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KORREKTUR: Deutscher Umweltpreis für Bodenforscherin der TUM
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KORREKTUR: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht den Deutschen Umweltpreis.
PRESSEMITTEILUNG
Deutscher Umweltpreis für Bodenforscherin der TUM
Prof. Ingrid Kögel-Knabner für Pionier-Arbeit im Umweltschutz ausgezeichnet
Mit dem höchstdotierten Umweltpreis Europas wird Ingrid Kögel-Knabner ausgezeichnet, Professorin für Bodenkunde an der Technischen Universität München (TUM). Hier erforscht sie seit 1995 die Beschaffenheit der Böden und deren Bedeutung für den Klimawandel. Nun erhält sie den Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zusammen mit dem Unternehmer Reinhard Schneider aus Mainz, der mit seiner Firma Werner & Mertz in der Wasch- und Reinigungsmittelbranche auf ganzheitliche nachhaltige Produktion setzt.
Für ihre "exzellente Forschung" erhält Ingrid Kögel-Knabner Europas höchstdotierten Umweltpreis. Ihre wissenschaftliche Arbeit habe "die immense Bedeutung des Bodens als Wasser- und Nährstoffspeicher, Lebensspender, Schadstofffilter und Garant für die Welternährung" herausgestellt, sagt der Generalsekretär der DBU Alexander Bonde. Ihr sei es gelungen, die zentrale Rolle des oft unterschätzten Umweltmediums Boden neben der Luft und dem Wasser in den Fokus zu rücken. Kögel-Knabner sei eine "Schrittmacherin im Umweltschutz", die Zukunftslösungen für die enormen ökologischen Herausforderungen der Gegenwart geliefert habe, sagt Bonde. Am 27. Oktober wird Ingrid Kögel-Knabner in Mannheim der Deutsche Umweltpreis von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.
Erforschung des Kohlenstoffspeichers Boden
Ein Meilenstein in Kögel-Knabners Forschung sind ihre Erkenntnisse zur Speicherung von Kohlenstoff im Boden. Kohlenstoffdioxid wird von Pflanzen aufgenommen und durch verschiedene Mechanismen als Kohlenstoff in organischen Verbindungen im Boden gebunden. "Böden sind wichtig, um das CO2 aus der Atmosphäre zu holen", sagt Kögel-Knabner. Die Funktion der Böden spiele damit eine große Rolle für das Klima - und den Verlauf des Klimawandels. Allerdings geben die Böden das CO2 auch wieder frei, wenn die Pflanzen absterben und Mikroorganismen sie zersetzen. Kögel-Knabner hat die Mechanismen erforscht, die den in den Pflanzenresten gebundenen Kohlenstoff im Boden halten. "Damit hat ihre Forschungsarbeit ein völlig neues Verständnis für die Speicher- und Aufnahmekapazität von Böden geschaffen", sagt Bonde. "Sie hat Antworten auf die Frage gefunden, auf welchen Böden eine Kohlenstoffspeicherung nachhaltig möglich ist."
Vorsorge gegen unerwünschte Veränderungen des Bodens
Böden sind der Lebensraum für Pflanzen, Tiere und für Organismen wie Bakterien oder Pilze. Kögel-Knabners Forschungsarbeit zeigt, wie wichtig es ist, die Böden als Grundlage der Biodiversität zu schützen. Ihre Erkenntnisse erlaubten es, Umweltveränderungen im Boden zu überwachen, frühzeitig zu erkennen und so auch Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Mithilfe neuer Technologien und hochsensibler Messgeräte habe Kögel-Knabner "Licht ins Erddunkel gebracht und den Boden-Nanokosmos sichtbar gemacht", sagt Bonde. Sie habe dazu beigetragen, dass die deutsche Bodenkunde führend auf dem Forschungsfeld sei.
Mehr Informationen:
Der Deutsche Umweltpreis ehrt Leistungen, die eine Vorbildfunktion besitzen und einen Nachahmungseffekt erzielen. Ausgezeichnete Leistungen tragen dazu bei, Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien zu entschärfen. Er ist mit einem Preisgeld von 500.000 Euro der höchstdotierte Umweltpreis Europas.
Ingrid Kögel-Knabner ist seit 1995 Professorin für Bodenkunde an der TUM und Mitglied zahlreicher Wissenschaftsakademien. Zudem war sie Mitglied des Bioökonomierats der Bundesregierung, bis dieser seine Arbeit kürzlich einstellte. Sie wird regelmäßig in der Liste der "Highly Cited Researchers" geführt und zählt damit zu den weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Kögel-Knabner ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland und des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst. 2015 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität für Bodenkultur in Wien.
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Kontakt:
Prof. Dr. Ingrid Kögel-Knabner
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Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Lehrstuhl für Bodenkunde
Tel: +49 (8161) 71 - 5174
koegel@wzw.tum.de
Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 550 Professorinnen und Professoren, 41.000 Studierenden sowie 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.