.companion Strategieberatung GmbH
Medienanalyse: Interesse an Dax- und MDax-Chefs um 92 Prozent gesunken
Hamburg (ots)
Die Dax- und MDax-Chefs haben im vergangenen Monat deutlich an Leserinteresse verloren. Die Aktivierungsrate im Juni 2023 sank um 92 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auch die Online-Sichtbarkeit der deutschen DAX- und MDAX-Chefs ging um 44 Prozent zurück. Das CEO-Echo wurde insgesamt zu 69 Prozent durch redaktionelle Online-Angebote erzeugt, der Social-Media-Anteil lag bei 31 Prozent. Das geht aus dem aktuellen CEO-Echo der Berliner Strategieberatung .companion hervor, das durch den KI-basierten Kennzahl-Bot vollautomatisch die Sichtbarkeit der Topmanager in fünf Kategorien ermittelt. Dafür werden jeden Monat mithilfe des Monitoring-Tools Meltwater weltweit alle öffentlich zugänglichen Medieninhalte in deutscher und englischer Sprache analysiert (44 Prozent Online-Artikel und 56 Prozent Social-Media-Beiträge).
Die Nennungen aller DAX- bzw. MDAX-Chefs fanden zu 43 Prozent im Kontext von Finanznachrichten statt. Dagegen hatten 57 Prozent einen inhaltlichen Kontext, der sich besser eignet, um Themen zu setzen und Reputation zu beeinflussen. Insgesamt hatte das digitale Medienecho auf die Top-Angestellten eine sehr starke Färbung, mit mehr positiver als negativer Tonalität.
"Das die Leseraktivierung sinkt, ist ein Zeichen dafür, dass die Kommunikationsstrategie der CEOs offensichtlich in die falsche Richtung geht. Der Fokus der Inhalte scheint nicht mehr zeitgemäß zu sein", sagt Justus Hug, Geschäftsführer bei .companion. "Das CEO-Echo ist eine wichtige Kennzahl für Unternehmen, denn das richtige Themensetting trägt dazu bei, den Ruf des Unternehmens insgesamt positiv zu beeinflussen. Das sollten sich die CEOs unbedingt zu Nutze machen."
Fußabdruck: Dr. Mathias Döpfner (Springer) dominiert 11 Prozent des gesamten CEO-Echos
Welchen Anteil hat ein DAX- bzw. MDAX-Chef am gesamten CEO-Echo, ob freiwillig oder unfreiwillig? Diese Frage beantwortet der CEO-Fußabdruck.
Im Juni erhielt Dr. Mathias Döpfner (Springer) die größte mediale Aufmerksamkeit. Er hatte einen "Share of Voice" von 11 Prozent und damit den größten Fußabdruck aller Vorstände. Auf Platz zwei und drei folgen Oliver Blume (Volkswagen) mit zehn Prozent sowie Guillaume Faury (Airbus) mit neun Prozent Anteil an allen Nennungen. Döpfners Echo fand zu 87 Prozent nicht im Finanz-Kontext statt und eignete sich damit überdurchschnittlich zum Setzen von Themen und Inhalten. Das Echo des Springer-Chefs stammte zu 27 Prozent aus redaktionellen Medien, zu 73 Prozent aus Social Media. Inhalte, die Döpfner nannten, erzeugten 15 Interaktionen pro Erwähnung. Das entspricht einer sehr starken Leseraktivierung (Platz fünf aller CEOs). In Summe zeigten die inhaltlichen Nennungen von Dr. Mathias Döpfner eine sehr starke Färbung mit einer Tonalität, die häufiger negativ als positiv war. Von einer entsprechenden Imagewirkung ist auszugehen.
Communication Excellence: BMW setzt mit Oliver Zipse am besten Inhalte in Redaktionen
Gute Medienarbeit will Themen setzen und Reputation aufbauen. Am besten erreicht wird dies durch Platzierung in Beiträgen, die keine Finanzmeldung sind und von redaktionellen Medien publiziert werden. Welchen DAX- bzw. MDAX-Unternehmen das gelingt, zeigt der Kennzahl-Bot mit der Rangliste zur Communication Excellence. Auf Platz eins findet sich im Juni Oliver Zipse (BMW). Sein digitales Echo hatte vor der Paywall zu 86 Prozent einen inhaltlichen Kontext jenseits von Geschäftszahlen. Seine Inhalte zeigten 13 Interaktionen pro Erwähnung, was einer sehr starken Leseraktivierung entspricht. Darüber hinaus hatten die Texte eine sehr starke Tonalität mit deutlich mehr positiven als negativen Färbungen. Im Ergebnis erzielt das Echo auf den Chef von BMW 2,3 Punkte. Auf Platz zwei und drei der Communication Excellence folgen Dr. Mathias Döpfner (Springer) mit 1,6 Punkten und Guillaume Faury (Airbus) mit 1,5 Punkten.
Social Excellence: Oliver Zipse (BMW) mit dem besten Social-Media-Echo
"Social" ist kein Selbstzweck. Wer aber etwas bewirken will bei Meinungsbildnern außerhalb von Redaktionen (Influencern) oder bei Konsumenten und digitalen Eliten, die massenmedial nicht gut erreichbar sind, der muss möglichst häufig und durchschlagend in Social Media erwähnt werden. Ob das gelingt, beantwortet der Social-Excellence-Index. Der .companion-Kennzahl-Bot interpretiert den Anteil der Erwähnungen in Social Media, die Stärke der Leseraktivierung sowie ihre emotionale Färbung.
Im vergangenen Monat führt Oliver Zipse (BMW) mit 1,9 Punkten auf Platz eins der Rangliste. Das Echo des BMW-CEO war zu 57 Prozent "social", seine Leseraktivierung mit fünf Reaktionen auf eine Erwähnung eher durchschnittlich; die Tonalität seiner Erwähnungen war zu 73 Prozent positiv. Er lag damit deutlich vor dem Zweitplatzierten Klaus-Peter Schulenberg (CTS Eventim) mit 1,4 Punkten und Carsten Spohr (Lufthansa) auf dem dritten Platz mit 1,2 Punkten.
Responsibility Excellence: Rolf Eberhard Buch (Vonovia) mit bester Resonanz zu gesellschaftlicher Verantwortung
Der .companion-Kennzahl-Bot ermittelt auch, ob DAX- bzw. MDAX-Chefs im digitalen Medienecho als Führungskraft im Umfeld der nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO erscheinen, also zum Beispiel im Kontext von sozialer Verantwortung oder Klima- und Umweltschutz. Wie gut das gelungen ist, zeigt der Responsibility-Index. Für ihn interpretiert der Kennzahl-Bot nur die Erwähnungen, die in diesem Themenkontext stattfanden.
Auf Platz eins der Responsibility-Rangliste liegt im Juni Rolf Eberhard Buch (Vonovia). Das Echo des Vonovia-Chefs bezog sich zu 50 Prozent auf Themen der gesellschaftlichen Verantwortung. Hier lag seine Leseraktivierung bei 102, was einem sehr starken Interaktionsniveau entspricht. Die Tonalität war stark ausgeprägt, mit deutlich mehr positiven als negativen Sentiments. Insgesamt erzielte Buchs Responsibility-Index so 4,7 Punkte. Auf Platz zwei folgt Stefan Klebert (GEA Group) mit 1,1 Punkten, auf Platz drei Dominik von Achten (Heidelberg Materials) mit 1,0 Punkten.
Investor Excellence: Matthias Zachert (Lanxess) mit bestem Finanz-Echo
CEO-Erwähnungen im Umfeld von Bilanzzahlen bieten wenig Raum, um inhaltliche Akzente zu setzen, sind aber entscheidend für Vertrauensbildung bei Investoren. In diesem Umfeld ermittelt der Kennzahl-Bot, welche CEOs wie gut erwähnt wurden, und bildet einen Index zur Investorenkommunikation.
Top-Kommunikator für Investoren ist im Juni Lanxess-CEO Matthias Zachert. Er erzielte mit 2,2 den besten Punktwert. 91 Prozent seiner Mentions bezogen sich auf das Finanzumfeld. Das sind 1,6-mal so viele wie im Durchschnitt. Seine Leseraktivierung war stark und lag bei 7,9. Die Tonalität war sehr stark ausgeprägt, mit mehr negativen als positiven Sentiments. Ihm folgen auf Platz zwei und drei Christian Bruch (Siemens Energy) mit 1,9 und Roland Harings (Aurubis) mit 1,6 Punkten.
Top-5-Listen für Juni 2023
Top 5 Digital Footprint
1. Dr. Mathias Döpfner (Springer)
2. Oliver Blume (Volkswagen)
3. Guillaume Faury (Airbus)
4. Björn Gulden (Adidas)
5. Arne Freundt (Puma)
Top 5 Communication Excellence
1. Oliver Zipse (BMW)
2. Dr. Mathias Döpfner (Springer)
3. Guillaume Faury (Airbus)
4. Tim Höttges (Telekom)
5. Klaus-Peter Schulenberg (CTS Eventim)
Top 5 Social Excellence
1. Oliver Zipse (BMW)
2. Klaus-Peter Schulenberg (CTS Eventim)
3. Carsten Spohr (Lufthansa)
4. Christian Sewing (Deutsche Bank)
5. Christian Kullmann (Evonik)
Top 5 Responsibility Excellence
1. Rolf Eberhard Buch (Vonovia)
2. Stefan Klebert (GEA Group)
3. Dominik von Achten (Heidelberg Materials)
4. Carsten Knobel (Henkel)
5. Sanjiv Lamba (Linde plc)
Top 5 Investor Excellence
1. Matthias Zachert (Lanxess)
2. Christian Bruch (Siemens Energy)
3. Roland Harings (Aurubis)
4. Markus Haas (Telefónica Deutschland)
5. Tobias Hartmann (Scout24)
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