Baden-Württemberg Stiftung gGmbH
BW Stiftung fördert Kriminalprävention und bekämpft Einsamkeit bei Jugendlichen
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PRESSEINFORMATION
BW Stiftung fördert die Wissenschaftsfreiheit und bekämpft Einsamkeit bei Jugendlichen
- Aufsichtsrat beschließt in Frühjahrssitzung weitere 14 Millionen Euro für Programme in den Bereichen Forschung, Bildung sowie Gesellschaft & Kultur
- Neben der Bewilligung neuer Programme werden auch etablierte Formate fortgesetzt und weiterentwickelt
- Aufsichtsratsvorsitzender Winfried Kretschmann MdL: „Mit der Baden-Württemberg Stiftung haben wir eine Institution im Land, mit der wir schnell und flexibel auf sich wandelnde gesellschaftliche Anforderungen reagieren können – etwa im Kampf gegen Antisemitismus und Einsamkeit oder bei der Kriminalprävention.“
Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat an diesem Freitag, 14. März, in seiner Frühjahrssitzung weitere Programme für das Wirtschaftsjahr 2025 beschlossen. In einer zweiten Tranche fließen 14 Millionen Euro unter anderem in die Erforschung von Genaktivitäten, in die Bekämpfung von Einsamkeit bei jungen Menschen, in die Kriminalprävention sowie in die antisemitismuskritische Bildungsarbeit. Mit den Beschlüssen aus der Herbstsitzung stehen damit für das Jahr 2025 insgesamt rund 40 Millionen Euro zur Verfügung, inklusive des Budgets der Stiftung Kinderland.
„Wir erleben momentan schnelle und tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen. Mit der Baden-Württemberg Stiftung haben wir eine Institution im Land, mit der wir unbürokratisch und flexibel auf sich wandelnde gesellschaftliche Anforderungen reagieren können – etwa im Kampf gegen Antisemitismus und Einsamkeit oder bei der Kriminalprävention. Uns erwarten in den kommenden Jahren große und schwierige Aufgaben, aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit den heutigen Beschlüssen einen wirkungsvollen Beitrag zu ihrer Lösung leisten werden,“ sagt der Aufsichtsratsvorsitzende, Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL.
„Die Baden-Württemberg Stiftung feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläumsjahr möchten wir nutzen, um das Profil der Stiftung zu schärfen, neue inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und im Austausch mit Akteuren aus Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft frische Ideen zu sammeln. In diesem Zuge werden wir neue Programme ins Leben rufen, aber auch bewährte Formate fortführen und weiterentwickeln“, sagt Theresia Bauer, Geschäftsführerin der Baden-Württemberg Stiftung. „Die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die gemeinsame Arbeit an innovativen und praktischen Lösungen stehen dabei stets im Mittelpunkt.“
Unterstützung internationaler Wissenschaftler
Die Baden-Württemberg-Stiftung legt ein Programm auf, um hochqualifizierte Forschende aus dem Ausland gezielt zu unterstützen und Baden-Württemberg als Wissenschafts- und Innovationsstandort zu stärken. Die Freiheit von Forschung und Lehre gerät zunehmend unter Druck – auch in den wichtigen Forschungsnationen der Welt. Neben Einschränkungen der Forschermobilität werden die Publikationsfreiheit eingeschränkt, wissenschaftliche Daten zensiert und Erkenntnisse ignoriert, die nicht ins politische Weltbild passen. Um betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu helfen, bewilligt der Aufsichtsrat im Rahmen der Strategischen Forschung ein Programm für internationale Wissenschaftsfreiheit. 2 Millionen Euro werden dafür im Jahr 2025 aus Restmitteln anderer Programme und aus bereits abgeschlossenen Forschungsprogrammen umgewidmet. Darüber hinaus stimmt der Aufsichtsrat zu, in den kommenden Sitzungen, zusätzliche Mittel für die Fortführung des Programms bereitzustellen.
„Wir bieten exzellenten Talenten – insbesondere aus den USA – eine Perspektive und stärken zugleich unseren Innovationsstandort“, betont Andreas Schwarz MdL, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg, der die heutige Sitzung leitete. „In Zeiten, in denen Wissenschaft und Forschung weltweit unter Druck steht, ist das ein starkes Signal für alle, die täglich an Fortschritt und einer besseren Zukunft arbeiten. Das unterstützen wir."
Weiterentwicklung des Bereichs Kriminalprävention
Kriminalprävention ist ein wichtiges Förderthema der Baden-Württemberg Stiftung: Mit dem Projekt „Theater hinter Gittern“, das die Stiftung seit 2018 fördert, führt das Theater Konstanz theaterpädagogische Interventionen mit Inhaftierten in mehreren Justizvollzugsanstalten in Baden-Württemberg durch. Das Projekt „Wiedereingliederung von psychisch auffälligen Gefangenen“ startete im Mai 2023. Seine wesentlichen Projektbausteine sind die Koordination des Übergangs in Freiheit sowie die Betreuung der Projektteilnehmenden nach ihrer Entlassung. Die beiden laufenden und bewährten Projekte werden fortgesetzt, aber auch neue Ansätze im Bereich der Kriminalprävention entwickelt. Der Aufsichtsrat bewilligt dafür 1,5 Millionen Euro.
Programm zur Bekämpfung von Einsamkeit bei jungen Menschen
Einsamkeit mit ihren individuellen sowie gesellschaftlichen Risiken ist in den vergangenen Jahren, insbesondere durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Nutzung digitaler Medien, verstärkt in das öffentliche und politische Bewusstsein gerückt. Das neue Programm zur Bekämpfung psychosozialer sowie gesellschaftspolitischer Auswirkungen von Einsamkeit bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen will Einsamkeitsempfindungen entstigmatisieren. Durch Aufklärung, Sensibilisierung und Qualifizierung werden Betroffene gestärkt. Neue integrative Begegnungsformate sollen darüber hinaus Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen und demokratische Werte vermitteln. Der Aufsichtsrat bewilligt für dieses mehrdimensionale Programm im Wirtschaftsplan 2025 1,2 Millionen Euro.
Antisemitismuskritische Bildungsarbeit stärken
Antisemitismus ist ein Phänomen, das sich auf vielfältige Weise äußert und beispielsweise in rassistischer, religiöser, israelbezogener und verschwörungsideologischer Form auftritt. Antisemitismus ist Bestandteil rechts- und linksextremistischer sowie islamistischer Ideologien. Das Programm zur antisemitismuskritischen Bildungsarbeit verfolgt das Ziel, durch eine Kombination aus Netzwerkarbeit, Veranstaltungen, Forschungs- und Projektförderung bestehende Unterstützungsbedarfe zu identifizieren und effektive Interventionen zu entwickeln, um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen. Der Aufsichtsrat stellt dafür 1 Million Euro in den Wirtschaftsplan 2025 ein.
Neues Forschungsprogramm Epitranskriptomik
Die Epigenetik befasst sich mit der Frage, welche Faktoren die Genaktivität und damit die Entwicklung und Ausprägung einer Zelle festlegen. Ein Teilgebiet, das in den vergangenen Jahren immer stärker in den Fokus rückte, ist die Epitranskriptomik. Sie befasst sich mit der Modifikation von RNA-Molekülen und den damit verbundenen regulatorischen Faktoren. Die Epitranskriptomik hat zahlreiche Anwendungsfelder, darunter die Biomedizin und die Pflanzenzucht. Durch eine frühzeitige Investition in ein Forschungsprogramm Epitranskriptomik trägt die Baden-Württemberg Stiftung dazu bei, dass die Forschungseinrichtungen im Land eine Vorreiterrolle in diesem Bereich einnehmen. Der Aufsichtsrat bewilligt für das neue Programm Epitranskriptomik 5 Millionen Euro.
Neue Programme für Wissenschaft und Sonderpädagogik
Die Forschungswerkstatt – Deine Ideen für morgen ist ein neues Programm, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase in der Ausarbeitung von Forschungsideen unterstützt. Dadurch werden Chancen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Baden-Württemberg geschaffen, erste Schritte in ihrer Karriere in Richtung Habilitation und Professur zu entwickeln. Das neue Programm Emotionale und soziale Entwicklung an Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) verfolgt das Ziel, evidenzbasierte Ansätze zur Schulentwicklung zu identifizieren, die wirksam zur Verbesserung der schulischen Rahmenbedingungen an SBBZ in Baden-Württemberg und zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften beitragen. Auch für diese beiden Programme hat der Aufsichtsrat jeweils 1 Million Euro bewilligt.
Hinweis für die Redaktionen: Eine Liste mit allen Beschlüssen finden Sie anbei.
Über die Baden-Württemberg Stiftung
Die Baden-Württemberg Stiftung wurde im Jahr 2000 gegründet und ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Als unabhängige und überparteiliche Stiftung des Landes ist sie in besonderem Maße den Menschen in Baden-Württemberg verpflichtet. Mit einem klaren Auftrag und mit einer klaren Haltung gestaltet sie den Wandel – in Gesellschaft und Kultur, in der Bildung sowie in der Spitzenforschung. Für eine gemeinsame Zukunft, die nicht auf das Ich, sondern auf das Wir baut. Die Baden-Württemberg Stiftung engagiert sich für eine lebendige Bürgergesellschaft und fördert soziale und kulturelle Teilhabe. Mit Ideen und mit Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Kultur setzt sie sich für ein nachhaltig lebenswertes Baden-Württemberg ein. Ihr Motto: Wir stiften Zukunft. www.bwstiftung.de
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Dr. Philipp Jeandrée Referent Stabsstelle Kommunikation Baden-Württemberg Stiftung gGmbH Kriegsbergstraße 42 70174 Stuttgart Tel.: +49 (0) 711 248 476-17 Mail: jeandree@bwstiftung.de www.bwstiftung.de Aufsichtsratsvorsitzender: Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL Geschäftsführerin: Theresia Bauer Stellv. Geschäftsführerin: Annekatrin Schmidt-Liedl Amtsgericht Stuttgart, HRB 10775