Technische Universität München
Eine Generation von Nichtschwimmern? Projekt der Angewandten Sportwissenschaft soll helfen, Corona-bedingte Defizite im Schwimmunterricht auszugleichen
TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
Corporate Communications Center
Tel.: +49 89 289 10510 - E-Mail: presse@tum.de
Dieser Text im Web: https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/37015
Bildmaterial mit hoher Auflösung: https://mediatum.ub.tum.de/1633042
PRESSEMITTEILUNG
Studierende unterstützen Schwimmunterricht
Projekt der Angewandten Sportwissenschaft soll helfen, Defizite auszugleichen
Immer mehr Kinder können nicht schwimmen. Verschärft hat die Lage zusätzlich, dass aufgrund der Corona-Pandemie Hundertausende Kinder keine Schwimmkurse besuchen konnten. In Bayern ging entsprechend die Zahl der Schwimmprüfungen um 70 Prozent zurück. In einem Pilotprojekt der Betriebseinheit Angewandte Sportwissenschaft der Technischen Universität München wurden nun Studierende dazu ausgebildet, den Schwimmunterricht in Grundschulen zu unterstützen.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte von den Vereinen, den (Schwimm-)Schulen und sonstigen Institutionen wie der Wasserwacht oder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) lange Zeit kein Schwimmunterricht angeboten werden. Davon betroffen sind insbesondere Kinder im Grundschulalter.
Die DLRG schätzt, dass allein in Bayern aufgrund der Pandemie mehr als 100.000 Kinder keine Schwimmkurse besuchen konnten. Entsprechend ging die Zahl der Schwimmprüfungen um 70 Prozent zurück. Verantwortliche befürchten nun, dass eine ganze Generation von Nichtschwimmern heranwächst.
Studierende unterstützen Schwimmunterricht
Dieser Entwicklung will nun die Betriebseinheit Angewandte Sportwissenschaft um Dr. Christine Hoffmann, Mitarbeiterin im Fachbereich Schwimmen, mit dem Pilotprojekt „Studierende unterstützen Schwimmunterricht“, kurz „SuSu“, entgegenwirken.
Ziel von „SuSu“ ist es, die fehlende Ausbildung des vergangenen Jahres auszugleichen. Das Projekt wird in Unterstützung mit der Regierung von Oberbayern, dem Schulamt München sowie der Fachberatung Sport für die Münchner Grundschulen im Schulamt München durchgeführt. Grundsätzlich ist die Idee natürlich auf alle Regionen übertragbar, in denen geeignete Institutionen zur Verfügung stehen.
Angebot trifft auf hohe Nachfrage
„Die Nachfrage seitens der Schulen nach unserem kostenfreien Angebot war enorm“, so Dr. Hoffmann. „Mit so vielen Anfragen hatten wir gar nicht gerechnet. Aber daran sieht man sehr gut, wie hoch derzeit der Bedarf an qualifiziertem Schwimmunterricht und an ausgebildetem Personal ist.“
Ab November 2021 werden nun zunächst 15 Studierende des Sport-Lehramts in insgesamt 30 Grundschulklassen geschickt, um dort Sportlehrkräfte beim Schwimmunterricht zu unterstützen.
Insbesondere solche Lehrerinnen und Lehrer, die alleine rund 20 bis 30 Kinder unterrichten müssen, sollen eine qualifizierte Hilfe an die Seite gestellt bekommen. Dies soll eine Unterteilung der Schülerinnen und Schüler in unterschiedliche Leistungsklassen und damit eine individuellere Betreuung von Anfängern ermöglichen.
Speziell ausgebildet in Rettungs- und Anfängerschwimmen
„Wir haben die 15 Studierenden in den vergangenen Wochen in Rettungs- und Anfängerschwimmen ausgebildet, insofern sind sie bestens darauf vorbereitet, um dann nach den Herbstferien an Grundschulen in und um München zu gehen“, sagt Dr. Hoffmann.
„Wir wollen damit vor allem den Klassen helfen, in denen der Schwimmunterricht von Lehrkräften alleine durchgeführt wird, die besonders viele Nichtschwimmer oder möglicherweise auch besondere Kinder mit Handicaps oder anderen Beeinträchtigungen in der Klasse haben“, ergänzt Dr. Hoffmann.
Bildmaterial mit hoher Auflösung:
https://mediatum.ub.tum.de/1633042
Kontakt:
Dr. Christine Hoffmann
Technische Universität München
Angewandte Sportwissenschaft
Connollystr. 32, 80809 München
Tel.: 089 289 24672 – E-Mail: susu@sg.tum.de
Web: https://www.sg.tum.de/be/tum-bewegt/studierende-unterstuetzen-schwimmunterricht/
Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 48.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.