Technische Universität München
TUM-Ausgründung startet seine erste Rakete
TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN
PRESSEMITTEILUNG
Erfolg für Innovationsökosystem in Luft- und Raumfahrt
TUM-Ausgründung startet seine erste Rakete
Isar Aerospace, eine Ausgründung der Technischen Universität München (TUM), hat den ersten Testflug seiner Rakete absolviert – und damit auch den ersten Start einer Rakete, die Lasten in den Orbit transportieren soll, von Westeuropa aus. Mit dem System sollen künftig kleine und mittelgroße Satelliten ins All gebracht werden, die für zahlreiche Zukunftstechnologien entscheidend sind. Die Start-up-Gründung durch drei Absolventen wurde an der TUM intensiv gefördert.
Ob Kommunikationsnetze, autonomes Fahren oder digitale Landwirtschaft: Für dutzende neue Technologien werden Satelliten für die Datenübertragung benötigt. Dafür wollen Unternehmen und Staaten ganze Schwärme von Satelliten ins All schießen. Diese sind vergleichsweise klein und sollen sich in niedrigen Erdumlaufbahnen bewegen. Doch die vorhandenen Raketen, die Satelliten in den Orbit bringen, waren auf deutlich größere Frachten ausgerichtet.
Die TUM-Ausgründung Isar Aerospace hat deshalb eine 28 Meter lange Trägerrakete entwickelt, die auf kleine und mittelgroße Satelliten maßgeschneidert ist. Heute hat das Unternehmen sie vom norwegischen Weltraumbahnhof Andøya erstmals Richtung All geschossen. Nach dem erfolgreichen Start absolvierte sie einen kurzen Flug, bevor sie abstürzte. Dies ist bei Raketentests üblich, die zunächst dazu dienen, Daten und Erfahrungen zu sammeln.
Der Testflug war der erste Start einer Trägerrakete in Richtung Orbit von Westeuropa aus. Die größeren europäischen „Ariane“-Raketen werden aus Französisch-Guayana in Südamerika ins All gebracht. Der Aufbau einer europäischen Raumfahrt-Infrastruktur gilt heute nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus geopolitischen Gründen als bedeutend.
Ursprung in der studentischen Forschungsgruppe WARR
Die Unternehmensgründer Daniel Metzler, Josef Fleischmann und Markus Brandl haben an der TUM Luft- und Raumfahrt studiert. Erste Prototypen bauten sie nach der Firmengründung 2018 in der Hightech-Werkstatt MakerSpace von UnternehmerTUM, dem Zentrum für Innovation und Gründung an der TUM. Dort wurden sie auch im XPRENEURS-Inkubator gefördert. Unternehmertum Venture Capital Partners investierte neben mehreren anderen Investorinnen und Investoren in das Start-up. In den bisherigen Finanzierungsrunden hat Isar Aerospace mehr als 400 Millionen Euro Kapital eingeworben. Das Unternehmen hat seinen Firmensitz in Ottobrunn nahe dem TUM-Department Aerospace and Geodesy.
„Das ist ein großartiger Erfolg für unsere Alumni und auch ein weiterer Beweis der Leistungsfähigkeit unseres unternehmerischen Ökosystems“, sagt TUM-Präsident Thomas F. Hofmann. „Isar Aerospace hatte seinen Anfang an der TUM, die Gründer arbeiteten bereits in der studentischen Forschungsgruppe WARR an Raketentriebwerken und wurden auch bei den ersten Schritten des Wachstums durch uns begleitet und gefördert. Und nun hat das Unternehmen mit dem Erstflug seiner Weltraumrakete einen riesigen Schritt gemacht. Ich gratuliere zu dieser Meisterleistung und bin stolz, dass wir als Universität dazu beigetragen haben.“
Weitere Informationen:
Das Innovationsökosystem mit der TUM im Mittelpunkt gilt als einer der erfolgreichsten Deeptech-Hubs in Europa. Seine besonderen Stärken sind sein starkes, vielfältiges Netzwerk und die äußerst spezifische Förderung. In Initiativen und Co-Labs arbeiten Start-ups mit etablierten Unternehmen, Fachleuten, Investorinnen und Investoren und Verwaltung an Innovationen. TUM und UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, unterstützen Gründungsteams mit Programmen, die exakt auf die einzelnen Phasen der Gründung und die Teams zugeschnitten sind. Auf zwölf Technologiefeldern bieten die TUM Venture Labs eine unmittelbare Anbindung an die Spitzenforschung, technische Infrastruktur und Marktexpertise. Zuletzt wurden in einem Jahr mehr als 100 Unternehmen an der TUM gegründet und mehr als 1.100 Start-up-Teams von UnternehmerTUM und den Venture Labs unterstützt. UnternehmerTUM, das mit einem eigenen Venture-Capital-Fonds investiert, wurde von der Financial Times zwei Mal zu Europas bestem Gründungszentrum gewählt.
https://www.tum.de/innovation/entrepreneurship
Als Expertin für Raketentechnologie, nachhaltige Raumfahrt und Raumfahrtpolitik steht Ihnen Prof. Chiara Manfletti vom Lehrstuhl für Raumfahrtmobilität und -antriebe der TUM für Interviews zur Verfügung.
Kontakt:
Tel.: +49 152 52334244
chiara.manfletti@tum.de
TUM-Department Aerospace and Geodesy: https://www.asg.ed.tum.de
Kontakt im TUM Corporate Communications Center:
Klaus Becker
Pressereferent
Tel.: +49 89 289 22798
klaus.becker@tum.de
Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 700 Professuren, 53.000 Studierenden und 12.000 Mitarbeitenden eine der weltweit stärksten Universitäten in Forschung, Lehre und Innovation. Ihr Fächerspektrum umfasst Informatik, Ingenieur-, Natur- und Lebenswissenschaften, Medizin, Mathematik sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Sie handelt als unternehmerische Universität und sieht sich als Tauschplatz des Wissens, offen für die Gesellschaft. An der TUM werden jährlich mehr als 70 Start-ups gegründet, im Hightech-Ökosystem München ist sie eine zentrale Akteurin. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Büros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinderinnen und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings wird sie regelmäßig als beste Universität in der Europäischen Union genannt.