Wincent Weiss verabschiedet sich von toxischen Freunden, zeigt sein Büffel-Tattoo und ruft zu mehr „Spontanität und Leichtsinn“ im Alltag auf!
Wincent Weiss verabschiedet sich von toxischen Freunden, zeigt sein Büffel-Tattoo und ruft zu mehr „Spontanität und Leichtsinn“ im Alltag auf!
Ludwigshafen, den 25. Mai 2023. Wincent Weiss bringt sein neues Album „irgendwo ankommen“ zum Interview mit. Er ist zu Gast bei Miriam Audrey Hannah in der RPR1-„Music Made in Germany“-Show, die Initiative für die Künstler:innen in Deutschland. Gut gelaunt tut er alles, um seinem Image als unkomplizierter, erfolgreicher Musiker und Frauenschwarm gerecht zu werden – und zieht sogar die Hosen runter! Dass er sehr spontan ist und oft unüberlegte Dinge tut, stellte Vincent Weiss direkt nach dieser eigenen Feststellung unter Beweis, als er der Moderatorin der Radioshow, Miriam Audrey Hannah, seine Tattoos zeigen möchte. „Ich habe mich einfach gefreut, sagt die Moderatorin, dass ich für die Fans diesen Anblick ermöglichen konnte – zuvor habe ich viele Nachrichten mit dem Wunsch bekommen, ein bisschen was von ihm und seinen Tattoos sehen zu dürfen...“ In dem Gespräch geht es unter anderem um den manchmal nötigen Abschied von toxischen Freunden, seine neue Beziehung, um seine idyllische Vorstellung eines eigenen Bauernhofes im Norden, er gibt Einblicke in die innige Freundschaft zu Johannes Oerding und gesteht als eingefleischter Norddeutscher seine Liebe zu Bayern und spricht offen über seinen schweren Unfall beim Holzschlittenfahren – im nüchternen Zustand, wie er betont.
Die vollständige Sendung wird am Sonntag, den 28. Mai 2023 ab 16:00 Uhr auf RPR1., um 18:45 Uhr auf bigFM und um 19.00 Uhr bei RADIO REGENBOGEN ausgestrahlt, das gesamte Gespräch im Interview-Podcast: www.musicmadeingermany.de
> „Mit 30 bin ich jetzt angekommen und glücklicher denn je.“
> „Wenn ich in Richtung Familie und Kinder denke, dann sollen die auf jeden Fall da groß werden, wo viel Platz ist und es Kühe, Pferde, Hunde und Hühner gibt.“
> „Mir ist noch nie etwas passiert und dann setze ich mich nüchtern auf einen Holzschlitten und nach fünf Metern ist mein Fuß völlig demoliert.“
> „Warum muss man sich eine Idee erst 25 Mal überlegen und Argumente dagegen finden. Einfach machen!“
> „Ein Zuhause zu haben und zu spüren, dass man bei einer anderen Person angekommen ist – das ist es, was ich immer wollte.“
> „Ich denke über nichts lange nach. Deswegen bin ich auch da, wo ich bin und mache so viele Dinge, wie ich sie mache.“
Hier Auszüge aus dem Interview vorab:
„Es ist für mich zeitlich erschreckend, dass ich jetzt schon seit ungefähr acht Jahren auf Tour bin und Musik mache; eigentlich wollte ich das nur ein, zwei Jahre machen und mal reinschnuppern, wie das so ist in dem Musikleben, aber ich bin da ja zum Glück drin stecken geblieben. Ich hatte auch auf jeden Fall viel Glück. Ich glaube, bei jeder beruflichen Sache, die durch die Decke geht, gehört immer Glück dazu. Ich wollte Musik eigentlich immer nur nebenbei machen. Montag bis Freitag wollte ich arbeiten gehen und Musik war für mich etwas, was ich am Wochenende in der Bar – oder auf der Straße mache. Wenn man z.B. zum Fußballtraining geht, rechnet man ja auch nicht damit, dass man auf einmal in der ersten Bundesliga spielt, sondern man will einfach seinem Hobby, was einem Spaß macht, nachgehen und das habe ich bei der Musik auch so gemacht. Dass ich jetzt auf einmal Champions League spielen darf, damit habe ich nicht gerechnet. Es ist auch voll schön, dass jetzt viele Newcomer auf mich zukommen und fragen, ob sie mit mir auf Tour gehen dürfen. Mit meinen jungen 30 Jahren, gehöre ich schon zum alten eingesessenen Deutschpop-Eisen und ich darf junge Künstler unterstützen, wie ich damals unterstützt worden bin.“
Über seine Tour-Vorbereitung mit seiner Fuß-Verletzung:
„Meine Tour-Vorbereitungen laufen gut, aber leider kann ich wegen meines Unfalls noch keine akrobatischen Sachen machen, die ich aber gerne machen würde. Ich war im Dezember Holzschlittenfahren und habe da meine erste Verletzung überhaupt erlitten.
Mein Fuß, also mein Wadenbein ist vom Fußgelenkknochen abgesprungen und das musste zusammengeschraubt und genäht werden. Jetzt habe ich einen halbwegs versteiften, blöden Fuß, mit dem ich das, was ich normalerweise auf der Bühne alles mache, nicht machen kann. Bei meinen Shows gibt es immer viel Action – bei mir im Leben generell. Ich mache viel Sport, fahre Skateboard, Snowboard, fahre Motorradrennen und bei all den Dingen ist mir ist noch nie etwas passiert. Und dann setze ich mich auf einen Holzschlitten und nach fünf Metern habe ich einen komplett kaputten Fuß. Und es war mittags! Es war 12:00 Uhr und ich war nüchtern! Also an der Geschichte ist alles kacke.“
Irgendwo ankommen:
„Das letzte Album war sehr düster, geprägt von meiner depressiven, nachdenklichen Phase, die ausgelöst wurde durch die immerwährenden Tourneen und dadurch, dass ich kein richtiges Zuhause hatte. Die letzten Jahre habe ich mich nur damit beschäftigt, wo ich ankommen möchte? Wer ich eigentlich bin? Wer meine Freunde sind, was meine Familie ist? Wo ich hinmöchte? Und all die Fragen wurden jetzt mit meinem neuen Album beantwortet. Mit 30 bin ich jetzt angekommen und glücklicher denn je. Deswegen sind auch so viele positive Nummern auf dem Album.
Musik ist dafür da, dass man die Menschen an den Emotionen und den Gefühlen teilhaben lässt, die man selber hat und hofft dann, dass sich so viele wie möglich damit identifizieren können. Ich habe privat ganz drastisch meinen Freundeskreis verkleinert und ich habe mich von ganz vielen Menschen getrennt, bei denen ich mich nicht mehr wohl gefühlt habe, die ich toxisch fand. Man selbst ist leider immer beratungsresistent, gute Ratschläge hatte ich zuvor bekommen. Es ist aber typisch für Künstler, dass auch mal ein tiefer Fall kommt und man an Depressionen leidet. Ich glaube, man möchte als Mensch die eigenen Grenzen immer selber austesten und man kann sich das nicht vorher von jemanden sagen lassen, wie alles kommen wird. Die Erfahrungen muss man selber machen.“
Ostsee-München-Bauernhof:
„Ich komme ja von der Ostsee und liebe es, auch im Norden zu sein. Ich werde auch immer im Norden bleiben aber die Stadt München und diese familiäre Art und Weise dort. Dieses Traditionelle, was sehr viele immer an München bemängeln, finde ich sehr schön. Deswegen habe ich lange in München gewohnt, mein Tonstudio ist in München und ich habe noch viele Freunde dort – München wird immer ein Teil in meinem Leben bleiben. Mein Ziel ist es, im Norden einen eigenen, kleinen Bauernhof – und in München eine Wohnung in der Stadt zu haben. Das wäre so die Traumkombi. Wenn ich in Richtung Familie und Kinder denke, dann sollen die auf jeden Fall da groß werden, wo viel Platz ist und es Kühe, Pferde, Hunde und Hühner gibt.“
Über die Freundschaft zu Johannes Oerding:
„‚Oerding‘ ist so ein kleiner, großer Bruder. Wobei es nicht ganz klar ist, wer welche Rollen er manchmal einnimmt. Wenn wir uns nicht sehen, schreiben wir uns oft und Oerding ist zum Glück ein Freund, mit dem ich so verbunden bin, dass wir uns nicht immer sehen müssen um zu wissen, wie nah wir uns sind. Es gibt Freundschaften, die brauchen immer diesen Kontakt, sonst bricht das irgendwann ab, aber Oerding ist mittlerweile so ein fester Bestandteil in meinem Leben, das auch, wenn wir uns drei Monate nicht sehen und uns dann wiedersehen. Dann ist es, als wenn keine Zeit dazwischen gewesen wäre. Das ist das Schöne, das Wertvolle an so einer Freundschaft.“
Über seine neue Beziehung:
„Ein Zuhause zu haben und zu spüren, dass man bei einer anderen Person angekommen ist‚ das ist es, was ich immer wollte. Das war für mich ganz wichtig, eine zweite Person in meinem Leben zu finden, die mich komplettiert, durch die ich angekommen bin – das beschreibe ich in ‚irgendwo ankommen‘. Auch da gehört Glück dazu, dass man den richtigen Menschen trifft und nicht daran vorbeiläuft und auch erkennt, was man hat. Oft hat man ja Beziehungen und Bekanntschaften, bei denen man doch eher oberflächlich redet. Man kennt sich dann auch nur oberflächlich aber irgendwann muss man einen Menschen finden, mit dem man wirklich alles teilen kann, der alles von einem weiß, mit dem man seine tiefsten Ängste und Zweifel teilen kann, dem man gerne alles erzählt und mit dem man auch mal nach ganz unten gräbt. Zum Glück, kann ich das jetzt mit ‚ja’ beantworten, ich habe diesen Menschen gefunden.“
Über mehr Leichtsinn und Spontanität im Leben:
„Ich bin im ganzen Leben eigentlich super spontan, ich denke über nichts lange nach. Deswegen bin ich auch da, wo ich bin und mache so viele Dinge, wie ich sie mache, weil ich einfach immer sage: ‚Warum denn nicht? Warum muss ich mir dann erst mal eine Idee, die ich habe, 25 Mal überlegen und Argumente dagegen finden, einfach machen! Ich bin schnell in meinen Entscheidungen und bei den Tattoos ist es ähnlich – ich habe mittlerweile 22 Stück und immer eine Verbindung mit einem schönen Moment, an den ich mich gerne erinnere. Überall habe ich Striche, die über den ganzen Körper gehen, übers Knie, vom Fuß runter und dann geht es oben im Nacken weiter und die Schulter runter. Viele Tattoos sind spontan oder auch auf Tour entstanden. So auch der Büffel am Oberschenkel. Ich wollte immer einen Büffel haben, weil ich mit meiner Band immer ‚Büffel‘ rufe, bevor wir auf die Bühne gehen. Das war eines meiner ersten Tattoos. Jetzt bitte nicht erschrecken, ich ziehe kurz meine Hose runter, um es zu zeigen.“
Die Radioshow und der Interview-Podcast „Music Made in Germany“ mit Miriam Audrey Hannah ist seit 2012 die Initiative für die Künstlerszene in Deutschland. Die Plattform gibt Raum für Geschichten, die nach dem Ende nicht vorbei sind und leistet einen Beitrag zur Stärkung und Wahrnehmung der Künstler: innen in unserem Land.
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MICHAEL WEILAND
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