmer zu durchsuchen", so Saleh.

Warnung vor Blindgängern über Radio und Soziale Medien

Die Aufklärungskampagnen finden mit Plakaten und Veranstaltungen statt, aber auch über das Radio und soziale Medien, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Ganz wichtig dabei: Kinder sind besonders gefährdet, da sie oftmals aus Neugierde einen glänzenden Gegenstand aufheben oder gegen ihn treten. Auch Hilfskräfte und Rettungsteams werden geschult, da nur so die humanitäre Hilfe ermöglicht und ausgeweitet werden kann.

"In Gaza-Stadt ist die Verwüstung erschütternd"

90 % der Bevölkerung wurden mehrfach gewaltsam vertrieben. Hunderttausende von ihnen wollen in ihre Heimat zurückkehren oder sind schon unterwegs. Ein Großteil der Wohngebiete und Straßen im Gazastreifen liegt in Trümmern. "Die Zerstörungen sind so gravierend, dass viele gar nicht erkennen können, wo sie sich gerade befinden. In Gaza-Stadt ist die Verwüstung erschütternd: Schulen, Kliniken und Häuser sind entweder vollständig zerstört oder schwer beschädigt", berichtet Sharaf Al Faqawi von Handicap International, der am Montag, dem 27. Januar, auf der Al-Rasheed-Straße nach Gaza-Stadt zurückkehrte.

Aufklärung und Hilfe für Hundertausende im Gazastreifen

- 2024 hat Handicap International über 8 Millionen SMS-Nachrichten zur Aufklärung verschickt.

- Über 354.500 Menschen, von denen 16 % eine Behinderung hatten und 53 % Kinder waren, wurden mit Veranstaltungen zur Aufklärung vor Blindgängern erreicht.

- 80 Mitarbeitende haben mehr als 26.000 Schulungen zur Aufklärung über die Gefahren von Sprengkörpern sowie zum Schutz vor Bombardierungen durchgeführt.

- Die Teams führten Sicherheitstrainings für 537 humanitäre Helfer*innen und Rettungsteams durch.

- Zudem versorgt Handicap International die Menschen unter anderem mit Physiotherapie, Rollstühlen, Gehhilfen sowie psychotherapeutischer Unterstützung und organisiert Hilfstransporte.

Pressekontakt:

Huberta von Roedern
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mail: h.vonroedern@hi.org
Mobil: +49 151 73 02 32 06
www.handicap-international.de

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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