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VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.

3-Punkte zur Förderung des Technikstandorts

Frankfurt/Mannheim (ots)

- Neuer VDI-Präsident Braun stellt 3-Punkte-Programm vor
   - Künftige Berücksichtigung der Kernkraft im Energiemix
   - Zuwanderung und Technikunterricht gegen Ingenieurmangel
Anlässlich des 23. Deutschen Ingenieurtags stellte der neu 
amtierende und frisch gewählte VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun 
heute in Frankfurt sein 3-Punkte-Programm zur Verbesserung des 
Technologiestandorts Deutschland vor. Wesentliche Punkte sind die 
Beibehaltung der Kernenergie im zukünftigen Energiemix, die 
Bekämpfung des Ingenieurmangels und die Integration des Fachs Technik
in der Schule, um nachfolgende Generationen besser auf die Zukunft 
vorzubereiten.
1. Ausgewogener Energiemix braucht länger Kernenergie
Zur Förderung des Klimaschutzes und dem Vorantreiben einer 
sicheren und CO2-armen Energieversorgung sieht Braun momentan nur 
einen Weg: "Wir müssen den Ausstieg aus dem Ausstieg offen 
diskutieren. Die vorhandenen Kernkraftwerksleistungen müssen auch in 
absehbarer Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung 
leisten. Wir betreiben die Kernkraftwerke mit den vermutlich höchsten
Sicherheitsstandards, aber auch die effizientesten Kraftwerke und die
besten Windenergieanlagen. Regenerative Energiearten müssen 
weiterentwickelt werden, denn für einen ausgewogenen Energiemix 
brauchen wir den technologischen Vorsprung und sollten diesen auch 
ausbauen", so der neue VDI-Präsident.
2. Ingenieurmangel über qualifizierte Zuwanderung mildern
Nicht hinnehmbar seien laut Braun die rund 3,5 Milliarden Euro an 
entgangener Wertschöpfung auf Grund der rund 50.000 nicht besetzten 
Ingenieurstellen im vergangenen Jahr. "Durch die attraktivere 
Gestaltung des deutschen Arbeitsmarktes können wir mittelfristig auch
wieder für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland interessant sein 
und dem akuten Personalmangel entgegenwirken." Noch immer sind die 
Hürden für ausländische Arbeitnehmer, insbesondere auch für 
ausländische Existenzgründer, erschreckend hoch.
Zudem sei die seit Jahren anhaltende Quote von zehn Prozent Frauen
im Ingenieurberuf "beschämend". "Kein vergleichbares Land hat mit 
zehn Prozent eine so geringe Ingenieurinnenquote wie wir. Die 
Konsequenz: Wir brauchen dringend angepasste Studiengänge und 
familienfreundlichere Arbeitsbedingungen", forderte Braun zum Handeln
auf.
Schließlich müsse auch über bessere und schnellere Integration von
älteren arbeitslosen Ingenieuren in den Arbeitsmarkt durch 
reintegrative Maßnahmen diskutiert werden. "Gerade die Kombination 
aus jungen Berufseinsteigern und erfahrenen Mitarbeitern ist häufig 
ein Erfolgsmodell", erklärte Braun.
3. Technische Bildung in Deutschland "stiefmütterlich"
"Vorschulische und schulische Bildung sind im weltweiten Vergleich
nur mittelmäßig. Eine Industrienation wie Deutschland kann es sich 
nicht leisten, dieses Thema so stiefmütterlich zu behandeln", 
bewertete der neue VDI-Präsident das deutsche Bildungssystem mit 
Blick auf die Vermittlung von technischen und naturwissenschaftlichen
Zusammenhängen. Braun forderte die Bildungspolitiker dazu auf, 
endlich das Unterrichtsfach Technik als Pflichtfach an allgemein 
bildenden Schulen einzuführen: "Ein fester Bestandteil der 
Unterrichtszeit muss den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern 
gewidmet werden, um unserer Jugend "Technik" als wesentlichen Teil 
unseres Lebens und unserer Kultur näher zu bringen." Eine frühe 
technisch angereicherte Ausbildung leiste neben der Vermittlung von 
Fähigkeiten und Methoden aber auch eine bessere Berufsorientierung in
einer durch Technik geprägten Umwelt.
Außerdem setze sich der VDI dafür ein, die vorschulische Bildung 
verpflichtend zu machen sowie die Lehrpläne der Hochschulen im Rahmen
der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge zu modernisieren 
und an die Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen.
Ihre Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
Michael Schwartz, Sven Renkel
Tel.:    +49 (0) 211 62 14-2 75 / 2 76 
Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56 
E-Mail:   presse@vdi.de

Original-Content von: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V., übermittelt durch news aktuell

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