VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Industrielle Bildverarbeitung: Erstellung eines Lasten- und Pflichtenhefts
Industrielle Fertigungsprozesse zeichnen sich durch eine ständig fortschreitende Automatisierung und immer höhere Anforderungen an die Fertigungsqualität aus. Dies wird durch den Einsatz der Bildverarbeitung (BV) in vielen Fällen erst ermöglicht. Die hergestellten Produkte müssen zuverlässig, objektiv, möglichst vollautomatisch und in Bezug auf definierte Produkt- und Qualitätsvorgaben überwacht werden. Hier ist die industrielle Bildverarbeitung mit ihren Methoden und Verfahren zur Fertigungsautomatisierung, zur automatischen Sichtprüfung und zur berührungslosen Messtechnik ein wichtiger Bestandteil.
Die bewährte Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 zur Kommunikation zwischen Anbietern und Anwendern wurde präzisiert und erweitert.
Sie gibt Hinweise für die Erstellung eines Lastenhefts für industrielle Bildverarbeitungssysteme und unterstützt damit die Kommunikation zwischen Anbietern von Bildverarbeitungssystemen und Anwendern in der Projektphase. Besonders hervorgehoben wird die Darstellung und Beschreibung von Einflussfaktoren sowie deren Auswirkungen. Die Projektpartner werden damit in die Lage versetzt, Einflussfaktoren während der Planung frühzeitig zu identifizieren und gemeinsam optimierte Lösungen zu erarbeiten, die entsprechend im Pflichtenheft festgehalten werden.
„In der Kommunikation zwischen Anbietern und Nutzern von Bildverarbeitungssystemen, insbesondere zur Erstellung eines Lasten- und Pflichtenhefts, ist die Richtlinie VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 eine wertvolle Grundlage. Je klarer und eindeutiger in einem Projekt Rahmenbedingungen und Anforderungen spezifiziert werden, desto geringer das Projektrisiko für beide Seiten“, sagt Dr. Heiko Frohn, CTO der VITRONIC Dr.-Ing. Stein GmbH. „Ich kenne in diesem Kontext keine vergleichbare offen zugängliche und breit akzeptierte Vorlage.“
Die VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 bindet nun die Richtlinien zur Abnahme eines Bildverarbeitungssystems (Blatt 3) und zur Prüfung der Klassifikationsleistung (Blatt 3.1) mit ein und fragt die erforderlichen Rahmenbedingungen ab, um das Vorgehen bei der Abnahme und der Leistungsbewertung für beide Seiten transparent festzulegen und praktikabel umzusetzen. Dabei greift die Richtlinie konsequent auf die 2023 in VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 1 präzisierte Terminologie der industriellen Bildverarbeitung zurück. Mit der erfolgreichen Abnahme eines Bildverarbeitungssystems beginnt erst der produktive Teil in dessen Lebenszyklus. Die Richtlinie liefert nun weitere Stichpunkte, um die Anforderungen an das System im Betrieb hinsichtlich Gestaltung, Dokumentation, Bedienung, Wartung, Service und Flexibilität bei neuen Aufgabenstellungen möglichst umfassend zu spezifizieren.
Die VDI/VDE/VDMA 2632 Blatt 2 „Industrielle Bildverarbeitung – Erstellung eines Lastenhefts und eines Pflichtenhefts“ ist im November 2024 erscheinen und kann für 83,90 € bei DIN Media bestellt werden.
VDI-Mitglieder erhalten 10 Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien.
Fachlicher Ansprechpartner im VDI:
Dr.-Ing. Erik Marquardt
VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA)
E-Mail: marquardt@vdi.de
Fachlicher Ansprechpartner im VDMA:
Suprateek Banerjee
VDMA Robotik + Automation
E-Mail: suprateek.banerjee@vdma.org
VDI als Gestalter der Zukunft
Mit unserer Community und unseren rund 130.000 Mitgliedern setzen wir, der VDI e.V., Impulse für die Zukunft und bilden ein einzigartiges multidisziplinäres Netzwerk, das richtungweisende Entwicklungen mitgestaltet und prägt. Als bedeutender deutscher technischer Regelsetzer bündeln wir Kompetenzen, um die Welt von morgen zu gestalten. und leisten einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt und Wohlstand zu sichern. Mit Deutschlands größter Community für Ingenieurinnen und Ingenieure, unseren Mitgliedern und unseren umfangreichen Angeboten, schaffen wir das Zuhause aller technisch inspirierten Menschen. Dabei sind wir bundesweit, auf regionaler und lokaler Ebene in Landesverbänden und Bezirksvereinen aktiv. Das Fundament unserer täglichen Arbeit bilden unsere rund 10.000 ehrenamtlichen Expertinnen und Experten, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen.
Über VDMA Machine Vision
Der VDMA vertritt 3600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung und Mittelstand. Die Unternehmen beschäftigen insgesamt rund 3 Millionen Menschen in der EU-27, davon mehr als 1,2 Millionen allein in Deutschland. Damit ist der Maschinen- und Anlagenbau unter den Investitionsgüterindustrien der größte Arbeitgeber, sowohl in der EU-27 als auch in Deutschland. Er steht in der Europäischen Union für ein Umsatzvolumen von geschätzt rund 910 Milliarden Euro. Rund 80 Prozent der in der EU verkauften Maschinen stammen aus einer Fertigungsstätte im Binnenmarkt.
Als Teil des VDMA Fachverbandes Robotik + Automation hat VDMA Machine Vision mehr als 130 Mitglieder: Anbieter von Bildverarbeitungssystemen und -komponenten sowie Integratoren. Ziel dieser industriegetriebenen Plattform ist es, die Bildverarbeitungsindustrie durch ein breites Spektrum von Aktivitäten und Dienstleistungen zu unterstützen. Arbeitsschwerpunkte sind statistische Analysen und die jährliche Marktbefragung Machine Vision, Standardisierungsaktivitäten, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Messepolitik sowie Networking-Veranstaltungen. Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.vdma.org/machine-vision
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