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Der Circularity Code. Wie die Digitalisierung bei der Plastikwende hilft...und wie nicht

Der Circularity Code. Wie die Digitalisierung bei der Plastikwende hilft...und wie nicht
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Mannheim/Berlin (ots)

Die Technologie ist vorhanden. An der notwendigen Kooperationsbereitschaft, sie konsequent für einen ressourcenschonenden Umgang mit Kunststoffen zu nutzen, muss noch gearbeitet werden. So lautet das zentrale Ergebnis des neuen POLYPROBLEM-Reports der gemeinnützigen Röchling Stiftung und des Beratungshauses WIDER SENSE.

Mit zahlreichen Experteninterviews geht die Studie mit dem Titel "Der Circularity Code" der Frage auf den Grund, wie stark digitale Innovationen zum Kampf gegen den Plastikmüll beitragen. Dabei war es dem Autorenteam wichtig, alle relevanten Sektoren und alle Teile der Wertschöpfungskette zu beleuchten: von der digitalen Unterstützung beim Design, über die ökologische Gesamtbewertung von Verpackungen und dem digitalen Produktpass bis hin zu neuen, digitalen Möglichkeiten in der Abfallwirtschaft und im Recycling.

"Die Komplexität von Kunststoffprodukten bringt es mit sich, dass sie von der Herstellung bis zur Anwendung und schließlich zum Recycling viele Stationen durchlaufen. Und in jedem Produktionsschritt entstehen Daten, die für eine nachhaltige Optimierung wichtig sind. Wenn keine Bereitschaft besteht, diese Daten gemeinsam über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu nutzen, helfen die besten digitalen Werkezeuge nur wenig", fasst Studien Co-Autor Uwe Amrhein zusammen.

Dabei bergen digitale Technologien immense Potenziale für die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft und die Vermeidung von Plastikmüll-Emissionen. Maschinen lernen mit Hilfe künstlicher Intelligenz, den Produktionsprozess auf Ressourcenschonung zu trimmen. Digitale Zwillinge ermöglichen es, bei der Produktentwicklung unterschiedliche Szenarien bezüglich Material- und Produkteigenschaften durchzuspielen und so die beste Lösung zu finden.

Auch nach der Gebrauchsphase kann der digitale Wandel helfen - zum Beispiel in der Steuerung von Stoffströmen und in der Sortierung von zu recycelndem Material. Und selbst im Bereich der Abfallvermeidung bietet die Digitalisierung große Chancen. So setzen die jungen Unternehmen, die derzeit mit Mehrweg-Systemen für die Außer-Haus-Gastronomie an den Start gehen, auf Apps, die den Weg ihrer Behälter nachvollziehbar und steuerbar machen. Und auch hier taucht wieder die Kooperationsfrage auf. Braucht es eine gemeinsame digitale Infrastruktur? Oder würde sie bloß den Wettbewerb einschränken?

Der neue POLYPROBLEM-Report nimmt auch die Chancen einer digital unterstützten Beseitigung von bereits entstandenen Plastikmüll-Emissionen unter die Lupe. In diesem Bereich erscheint die derzeitige Entwicklung besonders dynamisch zu verlaufen. Das beginnt bei Abfallsammlern im globalen Süden, die in wachsender Zahl mithilfe eigens entwickelter Apps ihre gesammelten Materialien erfassen und vermarkten. Und es endet noch nicht mit global aktiven Organisationen zur Reinigung von Gewässern, die "Plastik-Hotspots" mit Hilfe künstlicher Intelligenz erfassen.

Trotz dieser Möglichkeiten ist es nach den Recherchen der Studienautoren noch keineswegs ausgemacht, ob die Digitalisierung dem Umweltschutz insgesamt hilft oder ihm sogar schadet. Denn Produktivitätssteigerungen durch digitale Technologien verleihen zunächst einmal dem klassischen, wachstumsgetriebenen Wirtschaftsmodell einen zusätzlichen Schub. Ob es gelingt, sie auch zu einem mächtigen Werkzeug auf dem Weg zu einer nachhaltigen Ökonomie zu formen, hängt zum einen von politischen Rahmenbedingungen und zum anderen von der Bereitschaft zur Ko-Kreation aller Beteiligten ab.

Ob der "Circularity Code" funktioniert, ist am Ende keine Frage der Technik, sondern der Haltung.

Report kostenlos herunterladen oder bestellen

Der neue POLYPROBLEM-Report steht ab sofort auch zum Herunterladen auf polyproblem.org sowie auf roechling-stiftung.de und widersense.org zur Verfügung. Gedruckte Exemplare können mit einer kurzen Nachricht an info@roechling-stiftung.de kostenlos bestellt werden.

Über POLYPROBLEM

POLYPROBLEM ist ein Aktionsprogramm der gemeinnützigen Röchling Stiftung und des Beratungsunternehmens Wider Sense für Transparenz und gemeinsames Wirken im Handlungsfeld Kunststoff und Umwelt. Regelmäßig veröffentlicht POLYPROBLEM gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis Reports zu den neusten Entwicklungen und drängendsten Fragen rund um das Thema "Kunststoff und Umwelt".

Mehr Informationen auf polyproblem.org.

Über die Initiatoren

Die Röchling Stiftung widmet sich konzentriert dem Thema Kunststoff und Umwelt. Sie unterstützt sowohl Forschungsprojekte als auch zivilgesellschaftliche Initiativen, die zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoffen im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen. Die Stiftung wurde 1990 von der Unternehmerfamilie Röchling errichtet. Die Familie ist auch Eigentümerin der Unternehmensgruppe Röchling, die zu den international führenden Anbietern von Hochleistungs-Kunststoffen für die Automobiltechnik, Industrieanwendungen und Medizintechnik zählt.

Wider Sense ist ein Beratungshaus für gesellschaftlichen Wandel. Es berät Stiftungen, Unternehmen, die öffentliche Hand und Akteur*innen der Zivilgesellschaft zu Corporate Social Responsibility (CSR), gesellschaftlichem Engagement und sozialen Investitionen. Mit maßgeschneiderter Beratung unterstützt Wider Sense seine Kund*innen dabei, dass sie ihre Ressourcen sinnvoll und zum Wohl der Gesellschaft einsetzen können.

Pressekontakt:

Röchling Stiftung GmbH
Uwe Amrhein, Stiftungsmanager
+49 621 4402-232
uwe.amrhein@roechling-stiftungszentrum.de

Wider Sense
Anne Marie Jacob, Seniorconsultant
jacob@widersense.org

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