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Technische Universität München

Einladung: 22. März 2022: Online-Vortrag zur Bedeutung von Bor, Arsen und anderen Halbmetallen für die Landwirtschaft

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

Corporate Communications Center

Tel.: +49 08161 71 5403 - E-Mail: presse@tum.de - Web: www.tum.de

Dieser Text im Web: https://www.tum.de/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/37249

Bildmaterial: https://mediatum.ub.tum.de/1650243

PRESSEMITTEILUNG UND EINLADUNG FÜR DIE PRESSE

Nährstoffe oder Gift?

Vortrag zur Bedeutung von Bor, Arsen und anderen Halbmetallen für die Landwirtschaft

Das Halbmetall Bor ist ein essentielles Mikroelement für Pflanzen. Es ist für die Festigkeit pflanzlicher Zellwände und eine Vielzahl von Transportprozessen, beispielsweise von Wasser und Wachstumshormonen, innerhalb der Pflanze zuständig. Welche Auswirkungen ein Bor-Mangel für die Pflanzen haben kann und wie Ertragsverluste verhindert werden können, erklärt Prof. Gerd Patrick Bienert, Professor für Crop Physiology an der Technischen Universität München (TUM), am Dienstag, 22. März 2022, beim Online-Vortrag der Vortragsreihe TUM@Freising.

Zuckerrübe, Raps und Mais brauchen besonders viel Bor. Ein gut funktionierender Energiestoffwechsel, die Fruchtbarkeit der Blüten, das Wurzelwachstum und eine hohe Stresstoleranz in unseren Nutzpflanzen sind von einer ausreichenden Borzufuhr abhängig. Werden Pflanzen nicht genug damit versorgt, drohen Herz- oder Trockenfäule und ein stark funktionell beeinträchtigtes Wurzelsystem. Auch die Fruchtbildung und die Erträge gehen deutlich zurück.

Klimabedingungen erzeugen Bor-Mangel

Obwohl moderne Düngemethoden angewendet werden, kann es zu Bor-Mangel in der landwirtschaftlichen Pflanzenproduktion kommen, was Ertragsverluste zur Folge hat. Grund dafür ist das Klima. „Die Erfahrungen der letzten Jahre bestätigen, dass auf niederschlagsreiche Winter häufig anhaltende Trockenperioden im Frühjahr folgen. Diese Wetterabfolge macht die Wasser- und Nährstoffakquirierung für Pflanzen wie Winterraps, Mais oder Zuckerrübe zu einer Herausforderung mit potentiell folgenschweren Konsequenzen für den Ertrag“, erklärt Prof. Gerd Patrick Bienert.

Mobile Nährstoffe wie Bor aber auch Nitrat und Sulfat werden bis zum Frühjahr ausgewaschen und können bei anschließenden Trockenperioden die Pflanzenwurzeln auf Grund des ausbleibenden Bodenwasserflusses nicht mehr erreichen.

Grundlagen des pflanzlichen Bor-Haushaltes verstehen

Der daraus entstehende Bormangel führt dazu, dass die Wurzeln langsamer wachsen und das Leitgewebe, das innerhalb der Pflanze Wasser und Nährstoffe verteilt, zerstört wird. Damit beginnt eine Abwärtsspirale: Die Wurzeln nehmen zu wenig Wasser auf und durch das geschädigte Leitgewebe wird dieses Wasser nicht mehr gut genug innerhalb der Pflanze verteilt.

Ziel der Forschung der Arbeitsgruppe von Prof. Bienert an der TUM School of Life Sciences ist es daher, die genetischen und molekularen Grundlagen und Steuerungsmechanismen des pflanzlichen Bor-Haushaltes besser zu verstehen.

Vortragstermin: Dienstag, 22. März 2022, 19.00 Uhr

In seinem Vortrag wird Prof. Bienert auch darauf eingehen, wie anhand der Erkenntnisse zu Halbmetallen wie Bor zukünftig gezielt Sorten gezüchtet werden könnten, die besser mit Wasserknappheit oder Trockenstress zurechtkommen und höhere Erträge erzielen.

Nach dem Vortrag via Zoom (Zugangsdaten unter: https://www.wzw.tum.de/index.php?id=10) sind alle Interessierten eingeladen, ihre Fragen über die Chatfunktion per Zoom an den Referenten zu stellen. Moderiert wird die Fragerunde von Philipp Benz, Professor für Pilzbiotechnologie in der Holzwissenschaft.

Mehr Informationen:

Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Bei Fragen zur Veranstaltung schreiben Sie gerne eine E-Mail an vortragsreihe.freising[at]ls.tum.de oder rufen Sie an unter 08161/71 3258.

Über den Referenten:

Die Hauptinteressen von Prof. Bienert liegen in der Aufklärung von Effizienzmechanismen, Funktionen und Transportwegen von Metalloiden und Wasser in Kulturpflanzen sowie deren Anpassungsreaktionen an Überangebots- oder Mangel-Bedingungen. Die Forschung soll Grundlagenwissen generieren, welches erlaubt, biotechnologische und landwirtschaftliche Qualitäts- und Ertragsmerkmale zu optimieren. Prof. Bienert verfolgt dies mit detaillierten molekularen, genetischen und physiologischen Ansätzen, um zu einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion und einer gesunden Ernährung beizutragen.

Prof. Bienert studierte Biologie an den Universitäten Würzburg und Darmstadt. Darauf folgte die Promotionszeit bei Prof. Schjoerring an der Universität Kopenhagen und eine Forschungsphase im Labor von Prof. Chaumont an der Universität UCLouvain. 2013 wurde er durch das Emmy Noether Programm der DFG gefördert und leitete eine unabhängige Arbeitsgruppe am Leibniz Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben. Von dort wurde er 2020 auf die Professur für Crop Physiology an die TUM berufen.

Über die Reihe:

Die Vortragsreihe „TUM@Freising – Wissenschaft erklärt für alle“ wird von der Technischen Universität München gemeinsam mit der Stadt Freising organisiert. In regelmäßigen Abständen stellt die TUM School of Life Sciences ihre Forschung in Form eines für Laien interessanten Vortrags vor. Eine anschließende Diskussion mit dem Publikum ist nach jedem Vortrag ausdrücklich erwünscht. Die Vortragsreihe soll Bürgerinnen und Bürger einen direkten Zugang zur wissenschaftlichen Arbeit am Campus Weihenstephan ermöglichen und bietet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern öffentlichen Input für ihre Forschungsarbeiten.

Hochauflösende Bilder: https://mediatum.ub.tum.de/1650243

Kontakt:

Prof. Dr. Gerd Patrick Bienert

TUM School of Life Sciences

Department of Crop Physiology

E-Mail: patrick.bienert[at]tum.de

Tel.: 08161.71.3961

Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 48.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. www.tum.de


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