Mangelware Gebrauchtwagen - Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für den Autoverkauf?
Münster (ots)
Der Automarkt spielt verrückt: Während Autohersteller mit Materialmangel und Lieferengpässen zu kämpfen haben, erfährt der Gebrauchtwagenmarkt einen regelrechten Boom. Die Preise für manche Gebrauchtwagen liegen teilweise sogar höher als bei Neuwagen. Dennoch steigt die Nachfrage weiterhin - und das Angebot wird immer knapper.
"Die aktuelle Lage wird wahrscheinlich sogar noch schlimmer und wird sich so schnell nicht beruhigen", so Sascha Röwekamp, Experte für den Automarkt. Doch ist jetzt auch der richtige Zeitpunkt, seinen Gebrauchtwagen zu verkaufen? Im Gastbeitrag gibt der Experte darauf eine Antwort und verrät außerdem, wie sich die Situation am Automarkt weiter entwickeln wird.
Wenig Auswahl und hohe Preise: Warum es aktuell kaum Aussicht auf Veränderung gibt
Weil Autokäufer aufgrund des Rohstoffmangels sehr lange auf ihren Neuwagen warten müssen, greifen sie verstärkt zum Gebrauchtwagen. So wird das Angebot immer knapper - und die Preise für Gebrauchtwagen immer höher. Hinzu kommt, dass Hersteller jährlich mehr Elektroautos produzieren müssen, um die Klimaziele zu erreichen - dabei sind ihre Kapazitätsgrenzen ohnehin erreicht. Weil die Nachfrage zusätzlich weiter steigt, wird sich die Situation tendenziell eher verschlechtern.
Darum kosten Gebrauchtwagen jetzt teilweise mehr als Neuwagen
Bei Neuwagen ist der Händler an die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers gebunden. Der Gebrauchtwagenhändler hingegen passt die Preisfindung an die aktuelle Wirtschaftslage an. So findet in Bezug auf den Maximalpreis eine individuelle Preisfindung durch den Händler statt, die sich nach Angebot und Nachfrage richtet. Aktuell liegen diese teilweise sogar bei Jahreswagen über der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers für Neuwagen - bis zu zehn oder 20 Prozent über dem Listenpreis. Das ist unter anderem vermehrt zum Beispiel bei der Mercedes-Benz G-Klasse zu sehen, aber auch bei vielen anderen Modellen.
Viele Verkäufer verlassen die Branche - Mythos oder Wahrheit?
In der Autobranche kursiert der Mythos, dass es aufgrund der Digitalisierung und automatisierter Vertriebsmodelle bald keine Verkäufer mehr brauchen wird. Dabei sind viele Verkäufer ohnehin aufgrund der ambivalenten Situation am Markt verunsichert - und wechseln daher die Branche. Es gibt mittlerweile sogar Headhunter, die auf Autohäuser spezialisiert sind. Für zukunftsträchtige Autohäuser, die Mitarbeiter binden und Kunden in den Fokus stellen, gibt es aber definitiv Hoffnung, auch weiterhin am Markt zu bestehen.
Das bedeutet die bisherige Entwicklung für den Autohandel - und warum jetzt ein guter Zeitpunkt ist, sein Auto zu verkaufen
Gerade in den letzten Jahren sind die Erträge vieler Autohäuser im Vergleich zu den Kosten sehr gering gewesen. Für Gebrauchtwagenhändler bringt die Entwicklung also auch etwas Positives mit: hohe Erträge. Zugleich kämpfen sie aber auch mit der Angebotsknappheit. Für viele Händler wird die Lage immer anspruchsvoller. Dieses Dilemma gilt jedoch nicht für Endverbraucher, die ihr Auto verkaufen wollen - sie haben jetzt die Gelegenheit, ihren Gebrauchtwagen zum Bestpreis zu verkaufen und dennoch flexibel zu bleiben - beispielsweise durch neue Abo-Modelle oder attraktive Leasingangebote.
Über Sascha Röwekamp:
Sascha Röwekamp ist Experte in der Automobilbranche und hat sich mit der RWKMP-Agentur auf die unternehmerische Beratung von markengebundenen Autohäusern, Autoherstellern und Dienstleistern spezialisiert. Mit innovativen analogen und digitalen Strategien verhilft er Autohäusern zu mehr Kunden und hilft ihnen so, auch im digitalen Zeitalter weiterhin am Markt zu bestehen. Mehr Informationen unter: https://rwkmp.de/
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