Maximilian Kraft: KI-basierte Recruitingprozesse - funktioniert das?
München (ots)
Maximilian Kraft ist der Gründer und Geschäftsführer der Personalberatung pates AG. Gemeinsam mit seinem Team unterstützt der Experte für Personalgewinnung Unternehmen aus der Pharmaindustrie und Medizintechnik dabei, schnell und planbar neue Mitarbeiter zu gewinnen. Wie sie dabei künstlich intelligente Systeme wie KIs sinnvoll einsetzen können, verrät er in folgendem Beitrag.
Der allgemeine Fachkräftemangel macht auch vor der Medizintechnik- und Pharmabranche nicht halt, selten waren qualifizierte Fachkräfte derart schwierig zu finden. Doch über längere Zeit vakante Stellen belasten nicht nur die Belegschaft durch Mehrarbeit, auch neu eingehende Aufträge können zunehmend nur mit Verzögerung bearbeitet werden, weil schlicht das Personal fehlt. Viele Branchen behelfen sich mit dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz, kurz KI, um einzelne Aufgabenbereiche zu automatisieren. Doch kann das auch Unternehmen auf der Suche nach neuen Mitarbeitern helfen? "KI-gestütztes Recruiting bietet in der Tat zahlreiche Vorteile", sagt Maximilian Kraft, Inhaber und Geschäftsführer der pates AG. "Richtig eingesetzt, ermöglicht KI nicht nur eine schnellere Personalgewinnung, sondern kann auch für eine verbesserte Interaktion mit den Bewerbern und effizientere interne Prozesse sorgen. Auch nach der Einstellung von Personal kann sie eingesetzt werden, um zum Beispiel Benefit-Systeme zu optimieren."
Maximilian Kraft kennt die Situation der Branche genau: Mit seiner Personalberatung und -agentur pates AG hat er es sich bereits vor Jahren zur Aufgabe gemacht, geeignete Fach- und Führungskräfte sämtlicher Fachbereiche für die Unternehmen aus der Pharmaindustrie und Medizintechnik zu gewinnen. Dabei vermittelt das Team der pates AG nicht nur direkt geeignete Mitarbeiter an ihre zukünftigen Arbeitgeber, sondern hält für ihre Kunden bei etwaigen Engpässen auch einen Pool aus flexiblen Mitarbeitern und Freelancern bereit. Bei der Personalvermittlung und -gewinnung setzt Maximilian Kraft zunehmend auch auf künstlich intelligente Systeme. Welche Vorteile die Unternehmen vom Einsatz der KI in den verschiedenen Phasen der Personalsuche zu erwarten haben, hat er im Folgenden verraten.
1. KI in der Anziehungsphase
In Zeiten eines nahezu leergefegten Bewerbermarktes sollten sich die Unternehmen besonders auf die sogenannten passiven Bewerber konzentrieren. Damit sind Mitarbeiter in einer festen Anstellung gemeint, die zwar nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Job, bei einem entsprechenden Angebot jedoch offen für einen Wechsel des Arbeitgebers sind. Hier kann KI eine wertvolle Hilfe bieten, indem sie die passiven Kandidaten auf Plattformen und in den sozialen Medien automatisch identifiziert, sammelt und bei Bedarf auch aktiv anspricht. Dabei können nicht nur die versendeten Nachrichten an die Kandidaten, sondern auch die Texte der übrigen Stellenausschreibungen durch die Verwendung von KI optimiert werden. Zudem können die Recruiter auch unmittelbar unterstützt werden, indem etwa HR-Bots die Bedürfnisse der potenziellen Bewerber abfragen oder die Standard-Kommunikation übernehmen. Auch vorgelagerte Bereiche wie Persönlichkeitstests oder Tools zur Selbst- und Fremdbildanalyse können durch KI besser und schneller erstellt und ausgewertet werden, was den Recruiting-Prozess schon in der Anziehungsphase weiter beschleunigt.
2. Kommunikation in der Infophase
Möchten der Bewerber oder das Unternehmen in die Kontaktphase eintreten, können KI-Bots hier ebenso einen großen Teil der Aufgaben übernehmen. So kann die erste Kommunikation mittlerweile über Chatbots erfolgen, ohne dass dies dem menschlichen Gegenüber unangenehm auffallen würde. Der große Vorteil ist, dass diese KI-Bots jederzeit auf Anfragen der Bewerber reagieren können, wodurch der Interessent nicht unnötig warten gelassen wird. Hier gibt es sogar die Möglichkeit, Videochats von KI-gestützten Ansprechpartnern führen zu lassen - erfahrungsgemäß wird dies von den Bewerbern überaus positiv aufgenommen, schließlich steht dieses Vorgehen für die Zukunftsorientierung und Innovationskraft des jeweiligen Unternehmens.
3. Der Einsatz von KI während der Auswahlphase
Auch in der eigentlichen Auswahlphase können künstlich intelligente Systeme wertvolle Unterstützung leisten. So erlauben CV-Parsing-Anwendungen die automatische Analyse von Lebensläufen und die Filterung wichtiger Informationen, um die am besten passenden Bewerber zu finden. Danach können zudem KI-basierte Matching-Tools eingesetzt werden, um die Personaler bei der Vorauswahl zu unterstützen. Jedoch sollten die Unternehmen sich bewusst machen, dass es sich trotz allem nur um automatisierte Verfahren handelt - die KI kann Feinheiten oder interessante Lebensläufe an sich nicht erkennen. Um hier nicht vorschnell gute Kandidaten auszusortieren, sollte daher immer auch eine manuelle Überprüfung und Kontrolle der von KI vorgenommenen Vorauswahl erfolgen.
4. KI in der Onboarding- und Preboardingphase
Wenn die Auswahl steht, können KI-Bots ebenso zur Versendung der Absagen und Zusagen eingesetzt werden, um das HR-Personal vor allem zeitlich zu entlasten. Dabei können diese Prozesse vollständig automatisiert ablaufen und auch selbstständig Talentpools aufbauen, um an sich geeignete Kandidaten eventuell zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu kontaktieren. Nicht zuletzt können KIs auch eingesetzt werden, um etwa die Einarbeitungsphase durch spezielle Lern-Tools zu verkürzen und in der folgenden Beschäftigungszeit abgerufene Benefit-Leistungen der Mitarbeiter zu verwalten.
Letztlich hat der Einsatz von KI im Recruiting das Potenzial, durch höhere Geschwindigkeiten, eine unmittelbare Kommunikation mit den Bewerbern und eine Verbesserung der internen Prozesse Unternehmen auf Suche nach geeignetem Personal spürbar zu entlasten. Auch wenn sie keineswegs geeignet sind, Mitarbeiter vollständig zu ersetzen, können sie doch gerade im Recruiting zunehmend für deutlich mehr und vor allem schnelleren Erfolg bei der Personalgewinnung sorgen. Unternehmen aus der Pharmaindustrie und Medizintechnik sollten daher diese Chance nicht verstreichen lassen und der zunehmenden Bedeutung von künstlich intelligenten Systemen Rechnung tragen, indem sie KI-Tools und -Technologien in möglichst vielen Bereichen implementieren und nutzen.
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