Technische Universität München
Roboter-Assistenten statt Seniorenheim: TUM-Anwender- und Forschungszentrum "Geriatronik" in Garmisch-Partenkirchen eröffnet
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PRESSEMITTEILUNG
Selbstbestimmtes Wohnen im Alter durch Roboter-Assistenten
TUM-Anwender- und Forschungszentrum "Geriatronik" in Garmisch-Partenkirchen eröffnet
Menschen in Industriestaaten werden immer älter, zugleich fehlen qualifizierte Pflegekräfte. Ein Projekt der Technischen Universität München (TUM) soll Abhilfe schaffen: Am heute eröffneten TUM-Anwender- und Forschungszentrum "Geriatronik" in Garmisch-Partenkirchen werden zukünftig Roboterassistenten entwickelt und in Feldstudien erprobt, die ein selbstbestimmtes Leben auch im hohen Alter möglich machen sollen. Unterstützt wird das Projekt von der Bayerischen Staatsregierung und dem Markt Garmisch-Partenkirchen.
In der ehemaligen Hotelfachschule Garmisch-Partenkirchen wird bald an neuen Roboterassistenten geforscht. Auf zwei Etagen und rund 700 Quadratmetern werden zunächst rund 15 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Munich School of Robotics and Machine Intelligence (MSRM) arbeiten. Später sollen es bis zu 40 MSRM-Angehörige sein. Das TUM-Anwender- und Forschungszentrum Geriatronik ist ein wesentlicher Bestandteil der ersten MSRM-Leuchtturm-Initiative, die sich mit der Zukunft der Gesundheit beschäftigt.
Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei, sagte bei der Eröffnung des Anwender- und Forschungszentrums in Garmisch-Partenkirchen: "Wir wollen, dass jeder Mensch in Würde leben und altern kann. Dafür haben wir als Freistaat Bayern nicht nur ein umfangreiches Pflegepaket beschlossen, sondern wir fördern intensiv Wissenschaft und Forschung im Pflegebereich. In Garmisch-Partenkirchen wird mit dem Anwenderzentrum "Geriatronik" ein echtes Forschungszentrum für Robotik in der Pflege entstehen. Unser Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat es in seiner Regierungserklärung im April angekündigt, nach weniger als sechs Monaten wird hier bereits mit der Forschung begonnen. Die in Garmisch-Partenkirchen entwickelten technischen Innovationen helfen insbesondere älteren Menschen, möglichst lang ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen. Daher ist schon jetzt klar: Für viele Menschen wird dieses Zentrum eine segensreiche Einrichtung."
Gemeinsam und komplementär werden am Münchner Stammsitz der MSRM die Anwendungsforschung und am TUM-Anwender- und Forschungszentrum in Garmisch-Partenkirchen die Technologie- und Feldforschung betrieben. Dies wird ermöglicht durch Fördermittel des Bayerischen Wirtschaftsministeriums sowie der LongLeif GaPa gGmbH, die das von der Leifheit-Stiftung erhaltene Vermögen für den Markt Garmisch-Partenkirchen verwaltet.
Direkter Kontakt mit späteren Nutzerinnen und Nutzern
"Der Name ist Programm. Wir werden hier Geriatronik-Forschung betreiben und die Technologie mit den Menschen in Garmisch-Partenkirchen in Berührung bringen, ihnen sollen unsere Entwicklungen ja in der Anwendung von Nutzen sein", sagte Prof. Sami Haddadin, Direktor der MSRM, bei der Eröffnung. "Nur so können wir sicherstellen, dass wir unsere Roboter an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten und Berührungsängste von Anfang an abbauen."
Wichtigstes Projekt des Zentrums ist der zweiarmige Roboterassistent GARMI. Er soll beispielsweise älteren Menschen bei Alltagstätigkeiten wie dem Aufstehen aus einem Sessel helfen, oder ein intelligentes Werkzeug für die Telemedizin sein. GARMI soll es zum Beispiel ermöglichen, dass Ärztinnen und Ärzte sowohl bei Routine-Untersuchungen wie auch im Notfall aus der Ferne verzögerungsfrei vor Ort handeln können.
Garmisch-Partenkirchen als Modellstadt
"Ich freue mich sehr, hier und heute gemeinsam mit der TU München die Eröffnung des Anwender- und Forschungszentrums feiern zu können", sagte Garmisch-Partenkirchens 1. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer im Rahmen der Feierlichkeiten. LongLeif-Geschäftsführer Viktor Wohlmannstetter beschrieb das gemeinsame Projekt von LongLeif, Marktgemeinde und TUM folgendermaßen: "Unser Ziel ist es, dass sich Garmisch-Partenkirchen auf der Basis zukunftsweisender Seniorenpflege-Konzepte zur Modellstadt für intelligente Assistenz-Robotik-Systeme im Alter entwickelt."
Die ehemalige Hotelfachschule wird nur ein vorläufiger Standort für das zunächst auf acht Jahre angelegte Projekt der TUM sein. Perspektivisch soll das Anwender- und Forschungszentrum auf dem geplanten LongLeif-Campus untergebracht werden, der zusätzlich ein "generalistisches" Ausbildungszentrum für Pflegekräfte sowie den Neubau des Caritas-Pflegeheims beherbergen soll. "Bis Ende des Jahres könnte, nach derzeitigem Kenntnisstand, die Suche nach einem geeigneten Grundstück in zentraler Lage abgeschlossen sein, so dass dann die Realisierung des Campus in Angriff genommen werden kann. Nunmehr wünscht sich der Markt ein Signal der Bayerischen Staatsregierung, dass für den Bau und den dauerhaften Betrieb des Geriatronik-Forschungszentrums der TU München auf dem Campus-Gelände grünes Licht gegeben wird", sagte die Bürgermeisterin, die zudem Aufsichtsratsvorsitzende der LongLeif ist.
Hochauflösende Bilder (wird am Montag, 8.10., um aktuelle Bilder ergänzt):
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Kontakt:
Prof. Dr. Sami Haddadin
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Munich School of Robotics and Machine Intelligence (MSRM)
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Viktor Wohlmannstetter
LongLeif GaPa gGmbH
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i.A. Petra Göttinger
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Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 550 Professorinnen und Professoren, 41.000 Studierenden sowie 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. www.tum.de Die LongLeif GaPa gemeinnützige GmbH wurde am 11. November 2016 mit Sitz in Garmisch-Partenkirchen gegründet. Der Gesellschaft wurden vom Markt Garmisch-Partenkirchen als Alleingesellschafter Geldmittel in Höhe von insgesamt 57 Mio. EUR zur Verfügung gestellt. Hierbei handelt es sich um Finanzmittel, die dem Markt von der in der Schweiz ansässigen Günter und Ingeborg Leifheit-Stiftung (Lugano) zugewandt worden sind. Der Markt hat der Stiftung garantiert, diese Mittel nach den Vorgaben des Stiftungszweckes der Stiftung zu verwenden und hat die Erfüllung dieses Stiftungszwecks in den Unternehmensgegenstand der Gesellschaft übernommen. Aufgabe der LongLeif ist es somit, die über die Leifheit-Stiftung dem Markt zur Verfügung gestellten Stiftungsgelder zu verwalten und für Förderprojekte im Sinne des gemeinnützigen Stiftungszweckes einzusetzen. Der Unternehmensgegenstand umfasst gemeinnützige und Wohltätigkeitszwecke zu Gunsten von alten und pflegebedürftigen Personen z B. durch die Errichtung und die Unterstützung von Alten- und Pflegeheimen, die Förderung der wissenschaftlichen Forschung mit Bezug auf die Probleme des Dritten Alters sowie die Unterstützung von anderen Einrichtungen, die zu Gunsten alter Leute tätig sind. www.longleif.de