Recruiting ohne Cookies?
JobNinja setzt auf Contextual Targeting für Stellenanzeigen
München (ots)
Als wäre der Fachkräftemangel nicht schon Problem genug, droht den Personalabteilungen schon bald neues Ungemach und das aus einer Ecke, die noch kaum ein Recruiter auf dem Schirm haben dürfte: nämlich das "Aus" für Drittanbieter-Cookies, die für die Performance von Stellenanzeigen eine enorm wichtige Rolle spielen. Dass Online-Personalsuche auch ohne Cookies funktionieren kann, zeigt das Jobportal JobNinja: Das Münchner Unternehmen setzt bei der Kandidatenansprache auf Contextual Targeting.
Mit Hilfe sogenannter Drittanbieter-Cookies werden Daten über das Verhalten von Webseitenbesuchern gesammelt. Bekannt sind diese kleinen Textdateien vor allem aus dem Online-Marketing. Damit können Werbedienstleister die Nutzer über verschiedene Seiten hinweg verfolgen, ihr Verhalten und ihre Interessen analysieren und gezielt Werbung ausspielen.
So die Theorie, in der Praxis verlieren diese Werbe-Cookies jedoch immer mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt aufgrund verschärfter Datenschutzbestimmungen akzeptieren einige Browser sie heute schon nicht mehr bzw. nur mehr sehr eingeschränkt.
Eine Ausnahme ist noch Googles "Chrome"-Browser, der in Deutschland über alle Plattformen rund 50 Prozent Marktanteil hat. Auf der Werbefachmesse DMEXCO in Köln kündigte Googles Europa-Chef Matt Brittin jetzt an, dass in "Chrome" spätestens in der "zweiten Jahreshälfte 2024" Werbe-Cookies nicht mehr funktionieren werden.
Die Online-Werbebranche beschäftigt das Thema schon seit längerem. Was für Amazon & Co gilt, gilt aber auch für Online-Stellenanzeigen. Denn auch für die Performance von Stellenanzeigen spielen diese kleinen Textdateien eine enorm wichtige Rolle: Jobbörsen steuern damit die Weiterverbreitung von Stellenanzeigen in die verschiedensten Online-Kanäle.
Mit dem endgültigen "Aus" der Werbe-Cookies dürften Stellenanzeigen noch weniger Bewerbungen generieren als heute schon.
Kandidatenansprache in einem positiven Umfeld
Dass potentielle Bewerber auch ohne Drittanbieter-Cookies gefunden und angesprochen werden können, beweist JobNinja. Als erste und bislang einzige Online-Jobbörse in Deutschland setzt das 2016 in München gegründete Startup in seinem Marketing-Mix bei der Bewerberansprache auf Contextual Targeting. Dabei werden Stellenanzeigen gezielt auf Webseiten ausgespielt, die von Usern aufgrund ihres Inhaltes (Content) besucht werden. Ein Einsatz von Drittanbieter-Cookies ist dabei nicht erforderlich.
Der große Vorteil gegenüber klassischem, Cookie-gestütztem Retargeting liegt darin, dass eine durch kontext-orientiertes Targeting verbreitete Stellenanzeige in einem Umfeld erscheint, das vom User als interessant empfundenen wird. Immerhin steuert er diese ja bewusst auf der Suche nach Informationen. Damit erreicht die Anzeige in der Regel eine höhere Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Auch der zunehmend als störend empfundene Effekt der "verfolgenden Werbung" wird dadurch vermieden.
Contextual Targeting eignet sich natürlich nicht für jede freie Position. Diese Form der Bewerberansprache generiert allerdings bei qualifizierten Fachkräften, die einen hohen beruflichen Informationsbedarf haben, hohe Reichweiten.
Einige Beispiele aus der Praxis
Ein Krankenhaus sucht über JobNinja eine(n) Assistenz-Arzt/Ärztin in der Chirurgie. Diese Jobanzeige wird als Display-Werbung in medizinischen Fachmagazinen, Foren, Blogs etc. ausgespielt, die sich mit chirurgischen Fachthemen befassen.
Auch Programmierer und Entwickler müssen ständig up-to-date sein und sich über neue Tools, Lösungen etc. informieren. Eine Stellenanzeige für eine(n) erfahrene(n) Java-Entwickler(in) findet in entsprechenden Fachforen, Online-Fachzeitschriften etc., die sich mit dem Themenkomplex Java-Programmierung befassen, die entsprechende Zielgruppe.
Eine kirchliche Einrichtung sucht eine(n) Kindergartenleiter(in). Auch pädagogisches Personal muss sich ständig weiterbilden und informieren. Display-Werbung auf Seiten, die sich mit frühkindlicher Pädagogik, Umgang mit schwierigen Eltern o.ä. befassen, dürfte die eine oder andere Fachkraft erreichen.
Da auch weiterhin Informationen wie IP-Adresse oder Mobilfunkdaten verfügbar sind, die eine Lokalisierung ermöglichen, können Stellenanzeigen sogar ganz gezielt an User aus dem Einzugsgebiet des Auftraggebers ausgespielt werden.
Nach einer intensiven Testphase ist Contextual Targeting mittlerweile fester Bestandteil im Marketing-Mix von JobNinja. "Contextual Targeting ist eine vielversprechende Möglichkeit, um in Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels potentielle Kandidaten gezielt und effektiv zu erreichen", so fasst JobNinja-CEO Mircea Popa die bisherigen Erfahrungen zusammen.
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