VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Nanoworld 2000
Vom Kleinen zu großen Anwendungen
Gemeinschaftsstand auf der Hannover-Industriemesse
Düsseldorf (ots)
Durch Nanotechnologie lassen sich Atome und Moleküle fast nach Belieben anordnen. So hergestellte Oberflächenstrukturen verändern die Eigenschaften von Materialien und ermöglichen entsprechende Produkte. Kurz vor der Marktreife stehen heute zum Beispiel nicht verkalkende Wasserkocher, Autolacke mit außerordentlicher Oberflächenhärte sowie kratzfeste Kunststofffenster.
Die Nanotechnologie (ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter) "wird erst in den nächsten Jahrzehnten ihre volle Breite entfalten", urteilt Dr.-Ing. Dirk Vollmerhaus, Leiter Technologie bei der Henkel KGaA, Düsseldorf. Dennoch erwarte man schon im Jahr 2001 einen weltweiten Umsatz von mehr als 50 Milliarden Euro (rund 100 Milliarden Mark). Damit Deutschland im Wettlauf mit Japan und den USA mithalten kann, betreut das VDI-Technologiezentrum (VDI-TZ), Düsseldorf, für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur Nanotechnologie. Und nach Abschluss der Projekte kümmert sich das VDI-TZ um den Technologietransfer, "um durch eine effiziente Ergebnisverwertung und eine gute Marktpenetration den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken", betont Dr. Ralph Jürgen Peters, Geschäftsführer des VDI-TZ.
Die BMBF-Projektförderung im Bereich der Nanotechnologie beträgt bis zum heutigen Tage mehr als 150 Millionen Mark. Davon wurden mehr als 100 Millionen Mark im Rahmen der Projektträgerschaft durch das VDI-TZ vergeben.
Unter der Projektträgerschaft des VDI-TZ wurden sechs Kompetenzzentren zur Nanotechnologie eingerichtet - dezentrale Netze mit jeweils mehr als 50 Partnern aus Forschung und Industrie. Diese werden auf der diesjährigen Hannover-Industriemesse an dem Gemeinschaftsstand Nanoworld 2000 in Halle 18 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die zugehörigen Themenbereiche sind: Nanomaterialien, ultradünne funktionale Schichten, ultrapräzise Oberflächenbearbeitung, laterale Strukturen, Nanostrukturen in der Optoelektronik sowie Nanoanalytik.
Die Nanotechnologie befördert auch das Entwickeln von hochpräzisen Testsystemen, da die zu untersuchenden Objekte ständig kleiner und die Messaufgaben zunehmend komplexer werden. Die hohen Anforderungen erfüllt die 1986 mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Rastersondenmikroskopie. Dabei wird eine Oberfläche mit einer Sonde abgerastert - und so Strukturen und deren Eigenschaften erfasst. "Die Nanotechnologie ist bereits fester Bestandteil der modernen Produktion, sowohl in den Herstellungsprozessen als auch in deren Qualitätssicherung", resümiert Dr. Ralf Tillmann, Europäischer Leiter Applikation und Service, Veeco Metrology Group, Mannheim.
Neben der Entwicklung nanostrukturierter Werkstoffe mit verbesserten oder völlig neuen Eigenschaften sei die "Konzeption elektronisch oder magnetisch funktionaler Bauelemente für moderne Informationstechnologien sicherlich am weitesten fortgeschritten", weiß Prof. Uwe Hartmann von der Universität des Saarlandes, Saarbrücken. Er stellt die Frage: "Wann revolutionieren Nanobauelemente die Informationstechnologie?"
"Nach allem, was man bislang absehen kann, wird es wohl eher eine stille Revolution werden", urteilt Prof. Hartmann.
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