Schüler gewinnen Politiker für ein Verbot von Landminen
München (ots)
Landminen als besonders heimtückische Waffen, die noch Jahre nach einem Krieg Zivilisten bedrohen, sind bis heute eine großes Problem in vielen Nachkriegsregionen der Erde. In Nairobi treffen sich in der kommenden Woche die Unterzeichnerstaaten des Ottawa-Abkommens über das Verbot von Anti-Personen-Minen zur ersten Revisionskonferenz. Seitdem das Abkommen geschlossen wurde, sind die Opferzahlen zurückgegangen, zieht die Internationale Kampagne für das Verbot von Landminen in ihrem jährlich herausgegebenen "Landmine-Monitor" Bilanz. "Doch auch 50 Opfer täglich bedeuten immer noch ein sehr ernst zu nehmendes Problem!" so François De Keersmaeker, Geschäftsführer von Handicap International, einer der Gründungsorganisationen der Landminenkampagne.
Dieser Auffassung sind auch die Münchner SchülerInnen, die am Montag im Rathaus der bayerischen Landeshauptstadt PolitikerInnen aller Fraktionen mit dem Problem konfrontierten: "Denken Sie nicht, Sie könnten als Kommunalpolitiker nichts tun," wandte sich die 15-jährige Katarina an die Stadträte. "Sie können auf Ihre Parteien Einfluss nehmen - also tun sie es!" Schließlich unterzeichneten die PolitikerInnen aller Fraktionen im Stadtrat eine Petition für das Verbot aller Arten von Landminen. Für diese Petition hat das Aktionsbündnis Landmine.de, zu dem auch Handicap International gehört, in den letzten Jahren bereits über 800.000 Unterschriften gesammelt; baldmöglichst soll eine Million zur Übergabe an die Bundesregierung erreicht werden.
Die Unterschriftensammlung im Münchner Rathaus war der Auftakt zu einer Reihe von Aktionen mit Jugendlichen in München, Augsburg, Hamburg, Essen und Freiburg, die Handicap International im Vorfeld der Nairobi-Konferenz initiiert hat. In anderen Ländern tritt die Hilfsorganisation noch mit weiteren Aktionen an die Öffentlichkeit: In Brüssel hat sie z.B. eine sieben Meter hohe einbeinige Puppe vor das Parlament gestellt - als Mahnmal für die Opfer von Landminen. In Nairobi veranstaltet Handicap International eine Anhörung mit Fachleuten zum Thema Opferrechte und einen Halbmarathon, an dem auch Landminenopfer aus verschiedenen Ländern teilnehmen.
Ziel aller Aktionen ist es, die in Nairobi tagenden Politiker dazu aufzufordern, eine Präzisierung der Definition von Anti-Personen-Minen im Verbotsvertrag zu erreichen - mit dem Ziel eines umfassenderen Verbots aller vergleichbaren Waffen, die Zivilisten bedrohen. Gleichzeitig sollen die Vertragsstaaten wie Deutschland vermehrt Druck ausüben auf einflussreiche verbündete Staaten wie die USA und Russland, die dem Vertrag noch nicht beigetreten sind. Von allen Beteiligten sollen feste Zusagen erreicht werden für die dringend notwendige Erhöhung und nachhaltige Verwendung der Gelder zur Versorgung von Opfern und zur Minenräumung.
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