Bald drohen leere Meere - wie Fischzucht in Deutschland das Problem nachhaltig lösen soll
Neustadt-Glewe (ots)
Überfischung ist eines der größten Probleme weltweit. Fast überall auf der Erde werden mehr Fische gefangen, als sie auf natürliche Weise nachkommen können. Um auch in Zukunft weiterhin Fisch kaufen zu können und unsere Meere zu entlasten, sind jetzt nachhaltige Lösungen gefragt.
"Die Indoor-Aquakultur packt das Problem an der Wurzel und ist die Antwort auf die seit Jahren anhaltende Überfischung. Vor allem in Deutschland besteht großes Potenzial zur Selbstversorgung", sagt Aquakultur-Profi Hans Acksteiner. Gerne gibt er in diesem Artikel einen Ausblick, wie die Fischzucht in Deutschland unsere Meere entlasten kann.
Fisch: Eine nachhaltige Quelle von tierischem Protein
Fleisch ist in den letzten Jahren in Verruf geraten. Dazu beigetragen haben die Massentierhaltung wie auch ihre ökologischen Auswirkungen. Fisch wird daher als wertvolle Alternative angesehen: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland bei 15 Kilogramm, wobei an der Küste schon 30 Kilogramm erreicht werden. Dabei macht der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren wie Omega 3 und Omega 6 den Fisch zu einer unverzichtbaren Proteinquelle, die zudem auch noch besonders nachhaltig ist.
Die Überfischung der Weltmeere und Nachhaltigkeit als Gebot der Stunde
Doch schon heute ist die Überfischung ein großes Problem. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen der Vereinten Nationen sieht dadurch schon 52 Prozent aller Fischarten als bedroht an. Dadurch geht das Volumen des Wildfangs in den letzten Jahren stark zurück. Hinzu kommen die Umweltschäden, welche Fischtrawler mit ihren Schleppnetzen verursachen. Aus diesen Gründen ist der Verzehr von Seefisch ökologisch äußerst fragwürdig - auch Verbraucher greifen dadurch zunehmend auf ökologisch und biologisch einwandfreie Produkte.
Ein Beispiel ist der Edelfisch Zander. Er besitzt eine hohe Qualität und ist bei den Verbrauchern sehr beliebt, weshalb sie auch bereit sind, mehr für den Edelfisch zu bezahlen. Aktuell kommt der Fisch jedoch tiefgefroren aus Kasachstan oder aus noch größeren Entfernungen nach Deutschland. Wobei auch hier die Wildbestände im Meer den Bedarf schon lange nicht mehr decken können.
Die Lösung: Aquakulturen in Hallen an Land
Um der Überfischung der Meere entgegenzuwirken und damit diese wichtige Quelle der Ernährung weiter zur Verfügung steht, sind neue Lösungen gefragt: Deshalb fordert das Leibniz-Institut seit Jahren, die Fischerzeugung komplett von der Umwelt zu entkoppeln. Aquakulturen schonen die Ökosysteme und verbessern zugleich die Nahrungssicherheit. Allerdings müssen auch hier ökologische, ökonomische und soziale Aspekte betrachtet werden.
Optimal erweist sich hier die Indoor-Aquakultur, also die Zucht in einer Halle. Sie ebnet den Weg zu einer biologisch nachhaltigen Fischzucht, insbesondere beim beliebten Zander.
Basierend auf der Grundlage einer Kreislaufanlage lassen sich Fische ohne äußere Einflüsse wie Chemikalien oder Antibiotika züchten. Die Anlage ist beliebig oft und überall reproduzierbar. Ein wichtiger Effekt ist, dass die Aufzucht des Zanders auf diese Weise keine Emissionen verursacht.
Aquakulturen spielen bei der Ernährung schon heute eine wichtige Rolle. Etwa die Hälfte der von Verbrauchern verzehrten Fische und Schalentiere stammen aus einer Zucht. In den kommenden 20 Jahren wird sich der Anteil auf 80 Prozent erhöhen. Diese Aussichten zeigen, dass der Bau von Aquakultur-Kreislaufanlagen ein krisenfestes Geschäftsmodell ist. Eine Investition lohnt sich besonders für Anleger, die neben einer guten Rendite auch Nachhaltigkeit erwarten.
Über Hans Acksteiner:
Hans Acksteiner baut mit Dr. Paul Sindilariu Kreislaufanlagen für die Edelfischzucht. Sie haben die Deutsche Edelfisch DEG GmbH gegründet, um einen Beitrag zur biologisch nachhaltigen Fischzucht zu leisten. Dabei bieten die Aquakultur-Experten Anlegern und Investoren Erfolg versprechende Beteiligungen an nachhaltiger Zanderzucht. Mehr Informationen dazu unter: https://www.edelfisch.eu/
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